Ödelle D08, Kohlenbergbau. 665 betrug. Von den vorhandenen Betrieben ist nur die Kleineisenzeugfabrik u. die Kesselschmiede u. Schweisserei im Betriebe erhalten. Die sachgemässe Verwertung der einzelnen Objekte bezw. eine vorteilhafte Angliederung derselben an die Oberschles. Unternehm. der Ges. wird längere Zeit beanspruchen. Die Terrains im Zabrzer Kreise umfassen über 50 ha Areal, von dem ein grosser Teil in direktem Zus.hang mit der Koksanstalt und Benzolfabrik der Ges. Skalley steht. — Der gesamte oberschles. Grundbesitz der Ges. umfasst 105 ha 28 a 27 qm. Die Koksanstalt Glückauf unter 3), für die in der Bilanz seit 1905 ein besonderes Konto nicht mehr geführt wird, ist belastet mit einer Abgabe von 1 Pfennig per Centner dargest. Koks, maximal jedoch M. 12 000 pro anno, zu gunsten des Grafen Guido Henckel Fürst von Donnersmarck zu Neudeck u. mit dem Vorkaufsrecht für denselben Berechtigten. Die Ges. befasst sich ausserdem mit der Gewinnung von Nebenprodukten auf fremden Anlagen unter verschiedenen Vertragsformen. Insbesondere kommen hier in Betracht die Verträge mit der Oberschlesischen Eisen-Industrie, A.-G. für Bergbau und Hüttenbetrieb, wonach der Betrieb der Nebenprodukt-Gewinnungsanlagen auf der Julienhütte zu Bobrek 0./8, in denen Teer, Ammoniak und Benzol gewonnen werden, teils von der Oberschles. Eisen- Industrie-Ges. für Rechnung der Oberschles. Kokswerke und Chemischen Fabriken A.-G., teils von letzterer Ges. für eigene Rechnung erfolgt. Ferner hat die Ges. Verträge mit der Kattowitzer A.-G. f. Bergbau- u. Eisenhüttenbetrieb, sowie mit der A. Borsig'schen Verwalt. zu Borsigwerk auf eine Reihe von Jahren geschlossen, wonach sie die auf der Florentingrube bezw. in Borsigwerk von ihr errichteten Benzolfabriken für eigene Rechn. betreibt. Auch hat die Ges. auf Grund eines Vertrages mit der Fürstlich Pless'schen Bergwerks-Direktion zu Waldenburg den Verkauf der Produktion an Koks, Teer und schwefelsaurem Ammoniak der seit Sept. 1899 im Betrieb befindl. Kokerei und Kondensationsanlage zu Bahnschacht bei Waldenburg übernommen. Neuerdings hat die Ges. mit der Gräflich Schaffgotsch'schen Verwalt. einen langjährigen Vertrag geschlossen, wonach sie für gemeinschaftliche Rechnung am Gotthardschacht der Gräflich Schaffgotsch'schen Paulus-Hohenzollern-Grube eine im April 1903 in Betrieb gesetzte Koksanstalt von zunächst 35 Öfen und Nebenproduktgewinnungs-Anlagen errichtet hat. Die Lieferung der Kokskohlen aus der genannten Grube ist kontraktlich gesichert. Der Verkauf der Produkte erfolgte lt. Vertrag durch die Ges. Mit den Schles. Kohlen- und Kokswerken zu Gottesberg hat die Ges. einen Vertrag ge- schlossen, wonach sie zum Ersatz einer am Gustavschacht der genannten Ges. belegenen älteren Kokereianlage eine neue Ende März 1904 in Betrieb gesetzte Koksanstalt von 66 Öfen mit Anlagen zur Gewinnung der Nebenprodukte errichtet hat, welche sich durch Übernahme der Nebenprodukte (Teer u. Ammoniak) längere Jahre bezahlt machen wird. Der Betrieb der Nebenprodukten-Gewinnungsanlagen wird von den Oberschles. Kokswerken selbst geführt. Von der Gräflich Larisch'schen Verwalt. zu Karwin in Österr.-Schlesien hat die Ges. die Benzolfabrik zu Karwin gepachtet. Der Betrieb wurde im Herbst 1901 aufgenommen. Die Firma „Chemische Werke Fritz Friedlaender G. m. b. H.“ in Berlin-Sosnitza, woran die Ges. mit M. 1 000 000 beteiligt war, ging 1904 in den Besitz der Akt.-Ges. für Teer- u. Erdöl-Ind. in Berlin gegen Gewährung einer entsprechenden Anzahl Aktien über. Die Ges. hat sich an der A.-G. Norddeutsche Kohlen- und Cokeswerke in Hamburg (A.-K. M. 2 000 000, Div. 1900–1905: 4, 0, 0, 0, 0, 0 %) beteiligt u. vertreibt seit Inbetriebsetzung der Anlagen die dort gewonnenen Nebenprodukte (Teer und Ammoniak) gemäss eines aufeine Reihe von Jahren geschlossenen Vertrages; auch ist die Ges. bei der Akt.-Ges. für Teer- u. Erdölindustrie zu Berlin mit M. 1 250 000 beteiligt (Div. 1899–1905: 2, 4, 6, 5, 5, 5, 5 %); letztere Beteil. hat sich 1904 um M. 800 neuer vollgezahlter Aktien erhöht (s. oben). Ferner ist die Ges. bei der Russischen Montanindustrie A.-G. (A.-K. M. 2 000 000), Sitz in Berlin mit M. 600 000 beteiligt, welche neben Bergwerksbetrieb den Bau und Betrieb von Koksofenanlagen etc. in dem Donetz-Kohlen-Revier betreibt (Div. 1900–1905: 5, 0, 0, 0, 0, 0 %). Die Ges. erwarb Juli 1896 sämtliche (100) Kuxe der Mährisch-Ostrauer Steinkohlen- Gewerkschaft Marie-Anne für fl. 3 815 000, deren Buchwert Ende 1905 unter Berücksichtigung der Abschreib. u. Neuinvestierungen M. 11 311 501 betrug. Der jetzt 245,31 ha grosse Grund- besitz umfasst ein etwa 8 500 000 qm grosses Grubenfeld in Ellgoth b. Mährisch-Ostrau mit grosser Schachtanlage (Ignazschacht) und Koksofenanlagen. Seit der Erwerbung ist u. a. eine neue Koksofenanlage von 180 breiten Öfen mit Gewinnung von Teer und Ammoniak und 1903 eine neuerrichtete elektr. Centrale in Betrieb gekommen; ein neuer Schacht, der Friedrichschacht, ist im Abteufen begriffen und bis auf ca. 400 m niedergebracht. Die ge- samten Aufwendungen für die Neuanlagen inkl. Zs. für den Erwerb des Grubenfeldes betrugen bis 31./12. 1905 M. 8 216 362. Im April 1902 fand auf dem im Abteufen begriffenen Friedrich- schacht ein Wassereinbruch statt, dessen Beseitig. aber in absehbarer Zeit zu erwarten ist, worauf der Schacht niedergebracht werden wird. Kohlenförderung u. Koksproduktion s. o. Der Kohlenreichtum des Grubenfeldes reicht bei einer Förderung von jährl. 400 000 t auf mehr als 80 Jahre. Der Vertrieb des Koks erfolgt durch die Ges. selbst, der Vertrieb der nicht zur Verkokung gelangenden Kohle auf Grund eines dauernden Vertrages durch die Firma Emanuel Friedlaender & Co. zu Berlin bezw. Wien. Auf den Rest des bei Ostrau belegenen Bergwerkbesitzes der Firma Vlad. Vondracek & Co. —–Freischürfe eines Feldes von etwa 30 000 000 qam Flächeninhalt – hatte die Gew. Marie-Anne sich Vorrechte für den Erwerb gesichert; die Option ist für fl. 2 200 000 dureh die Berliner Handels-Ges. für Rechnung der Ges. derart ausgeführt, dass diese Bank das Grubenfeld in