666 Kohlenbergbau. eigenem Namen erwarb, den Optionspreis zahlte und die zur Ausbeutung des Grubenfeldes (Friedrichschachtanlage etc.) erforderl. Mittel zur Verfügung stellte. Der Vertrag mit dem Finanzkonsortium, wonach dasselbe das Grubenfeld weiter für Rechnung der Ges. besitzt, die für den Erwerb u. die Erschliess. desselben erforderl. Mittel bis zur Höhe von M. 6 000 000 vorstreckt, war bis 30./6. 1905 verlängert, sodass die Ges. an diesem Tage das Grubenfeld u. die gesamten Anlagen gegen Erstattung der Aufwendungen nebst Zs. zu übernehmen hatte, zu welchem Zwecke 1905 die Erhöhung des A.-K. um M. 3 500 000 sowie die Ausgabe von M. 3 000 000 Oblig. erfolgte. Kapital: M. 18 500 000 in 18 500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 26./6. 1896 um M. 7 500 000, div.-ber. ab 1./7. 1896 und am 23./2. 1897 um weitere M. 3 000 000, div.-ber. ab 1./1. 1897. Die Erhöhung 1896 erfolgte zwecks Erwerbung der Kuxe der Gew. Marie-Anne zu Mährisch-Ostrau, die 1897 zur Erwerbung der Koksanstalt „Glückauf-“ und zur Verstärkung der Betriebsmittel. Nochmals erhöht lt G.-V. v. 8./5. 1905 um M. 3 500 000 (auf M. 18 500 000) in 3500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1905; hiervon übernommen von einem Konsortium M. 3 000 000 zu 131 % mit der Verpflichtung, diese Aktien den alten Aktionären 5: 1 zu 135 % anzubieten (geschehen 20./5.–8./6. 1905); die weiteren M. 500 000 neuen Aktien wurden unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre von dem Kon- sortium zu 135 % übernommen. Agio mit M. 1 002 804 in den R.-F. Die Mittel der Aktien- Emiss. von 1905, sowie der Anleihe von 1905 (M. 3 000 000) dienten zur Abstossung des für den neuen Bergwerksbesitz Friedrichsschacht aufgenommenen Kredits in Höhe von M. 6 000 000 und der aus dem Erwerb der Redenhütte resultierenden Schuld von rund M. 1 265 000. Anleihen: I. M. 8 000 000 in 4 % Schuldverschreib. von 1896, rückzahlbar zu 103 0%, 8000 St. à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1901 durch jährl. Auslos. spät. 15./9. auf 2./1.; ab 1901 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 3 monatl. Frist zulässig. Die im Tilg.-Plane vorgeseh. Tilg. per 2./1. 1901, 1902, 1903 u. 1905 von M. 80 000, 83 000, 86 000 bezw. 97 000 ist durch Ankauf u. Vernichtung von 80, 83, 86 u. 97 Teilschuldverschreib. erfolgt, sodass Verl. 1900, 1901, 1902 u. 1905 nicht stattfanden. In Umlauf Ende 1905 noch M. 7 471 000. Zur Sicherheit dieser Anleihe hat die Ges. der Berliner Handels-Ges. in Berlin als Pfandhalterin sämtl. 100 Kuxe der Mährisch-Ostrauer Steinkohlen-Gew. Marie-Anne verpfändet. Kurs Ende 1897–1905: In Berlin: 102.30, 100.75, 97.60, 94.90, 95.90, 97.25, –, 100, 100.80 %. – Auch notiert in Breslau (hier Ende 1903–1905: 99.10, 100.10, 101 %). – Aufgelegt 29./5. 1897 zu 102.50 %. II. M. 3 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 8./5. 1905, rückzahlbar zu 104 %, 3000 Stücke (Nr. 1–3000) à M. 1000, lautend auf den Namen der Berliner Handels-Ges. oder deren Ordre u. durch Indossament übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1910 bis längstens 1934 durch jährl. Auslos. im Juli auf 1./10.; ab 1910 verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. mit 3 monatl. Frist vorbeh. Die Anleihe, welche zur Tilg. schwebender Schulden diente, hat kein dingliches Recht erhalten, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. derselben keine neue Anleihe aufnehmen, welche den Gläubigern ein besseres Recht auf das Vermögen der Ges. verleiht wie vorstehende Schuldverschreib. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Berliner Handels-Ges.; Breslau: Schles. Bankverein, E. Heimann. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach 30 Jahren. Kurs in Berlin u. Breslau Ende 1905 wie bei I. Zugelassen Juni 1905; erster Kurs 26./6. 1905: 101.50 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (erfüllt), sodann bis 5 % Div., vom verbleib. Über- schuss, soweit derselbe nicht zu Spec.-R.-F. oder zum Vortrag auf neue Rechnung ver- wendet wird, 6 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div., event. nach G.-V.-B. zur Bildung von Spec.-R.-F. Die Tant. des Vorst. und der Beamten werden als Geschäftsunkosten verbucht. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Anlagen: Grundstücke u. Baulichkeiten einschl. Baulichkeiten auf fremdem Grund u. Boden 5 566 089, Masch., Apparate u. innere Einricht. 1 616 104, Utensil. u. Inventar 155 249, Patente u. Herstell.-Verfahren 1, Verträge 1, Bau- gelder 794 756, Neuanlagen 9126; Bergwerksbesitz bei Mähr.-Ostrau (sämtl. Kuxe der Mähr.- Östrauer Steinkohlen-Gew. Marie-Anne), alte Anlage Ignazschacht mit Kokerei u. Neben- produkten-Gew. 11 311 501, neue Anlage Friedrichsschacht 8 216 362, Effekten 286 540, Beteil. an fremd. Unternehm. 1 538 402, Wechsel 405 334, Valuten 2702, Kassa 58 747, Bauvorschüsse 364 413, Debit. 6 463 439, Material. 32 022, Produkte 47 131, vorausgez. Steuern u. Versich. 37 363. – Passiva: A.-K. 18 500 000, Oblig. von 1896 7 471 000, do. von 1905 3 000 000, An- leihen-Zs.-Kto 183 360, R.-F. 1 887 634, noch zu zahl. Material. etc. 282 381, Restlöhne 60 994, rückst. Baugelder 108 764, Kredit. 3 401 974, Beamten-Pens.-F. 50 000, Arb.-Unterst.-F. 167 337 (Rückl. 20 000), Div. 1 507 500, do. alte 3085, Tant. an A.-R. 48 076, Vortrag 233 173. Sa. M. 37 905 280. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Oblig.-Zs. 365 720, Dubiose 559, Central-Verwalt.- Unk. einschl. der vertragsm. Tant. 383 381, Abschreib. 1 050 000, Gewinn 1 858 750. – Kredit: Vortrag 232 501, Bruttoüberschuss 3 425 909. Sa. M. 3 658 410. Kurs der Aktien Ende 1897–1905: 180.50, 168.50, 173, 152.25, 124.80, 115.60, 139.75, 152, 165.25 % (neue Ende 1905: 162.20 %). Aufgelegt am 3./6. 1897 zu 162 %. Seit Ende Juni 1905 sind sämtl. Aktien zugelassen. Notiert in Berlin u. Breslau. Dividenden 1892–1905: 15, 9, 6, 6, 11, 11, 11, 12, 12, 9, 5½, 8, 9, 9 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Paul Liebert, Dir. Ad. Nothmann, Dir. Ad. Zindler, Berlin. Aufsichtsrat: (5–11) Vors. Geh. Komm.-Rat Fritz von Friedlaender-Fuld, Stellv. Bank-Dir. Fürstenberg, Komm.-Rat Dr. jur. Georg von Caro, Gen.-Konsul Rosenberg, Bergassessor Dr.