706 Kohlenbergbau. Die G.-V. v. 8./6. 1900 beschloss Erwerb der benachbarten Gew. Ver. Deutschland u. Reichs- kanzler (die Grubenfelder beider umfassen je 4 Normalfelder mit zus. 17 512 000 am, die Be- rechtsame kamen Hibernia auf M. 1 727 460 zu stehen) für zus. M. 1 400 000 in neuen Hibernia- Aktien, welche bis Ende 1901 nur bis 4 % Div. erhielten, sowie von 380 Kuxen der Gew. Deutscher Kronprinz (4 378 000 qm in 2 Normalfeldern) für M. 133 000 in neuen Hibernia- Aktien mit gleichem Div.-Recht, s. auch Kapital. Nach Ankauf von weiter 125 Kuxen der Gew. Deutscher Kronprinz besitzt Hibernia jetzt 780 Stück, welche mit M. 573 075 zu Buche stehen. Ein Bergbau hat auf allen diesen Grubenfeldern noch nicht stattgefunden. – 1904 Erwerb der Grubenfelder der Gew. General Blumenthal zu Recklinghausen. Die Grubenfelder dieser Gew. markscheiden direkt mit den Zechen Schlägel u. Eisen der Hibernia, haben eine Grösse von 19 701 000 qm und enthalten Gas-, Gasflammkohle, Fettflammkohle; Beteiligung Blumenthals im Kohlen-Syndikat 1 036 500 t, im Koks-Syndikat 25 000 t, Kohlenförderung 1901–1902: 914 083, 841 795 t. Die Zeche General Blumenthal besitzt ausser vier Förder- schächten eine Koksanlage von 110 Öfen, Separationen, Kohlenwäschen und eine Ring- ofenziegeleianlage, 93 eigene Wohnhäuser. Ein fünfter Schacht ist in der Teufe be- griffen und hat 1904 bei 316 m Tiefe das Steinkohlengebirge erreicht (jetzt 514 m tief) Das mutmassl. anstehende Kohlenquantum wird mit ungefähr 350 000 000 t angegeben, was unter Zugrundelegung der heutigen Förderung für etwa 350 Jahre ausreicht. An Ausbeuten zahlte die Gew. 1896–1902: 50, 200, 250, 575, 750, 900, 900 M. Die Gew. hatte Ende 1902 M. 6 754 000 Anleihe- und M. 301 000 Hypoth.-Schulden, erstere verzinsl. zu 4, 4½ u. 5 %. — 1904 Ankauf des Gesamtbesitzes der A.-G. für Bergbau Alstaden. Die Zeche Alstaden hatte eine Beteiligungs-Ziffer im Kohlen-Syndikat von 350000 t u. förderte 1903 277 673 t. Sie besitzt 2 Schachtanlagen; I ist grösstenteils abgebaut und 1./7. 1904 stillgelegt; II ist mit modernen techn. Ausstattungen versehen. Der auf beiden Schachtanlagen noch anstehende Kohlenvorrat ist nicht unbeträchtlich. Die Flöze enthalten indes zum Teil eine unreine u. schwer verkäufliche Kohle. In dem Masse, in dem ein lohnender Abbau unter Förderung gut verkäuflicher Erzeugnisse möglich ist, wird die Förderung auf Schacht II fort- gesetzt. Der entstehende Ausfall an Förderung wird den alten Zechen der Hibernia zugewiesen. Kapital: M. 60 000 000 in 28 000 Aktien (Nr. 1–28 000) à Thlr. 200 = M. 600, 17 500 Aktien (Nr. 28 001–63 000) à M. 1200, 22 200 Aktien (Nr. 63 001–85 200) à M. 1000. Das A.-K. betrug bis 1889 M. 16 800 000, Erhöhung um M. 5 600 400 lt. G.-V. v. 27./9. 1890, div.-ber. ab 1./1. 1891 u. lt. G.-V. v. 4./3. 1898 um M. 10 000 800 in 8334 Aktien à M. 1200, von denen M. 3 733 800 den Aktionären zu 170 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. v. 1./1.–30./3. 1898 dergestalt angeboten wurden, dass auf je M. 7200 nom. alte Aktien eine neue kam. Die neuen Aktien sind voll div.-ber. ab 1./1. 1899, für 1898 erhielten sie 4 % vom Nom.-Betrage. Die G.-V. v. 15./6. 1899 beschloss behufs Ausbaues von 3 neuen Schächten auf Schlägel und Eisen Erhöhung des A.-K. um M. 5 398 800 (auf M. 37 800 000) in 4499 Aktien (Nr. 54 003–63 000) à M. 1200, welche bis Ende 1900, jährl. 4 % Bau-Zs. erhielten; übernommen von einem Konsortium zu 160 %. angeboten den Aktionären bis 12./7. 1899 zum gleichen Kurse, auf je M. 7200 nom. alte Aktien kam eine neue à M. 1200; 25 % u. Agio waren gleich, restl. 75 % bis spät. 2./1. 1900 einzuzahlen. Das Konsortium erhielt als Vergüt. für die feste Übernahme von der Ges. 4 %, wofür dasselbe einen Teil der Unk. einschl. der durch Zulassung der neuen Aktien an der Berliner Börse zu tragen hatte, die restl. Unkosten fielen der Ges. zur Last. Fernere Erhöhung des A.-K. lt. G.-V. v. 8./6. 1900 um M. 1 600 000 (auf M. 39 400 000) in 1600 Aktien à M. 1000. Von den neuen Aktien dienten je nom. M. 700 000 zum Erwerb der Kuxe von Ver. Deutschland und Reichskanzler, weitere M. 133 000 zum Erwerb von 380 Kuxen Deutscher Kronprinz; restl. M. 67 000 wurden zum Mindestkurse von 200 % begeben, ohne dass ein Angebot an die Aktionäre erfolgte. Es stand den Besitzern erstgenannter beiden Gewerkschaften frei, für ihre Kuxe anstatt Aktien auch M. 1400 bar pro Kux in Empfang zu nehmen. Sämtliche neue Aktien bezogen ab 1./7. 1900 bis 31./12. 1901 nur 4 % Div., sind aber ab 1./1. 1902 voll div.-ber. Die G.-V. v. 13./6. 1903 beschloss Erhöhung des A.-K. von M. 39 400 000 auf M. 51 000 000 durch Ausgabe von a) 10 000 Aktien à M. 1000, welche für des Geschäftsjahres 1903 und für das ganze Geschäftsjahr 1904 bis zu 4 % Jahres-Div., v. 1./1. 1905 ab aber die volle Div. gleich den alten Aktien zu beanspruchen haben, zum Zwecke des Erwerbes der 1000 Kuxe der Gew. General Blumenthal zu Recklinghausen (also auf 1 Blumenthal-Kux entfielen nom. M. 10 000 Hibernia-Aktien); b) von 1600 Aktien à M. 1000, welche v. 1./1. 1903 an voll gleich den alten Aktien div.-ber. sind, zum Zwecke der Verstärk. der Betriebsmittel. Das Bank- haus S. Bleichröder u. die Berl. Handels-Ges. haben sämtl. neue Aktien zu pari übernommen und sofort zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1903 von M. 1 600 000 u. von M. 10 000 000 ab 1./4.1903 mit 25 % eingezahlt und sämtliche Kosten der Transaktion, auch der der Einführung der neuen Aktien u. 4 % Oblig. an der Berl. Börse, getragen. Von dem Gewinne, welchen sie aus der Verwert. der nom. M. 1 600 000 ab 1./1. 1903 div.-ber. Aktien machten, hatten sie die Hälfte an Hibernia abzuführen mit der Massgabe, dass, sollte die auf die Bankhäuser entfallende Hälfte M. 400 000 nicht erreichen, dieselbe bis zu diesem Betrage aus der der Hibernia zu- stehenden Hälfte zu ergänzen war. Der Umtausch der Blumenthal-Kuxe gegen neue Hibernia- aktien ist gleichfalls von der Bankengruppe bewirkt. Bis März 1904 waren von den 1000 Kuxen Blumenthal 999 für M. 13 361 495 einschl. M. 3250 pro Kux 1./9. 1903 erhobener Zubusse in Besitz von Hibernia übergegangen: auch der restierende 1 Kux wurde im April 1904 gegen Zahlung von M. 20 000 der Hibernia überlassen, die Umschreib. des Bergwerkseigentums von General Blumenthal auf die Hibernia im Grund- buche erfolgte 26./4. 1904, der Betrieb für Rechnung der Ges. geht ab 1./5. 1904.