Kohlenbergbau. 723 gebäude, Schulhäuser u. Konsumanstaltsgebäude 264 975, Arb.-Häuser 332 074, Grundbesitz 740 179, Neubauten Hausham 12 387, Haldenplätze 3, Revier Hausham, Miesbach, Au, Tölz u. Penzberg Bergwerksberecht. 940 000. – Passiva: A.-K. 4 800 000, Kredit. 544 728, Spar- kassenkto 397 125, Beamten-Unterst.-F. 29 836 (Rückl. 15 000), R.-F. 720 000, Div.-R.-F. 450 000, Res. für Bergwerks-Neuanlagen 830 000, do. für Neubauten u. Masch. 202 000, allg. R.-F. 579 679, Div. 672 000, do. alte 2964, Tant. 61 232, für Neuanlagen u. Bauten 300 000, Beamten-Pens.-F. 36 000, Vortrag 129 500. Sa. M. 9 755 065. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter u. Geschäfts-Unk. der Centrale 159 705, Revier Au 55 651, do. Tölz 1050, Kursverlust 561, Abschreib. 441 877, Reingewinn 1 213 733. – Kredit: Vortrag 109 410, Eingang auf abgeschrieb. Ausstand 244, Zs. 106 668, Erträgnisse von Grundstücken u. Häusern 51 470, Revier Hausham 587 217, do. Miesbach 210 567 09 Penzberg 807 001. Sa. M. 1 872 577. Kurs Ende 1886–1905: 156.75, 157, 185.4, 204, 200.50, 186, 178.75, 181.25, 199, 215, 235, 278, 270, 292, 284, 288, 334, 313, 282, 270 %. Notiert in München. Dividenden 1886–1905: 8, 8, 9, 9, 9, 9, 9, 9, 9, 10, 10, 10, 12, 12, 14, 16, 14, 14, . Am 2./1. wird in der Regel eine Abschlags-Div. von 5 % bezahlt. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dr. Ant. Weithofer, P. E. Engel, Gg. Lamprecht. Prokuristen: Karl Zaruba, Alois Stinglwagner. Aufsichtsrat: (8) Vors. Max von Klenze, München; Stellv. Gustav Ritter von Schoeller, Brünn; Exc. Alb. Freih. von Reck, Bergw.-Ober-Insp. Franz Kleidorfer, Ed. Brinz, München; Alex. von Schreiber, Wien; Komm.-Rat Chr. Düll, Schliersee. Zahlstellen: Hauptkasse in Miesbach; München: Bayer. Vereinsbank; Wien: Schoeller & Co. Mülheimer Bergwerksverein in Mülheim a. d. Ruhr. Gegründet: 21./3. 1898; eingetr. 8./4. 1898. Letzte Statutänd. 29./5. 1900 u. 6./2. 1901. Zweck: Kohlenbergbau, Brikett- und Koksfabrikation. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die Zeche Hagenbeck mit Kokerei für M. 6 000 000, u. erwarb später Mitte 1898 die Zeche Humboldt für M. 2 500 000, die Zeche Wiesche für M. 4 000 000, sowie 600 (von 1000) Kuxe der Zeche Rosenblumendelle für M. 1 500 000 gegen Gewährung von Aktien II. Em. von 1898. Der Erwerb der weiteren 400 Kuxe Rosenblumendelle erfolgte gegen Gewährung von M. 82 000 in Aktien u. M. 918 000 bar. Rosenblumendelle ist 1903 ganz mit den Mülheimer Bergwerksverein vereinigt. Der zus. hängende Felderbesitz des Unternehmens, das zumeist Fett- u. Esskohle fördert, umfasst 21 767 960 am zwischen den Städten Mülheim (Ruhr) u. Essen mit 5 Schachtanlagen, die 8 Förder- u. 7 Wetterschächte aufweisen. Förderung 1902–1905 einschl. Rosenblumendelle: 998 243, 1 200 041, 1 293 213, 1 182 235 3 u. zwar auf Hagenbeck 383 072, 487 216, 511 925, 454 066 t, auf Humboldt 146 252, 179 482, 190 555, 172 165 t, auf Wiesche 248 734, 251 564, 264 205, 249 406 t, auf Rosenblumendelle 220 185, 281 779, 326 528, 306 598 t. Zur Herstellung von 71 046 t Koks wurden 1905 88 806 t Feinkohle der Zeche Hagenbeck verwandt. Belegschaft einschl. der auf Rosenblumendelle 1903–1905 durchschn. 4134, 4575, 4247 Mann. –— Beteilig.-Ziffer beim Kohlen-Syndikat für Kohlen 1590000ßt einschl. Neu-Schölerpad u. Hobeisen; für Koks 95 000 t; für Briketts 325 200 t. Beschreibung der im Besitz der Ges. befindl. Bergwerke: I. Das Steinkohlenbergwerk Hagenbeck mit Neu-Schölerpad. Die Zeche baut in ihrem 5180 560qm grossen Felde an dem sehr günstig abgelagerten Altendorfer Sattel, in der nach Norden anschliessenden Schöler- pader und in der südlich gelagerten Essener Hauptmulde die 6 liegenden Flöze der Fettkohlenpartie mit dem bekannten Leitflöz Sonnenschein oder Dickebank. Inhalt des Feldles an Kohlen bis 900 m Tiefe 41 900 000 t. iervon sind 13 000 000 t über der jetzigen in 400 m Tiefe gebildeten 5. Sohle vorgerichtet, sodass die Zeche die ihr vom Kohlen-Syndikat zugebilligte Beteilig.-Ziffer von ca. 450 000 t jährl. fast 30 J. lang von den jetzigen Tief. bausohlen fördern kann. Es sind 2 Schachtanjagen vorhanden. Die Zeche hat eine Koksofenanlage von 90 Öfen u. ist 1904 durch den Bau einer Brikettfabrik mit Aufbereitungsanstalt erweitert (Brikettproduktion 1905: 43312 t). II. Das Steinkohlenbergwerk Humboldt mit 5 008 950 qm Feldesumfang grenzt südl. an Hagenbeck. Bis zu 1000 m Tiefe stehen im bisher aufgeschlossenen Felde Humboldt 16 000 000 t Esskohlen bester Qualität an. Der Hauptschacht ist 340 in tief. Die jetzige Produktion könnte noch 23 Jahre lang von der seit- herigen Tiefbausohle gedeckt werden. Die Zeche ist zur Hälfte beteiligt an der Brikettfabrik der Firma Stachel- haus & Buchloh in Mannheim. Die Beteiligung steht mit M. 30 000 zu Büche. Erbaut ist 1904 eine neue Separation, Wäsche u. Brikettfabrik (Irikettproduktion 1905: 78 110 t). III. Südl. von Humboldt u. westl. von Hagenbeck liegt die Zeche Rosenblumendelle mit 6 082 500 am Feldesumfang. Der Mülheimer Bergw.-Verein Desass von dieser Gew. seit Maf 1902 die sämtl. Kuxe zum Buch- wert von M. 3 775 000 (pro Stück M. 2500 Erwerbspreis u. M. 1275 für die von Aug. 1898 bis Ende 1899 für Bauten zufgewendeten Zzubussen). Die Cew., welche jetzt ganz mit dem Bergwerksverein verschmolzen ist, hat durch Inkauf des Feldes Kronprinz im Norden ihrer àlten Berechtsameè ihren Bergwerksbesitz wesentlich ver- grössert und damit den Inhalt ihres Feldes auf 33 000 000 t gebracht. Der neu als Fahr- und Wetterschacht abgeteufte Schacht Kronprinz (400 m tief) ist 1903 vollständig fertiggestellt und seit April 1903 im Betrieb; Gesamtkosten der Schachtanlage M. 1 289 217. Es werden Esskohlen, halbfette Kohlen aus den zus. 4.72 m mächtigen, 6 Pauwürdigen Flözen der liegenden Flözgruppe gefördert. Von Rosenblumendelle sind 1902 M. 467 000 Aktien des Mülheimer Bergw.-Verein zurückgekauft, die bei der Ges mit 83 % zu Buche stehen. Für Förderung u. Wasserhaltung ist 1897–1900 neben dem seither in Betrieb befindl. Schachte ein neuer Schacht abgeteuft. Eine neuerbaute Aufbereitungsanstalt gestattet. die halbfetten u. die mageren Kohlen getrennt zu verarbeiten. Die Schächte sind durch eigene Zweigbahn, an die auch die Zeche Humboldt anschliesst, u. der Schacht Kron- prinz durch Drahtseilbahn mit Bahnhof Heissen der Staatsbahn verbunden. Eine Brikettfabrik arbeitet mit 2 ein- fachen u. 2 Doppelpressen, Produktion 1902–1905: 103 300, 114 340, 116 300, 133 130 t). IV. Das Steinkohlenbergwerk Wiesche mit 5 495 950 qm Feldesumfang, begrenzt westl. die Felder von Rosenblumendelle u. Humboldt. Auch diese Grube ist 1895–98 durch Niederbringen eines neuen Schachtes mit der besten Ausrüstung, der reichl. M. 2 000 000 Kostenaufwand verursacht hat. vollständig renoviert und besitzt eine Brikettfabrik und Ringofenziegelei. Der alte Schacht wurde gänzl. neu in Eisen ausgekleidet. Die Berechtsame wurde durch Ankauf der südl. gelegenen Längenfelder Holthauser Bänksgen u. Verein so er- weitert, dass sie jetzt 35 000 000 t Kohlen enthält. Produktion der Brikettfabrik 1905: 12 018 t. Auf den Sämtl. Zechen sind die ober- und unterirdischen Anlagen in gutem Zustande. a6*