Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. 755 abgeteuft, die Ausführung hatte die Entreprise Générale de Foncage de Puits zu Paris übernommen. Der 560 i tiefe Schacht hat bei 527½ m ein wertvolles mächtiges Kali- lager angefahren und ist Ende 1905 betriebsfähig geworden, ebenso die Mühle, elektr. Centrale etc. 1898 dehnte die Ges. die Berechtsame von Ronnenberg durch Erwerb des Kaligewinnungsrechtes auf dem Rittergute Erichshof (134 ha) aus. An Stelle der zu- nächst hergestellten prov. Chlorkaliumfabrik wird 1906 eine dauernd zu benutzende Fabrik errichtet werden. Mitte Febr. 1906 kam auch eine Verständigung wegen des Beitritts der Ges. zum Kalisyndikat auf Grundlage eines Anteils von 27.60 in Tausendstel für 1906 zustande. Im Dez. 1905 wurde die Förderung aufgenommen u. wurden bis Schluss des Jahres 14 613.5 dz Kalisalz gefördert bei 13 313.5 dz Versand. Die Gen.-Vers. vom 1. Juni 1898 gerehmigte den Ankauf der Gewerkschaften a) Schierenberg, b) Kniestedt, c) Mathildenhall von dem Konsortium Max Meyerstein, Hannover, Akt.-Ges. f. Montan-Industrie in Berlin und G. Thalmessinger in Regensburg gegen Hingabe von a) 150 Aktien, b) 750 Aktien, c) 600 Aktien der Ges. à M. 1000. Die- selbe G.-V. genehmigte von dem gleichen Konsortium den Erwerb von 726 Kuxen (ca. aller Kuxe) der Gewerkschaft Hildesia gegen Hingabe von 1815 Aktien der Ges. 1904 weitere 67 Kuxe für M. 536 000 erworben. Die Bohrungen auf Hildesia ergaben ein mächtiges Sylvinlager von im Durchschnitt 92,7 % Chlorkaliumgehalt. Die zunächst mit Diamant-Bohrung geführte Schachtanlage wurde dann nach dem Kind-Chaudron'schen Abbohrverfahren weitergeführt und wird jetzt infolge von Wasserzugängen nach dem Portierverfahren fortgesetzt; es stand 1905 der Vorschacht bei 360,50 m, der grosse Schacht bei 328,50 m; das Abteufen war bis März 1906 bis auf 381 m weitergeführt, die Wasserzuflüsse sind behoben. 1906 kommen die Tagesanlagen zur Ausführung. Die Belegschaft auf Hildesia zählt während der Abbohrperiode einschl. Eisenbahnbetriebs- personal 75 Mann. Für Hildesia-Kuxe wurden 1902–1904 Zubussen von M. 181 500, 363 000, 326 700 geleistet. Im Terrain Schierenberg wurde im September 1899 in der zweiten Tiefbohrung auf ein hochprozentiges Kalilager mit über 70 % Durchschnittsgehalt ge- stossen, womit das Vorkommen von hochwertigen Sylvinen auf eine Erstreckung von 7 km nachgewiesen ist. In der Gemarkung Diekholzen bei Hildesheim wird eine Chlor- kaliumfabrik errichtet. Die Berechtsame umfassen jetzt 1) Ronnenberg 844 ha, 2) Mathildenhall 863 ha, 3) Schierenberg 629 ha, 4) Kniestedt 418 ha, also in Sa. 2754 ha, wozu die Berechtsame von Hildesia mit 2225 ha treten. Die Gesamtgrösse der Abbauberechtigungen beträgt ca. 5000 ha. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000 (Nr. 1–10 000), wovon Nr. 1–1000 die Besitzer der Anteile der früheren Kalibohrgesellschaft Ronnenberg erhielten. Nr. 1001–2000 wurden den Aktionären zu 120 % angeboten. Die G.-V. vom 1. Juni 1898 beschloss, das A.-K. von M. 2 000 000 auf M. 9 000 000 durch Ausgabe von 7000 neuen Aktien à M. 1000 zu erhöhen, hiervon wurden 4000 Stück zum Ankauf der Gewerkschaften Schierenberg, Kniestedt, Mathildenhall und Hildesia verwandt, restl. 3000 Stück wurden von einem Konsort. übernommen und den Aktionären 2: 1 zu 110 % bis 15./12. 1898 angeboten. Die M. 9 000 000 Aktien waren Ende 1905 voll begeben. Zwecks Ausbau des Werkes der Gew. Hildesia beschloss die G.-V. v. 20./4. bzw. 8./6. 1906 weitere Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 (auf M. 10 000 000) in 1000 neuen, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsortium zu 150 %, angeboten den Aktionären 9: 1 zu 155 %. Anleihen: Zur Deckung der auf ein Jahr erforderlichen Betriebsmittel beschloss die G.-V. vom 28. April 1900 das Angebot einer unter Führung der Firma Max Meyerstein stehenden Gruppe anzunehmen, der die A.-G. für Montan-Industrie, Breslauer Disconto- Bank, Oskar Rothschild, H. S. Aschrott in Berlin und G. Thalmessinger in Regensburg angehören. Dieselbe gab der Ges. zum Lombardzinsfusse ein nach zwei Jahren rück- zahlbares Darlehen bis zu M. 1 000 000, welches im Okt. 1901 aufgebraucht war. Mit einem Grossaktionär wurde deshalb im Nov. 1901 ein Vertrag abgeschlossen, wonach dieser der Ges. einen weiteren Vorschuss von M. 500 000 gewährt. Die Geber des ersten Vorschusses von M. 1 000 000 verzichten auf das Kündigungsrecht bis 31./12. 1902; als Entgelt ist ihnen die Frist zur Ausübung des Bezugsrechts auf die noch nicht begebenen 685 Aktien, welche nach dem Vertrag vom April 1900 am 3./7. 1902 ablaufen sollte, bis 31./3. 1903 verlängert worden. Die G.-V. v. 13./9. 1902 bewilligte die zur Vollendung des Werkes noch erforderliche Summe (etwa M. 3 400 000), indem sie den mit einem Bankenkonsortium abzuschliessenden Vertrag über Aufnahme eines mindestens 3 Jahre von Seiten der Gläubiger unkündbaren Kredits von M. 2 100 000 genehmigte und zur Durchführung dieses Vertrages beschloss: 1) Aufnahme einer hypoth. gesicherten 5 % Oblig.-Anleihe in Höhe von M. 3 500 000, rückzahlbar zu 103 %. Die G.-V. v. 20./4. 1906 beschloss zur Tilg. von Vorschüssen Erhöhung dieser Anleihe um M. 1 000 000 auf M. 4 500 000. Für diese Anleihe soll auf dem Grund- und Bergwerkseigentum der Ges. eine Hypoth. eingetragen werden. M. 2 100 000 Oblig. sind dem Konsortium zur Sicherheit für den gewährten Kredit, M. 1 400 000 den alten Konsorten, welche den ersten Vorschuss von M. 1 500 000 gegeben haben, verpfändet. 2) Verpfändung der 726 Kuxe der Gewerkschaft Hildesia. 3) Schaffung von 700 Genussscheinen. Dieselben sollen 25 % des Reingewinns erhalten. welcher nach Verteilung von 6 % Div. auf die Aktien verbleibt. Einlösung erfolgt durch Verl. zu M. 1000. Von diesen Genussscheinen erhielt das Bankenkonsortium 210 48*