714 Kohlenbergbau. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 800 000, erhöht lt. G.-V. v. 10./5. 1905 um M. 200 000 in 200 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1905, übernommen von der Allg. Deutschen Credit-Anstalt zu 150 %, hiervon M. 100 000 angeboten den alten Aktionären 8: I v. 2.– 22./6. 1905 zu 155 % plus 4 % Zs. ab 1./1. 1905. Agio mit M. 97 000 in den R.-F. Gelegentlich der Einreichung der alten Aktien beim Bezugsgeschäft wurden diese mit einem Stempelaufdruck der die im Jahre 1899 erfolgte Anderung der Firma und die Verlegung ihres Sitzes von Albersdorf nach Kulkwitz bekundet, versehen. Hypotheken und Restkaufgelder: M. 509 667 zu 3¼–4 % verzinsl. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrückl., vertragsm. Tant., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser M. 8000 fester Jahresvergüt.), Rest nach G.-V.-B. Abschreib. bislang M. 1 240 127. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Grundstücke 578 019, Gebäude 459 077, Kohlenflöz 542 990, Schächte 34 029, Masch. 63 414, Zechenbahn 18 000, do. Betriebsmittel 9010, Betriebs- Utensil. 17 491, Kontor- do. 431, Produkte u. Material. 36 932, Kassa 1890, Hypoth. u. Effekten 19 461, Kaut.-Effekten 10 676, Debit. 46 929, Bankguth. 13 622, vorausbez. Versich. 1654. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 177 000, Hypoth. 62 754, Kaufgelderrückstände 446 913, Kredit. 33 353, Kaut.-Kto 10 676, Div. 105 000, Tant. 13 263, Vortrag 4666. Sa. M. 1 853 625. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Gesamt-Unk. 408 445, Abschreib. 89 143, Gewinn 122 928. – Kredit: Vortrag 3875, Gesamtertrag 616 641. Sa. M. 620 516. Kurs Ende 1905: 173 %. Zugel. Juli 1905; erster Kurs 31./7. 1905: 190 %. Notiert in Leipzig. Dividenden 1891–1905: 4, 4½, 4½, 4½, 4½, 4½, 4½, 4½, 5, 6, 7, 7½, 8, 10, 10½ %. Zahlb. spät. 1./4. Coup.-Verj.: 3 J. (F.) Direktion: Arthur Hoffmann, geprüfter Berg-Ing. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Prof. Th. de Beaux, Stellv. Rechtsanw. Dr. F. Zehme, Bank-Dir. Dr. jur. Paul Harrwitz, Leipzig; Gust. Freih. von Eberstein, Albersdorf; Ad. Staffelstein, Lausen. Prokurist: Max Ebert, Markranstädt. Zahlstelle: Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. „Glückauf“, Act.-Ges. für Braunkohlen-Verwerthung in Lichtenau, Bez. Liegnitz, Sitz in Berlin, C. Kl. Präsidentenstrasse 2. Gegründet: 8./12. 1871. Letzte Statutänd. 26./4. u. 6./7. 1899 u. 16./5. 1904. Zweck: Abbau von Braunkohlenlagern u. Brikettfabrikation. Die Ges. besitzt 4 Schächte zur Förderung, sowie 5 für die Wetterführung u. einen für die Wasserhaltung. Die 22./9. 1891 in Betrieb gesetzte Brikettfabrik am Bahnhof arbeitet jetzt mit 3 Pressen, welche täglich bis 15 Waggons Briketts liefern können. 1904 Errichtung einer neuen Brikettfabrik mit zunächst einer Presse am Bögeschacht. Der Grundbesitz der Ges. bei Geibsdorf u. Oberlichtenau beträgt 9391,74 ha exkl. der neu erworbenen Ländereien der Kaiser Wilhelm-Grube von ca. 150 Morgen; 1899 wurde das Abbaurecht unter 45 ha 60 qm, 1902 unter 85 ar 70 qm Fläche hinzuerworben. Der noch gewinnbare Kohlenbestand wurde 1893 geschätzt auf ca. 50 000 000 hlexkl. Kaiser Wilhelm-Grube. 1899 Ankauf der Kaiser Wilhelm-Grube nebst Reservefeld in Oberlichtenau von den von Steinäckerschen Erben für M. 900 000 gegen Gewährung von 900 neuen Vorz.-Aktien à M. 1000. Durch diese Erwerbung haben sich die Anlagen der Ges. in folg. Weise erweitert: 1. Durch den von Rosenbergschacht an der Eisenbahn Görlitz-Lauban mit einer Tägesanlage versehen und für eine Jahresförderung von mehr als 1 000 000 hl eingerichtet; der Schacht ist 1901 mit einem Wetterschacht versehen. 2. Durch den zur Wasserhaltung sowie zur Förderung des Landabsatzes dienenden Elsaschacht. Auf demselben befindet sich eine Sortier.-Anlage für Rohkohlen u. eine Nasspresssteinanlage für eine Jahresproduktion von 10000000 Steinen. Der Schacht ist mit dem von Rosenbergschacht durch Seilbahn verbunden. 3. Durch ein Grubenfeld von über 350 ha mit einem anstehenden Kohlenquantum von ca. 60 000 000 hl. Wert der erworbenen Kaiser Wilhelm-Grube M. 1 000 000. 4. Durch 23,15 ha Ländereien und 10 Wohnhäuser. Die Gesamtanlagen wurden 1899 bedeutend erweitert (Kosten M. 222 776); die Neubauten erforderten 1901–1905 M. 117 107, 89 333, 120 298, 311 942, 132 685. Gekauft wurde 1901 neben den Lichtenauer Bergbau-Gerechtsamen der Ges. das bei Troitschendorf, Kr. Görlitz, belegene etwa 1400 preuss. Morgen grosse Grubenfeld „Troitschendorf?. Der Kaufpreis von M. 210 000 ist in 8 Jahresraten à M. 25 000 (5 davon bereits bezahlt) und einer zu M. 10 000 zahlbar. Die Restkaufsumme ist durch eine unverzinsl., nach Massgabe der jeweil. Zahlungen zu löschende Hypoth. von noch M. 115 000 sichergestellt. Braunkohlen-Förderung in hl à 70 kg 1900–1905: 2 020 950, 2 475 741, 2 416 427, 2 329 115, 2 789 883, 3 036 145. – Brikett-Produkt. 526 543, 611 039, 638 366, 777 962, 969 530, 1131 786 Ctr. — Presssteinfabrikation: 8 020 000, 6 774 000, 3 910 000, 6 279 000, –, 1 911 000 Stück. —– Abgesetzt wurden durch Verkauf: 935 390, 865 030, 969 597, 847 626, 885 799, 898 257 hl Kohlen, 540 5243 581 637, 663 289, 776 067, 942 352, 1 132 035 Briketts und 6 676 600, 5 224 600, 4 997 150, 4 068 500 3 913 900, 3 512 100 Stück Presssteine. Kapital: M. 1 700 000, und zwar M. 660 000 in 440 Vorz.-Aktien (Nr. 1–440) à M. 1500 und M. 1 040 000 in 1040 Vorz.-Aktien (Nr. 441– 1480) à M. 1000, sämtlich gleichberechtigt. Bei Kapitalserhöhungen sind der frühere Besitzer des Langenölser Bergwerks Hugo von Dobschütz und die fünf Gründer der Ges. berechtigt, die Hälfte der jedesmal zu emittierenden Aktien zum Nennwerte zu übernehmen.