702 KHohlenbergbau. Kokerei Wilhelmsburg Actiengesellschaft in Hamburg. Gegründet: 19./3. 1900, Wirk. ab 1./1. 1900; 15./5. 1900. Letzte Statutänd. 26./4. 1904 u. 2./9. 1905. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Fortführung der früher unter der Firma Leo Küpper & Co. betriebenen Kokerei, chemischen Fabrik und Geschäfte, übernommen für M. 1 200 000. Besitz 2 ha 3 a 43 am grosse, in der Gemeinde Wilhelmsburg beleg. Grundstücke; ferner die aus 60 Öfen bestehende Kokereianlagen samt allem Zubehör, wie Aufbereitungsanstalt, Brechwerk, Eisenbahn- und Quaianlagen etc. Die Ges. leidet unter dem Einfluss des wider ihr Zutun erfolgten Austritts aus dem Rhein.-Westfäl. Kohlen-Syndikat. Die G.-V. v. 11./2. 1905 lehnte den Vorschlag des Kohlen-Syndikats wegen Stillegung der Koksöfen ab, da das Syndikat eine seitens der Kokerei unerfüllbare Bedingung mit dem Vorschlag verknüpfte, beschloss vielmehr Aus- gestaltung u. Erneuerung des Werkes speziell der Verkokungsanlagen. Der Ausbau bedingte im März 1906 zunächst Stillegung des Werkes. Die Ges. ist bei einem ähnlichen Unter- nehmen in Glasgow beteiligt. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 St. Aktien. Die G.-V. v. 2.9. 1905 beschloss Herabsetzung des A.-K. auf M. 240 000 durch Zus. legung der St.-Aktien im Verhältnis 5: 1 (Frist bis 25./9. 1905 sodann Wieder erhöhung auf M. 840 000 durch Ausgabe von M. 600 000 Vorz.-Aktien, angeboten den Aktionären auf je 2 alte 1 Vorz.-Aktie zu pari bis 25./9. 1905. Die TFransaktion ist noch nicht durchgeführt. Die Entlastung für 1905 wurde der Verwalt. verweigert. Hypotheken: M. 110 000, Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R. E., hierauf 6 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahlungs- Ppflicht, 4 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen Tant. an Vorst., 10 % Tant. an A.-R. (ausser M. 5000 fester Jahresvergüt.), Rest weitere Div. gleichmässig an alle Aktien bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Grundbesitz 359 226, Anlagen 869 595, Rohmaterial. 6253, Betriebsmaterial. 6297, Kassa 538, Debit. 325 688, Beteil. 64 540, Kohlen u. Waren 79 197, Assekuranz 1415, Verlust 239 336. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Hypoth. 110 000, Delkr.-Kto 669, Kredit. 237 340, Vereinsbank, Separat- u. Girokto 403 876. Sa. M. 1 952 085. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 153 475, Provis., Unk., Gehälter 51 877, Zs. 22 236, Steuern 4129, Assekuranz 2834, Betriebsverlust der Kokerei 128 173, Abschreib. 93 146. – Kredit: Betriebsgewinn 208 145, Überschuss aus Bestand 8389, Verlust 239 Sa. M. 455 870. Dividenden 1900–1905: 15, 9, 6, 0, 0, 0 %. Direktion: Dr. C. Grandefeld, Hamburg. Prokurist: Ludwig Hüls. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. J. Semler, Hämburg; Stellv. Geh. Rat Dr. von E Düsseldorf; Cl. F. M. Mittelviefhaus, Recklinghausen; Fritz Merten, Hannover; Schorr. Norddeutsche Kohlen- und Cokes-Werke A.-G. in Hamburg, Dovenhof 73. Gegründet: 14./6. 1898. Letzte Statutänd. 16./4. 1901. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Der Eintritt in den am 10./6. 1898 zwischen der Finanzdeputation der Stadt Hamburg und Bernh. Blumenfeld geschlossenen Vertrag, kraft dessen letzterer von der ersteren eine am kleinen Grasbrook, am Indiaquai belegene, ca. 22 000 qm grosse Fläche für einen Zeitraum von 30 Jahren — gerechnet vom 1./9. 1898 an – gepachtet hat; Errichtung eines Kokswerkes (Herstell. von Koks aus gewaschenen Kohlen), Gewinnung von Nebenprodukten (Teer, Ammoniak, Benzol etc.) und einer Brikettfabrik auf dem gepachteten Platze. Die Kokereianlage ist seit 1900 bezw. 1901 fertiggestellt. 1901 errichtete die Ges. ein Brechkoks- werk. Die Ges. importierte 1902–1905: 112 447, 108 155, 116 099, 118 348 t Kohlen. welche zur Koksproduktion verwandt wurden. Die Ges. leidet unter der Konkur renz des Kohlensyndikats. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, Erhöhung lt. G.-V. v. 24./3. 1899 um M. 500 000 in 500 Aktien, ausgegeben zum Nennwert. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., alsdann 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 200 00 für den Vors., von M. 1000 für jedes andere Mitgl.), bis 10 % Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Bauanlagen 2 698 814, Inventar 35 120, Waren 107 198, Material. 16 669, Debit. 169 672, Kassa 827, Bankguth. 12 588, Effekten 5491, Wechsel 6977 5,Verlust 128 821. Passiva: A.-K. 3 000000, Kredit. 242 175, Bankkredit 940 000. Sa. M. 3 182 175. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 129 036, Zs. 55 234, Gen.-Spesen 81 337, Provis. 7541, Dubiose 421, Vergüt. an A.-R. 3000, Abschreib. 61 789. – Kredit: Fabrikat. Gewinn 209 537, Verlust 128 821. Ga. M. 338 358. Dividenden 1899–1905: 0 % (Baujahr), 4, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Bernh. Blumenfeld, Carl Leo Meyer. Prokuristen: H. B. J. Rodenbostel, C. M. Häntschel. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Ed. C. Hamberg, Hamburg; Stellv. Dir. Paul Barnewitz, Charlottenburg; Edm. Siemers, Heh. Wencke, Herm. Robinow, Hamburg. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Hamburg: L. Behrens & Söhne: Berlin: A.-G. für Montan-Industrie.