764 Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. Zweck: Gewinnung u. Verwert. v. Bergbau-Produkten in roher oder bearbeiteter Form mit Einschluss der Nutzbarmachung darauf bezügl. Patente. Die Ges. erwarb urspr. das der Gew. Schlüssel in Struthütten gehörige Kaliwerk zu Salzgitter. Die Grubenarbeiten haben zu einem praktischen Resultat nicht geführt u. ist der Betrieb daher lt. G.-V. v. 27./11. 1903 eingestellt. Die Masch. wurden 1905 aus dem Schacht herausgenommen und dieser verfüllt. Über Erwerb der Poockschen Kalifelder bei Wolkrumshausen, Hainrode siehe unter Kapital. Die Anlagen daselbst erhalten 1906 Bahnanschluss nach Kleinfurra. Zur Vergrösserung des Grubenfeldes bei Wolkrumshausen sind 1906 an 14 bis 15 Normal- felder in zus.hängendem Komplex hinzuerworben. Bei Wolkrumshausen wird eine Chlor- kalium- u. Sulfatfabrik gebaut. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 gleichwert. abgest. Aktien à M. 1000. Bei der Gründung wurden von M. 1 000 000 26 % = M. 260 000 eingezahlt, und zwar als Sacheinlagen das Kali- werk der Gew. Schlüssel zum übernommenen Werte von M. 257 327.23 und M. 2672.78 bar. Den Gewerken von Schlüssel wurden die Aktien in Gemässheit ihrer Beteil. von der Gew. zu 26 % = M. 260 pro Aktie zuzügl. der Stempel u. der vom Konsortium verlegten Kosten angeboten. Ausgeschrieben sind inzwischen aus dem A.-K. per 5./10. 1901 24 %, per 31./12. 1901, 31./1. u. 3./12. 1902 u. 3./2. 1903 je 10 %; am 30./9. 1902 war das A.-K. bis auf M. 200 060 eingezahlt. Die G.-V. v. 5./5. 1903 beschloss zur Beschaffung neuer Mittel zum Fortbetriebe des Werkes, Zuzahl. von M. 400 pro Aktie auszuschreiben. Frist 11.–20./5. 1903. Für den eingez. Betrag sind Gewinnanteilscheine mit 6 % Div.-Vorrecht ausgegeben. Diese Scheine werden durch jährl. Ausl. aus ¼ des nach Abzug ihrer Div. verbleib. Gewinns oder auch nach 1 monat. Künd. aus sonst von der G.-V. zu bewilligenden Mitteln mit je M. 400 getilgt. Sie geniessen im Falle der Liquid. Vorrang. Die Aktien, auf welche die Zuzahlung eingegangen, wurden als 6 % Vorz.-Aktien ohne Nachzahlungsanspruch abgestempelt. Die seit 15./9. 1903 voll geleistete Zuzahl. ist auf 682 Aktien erfolgt, die demnach Vorz.-Aktien wurden. Die G.-V. v. 28./5. 1904 beschloss Ankauf der Poockschen Kalifelder bei Wolksramshausen, Hainrode, Kleinfurra etc. u. zu diesem Zwecke Erhöhung des A.-K. um M. 2 650 000. Hiervon erhielt Louis Poock in Waldhausen für Einlage genannter Felder M. 1 650 000, wovon M. 150 000 erst ausgehändigt werden, wenn 4 Jahre nach Fertigstellung des Schachtes (dessen Abteufen in Arbeit ist, Tiefe Ende 1905 an 166 m) zwischen Wolkrumshausen u. Wernrode auf den erworbenen Kalifeldern ein abbauwürdiges Hartsalzlager oder sylvinitische Salze er- schlossen sind, im andern Falle fallen die Aktien an die Ges. ohne Vergütung zur Ver- minderung des A.-K. um diesen Betrag zurück. Die neuen Aktien wurden Vorz.-Aktien mit 10 % prioritätischer Div. mit Nachzahl.-Recht. Die seitherigen Vorz.-Aktionäre, welche ihre Gewinnanteilscheine über M. 400 einlieferten und die St.-Aktionäre, welche M. 300 pro Aktie zuzahlten, erhielten die Rechte der neuen 10 % Vorz.-Aktien. Dieses Recht erlosch Ende 1905. Bis Ende Sept. 1904 wurden auf diese Weise 121 6 % Vorz.-Aktien und 24 St.-Aktien in 10 % Vorz.-Aktien umgewandelt. M. 1 000 000 der neuen Aktien sind den alten Aktionären 1: 1 v. 31./5.–14./6. 1904 zu pari angeboten, wobei 25 % nebst Aktien- u. Schlussscheinstempel bis 31./8. 1904, weitere 25 % bis 15./12. 1904, 25 % am 1./4. 1905 u. 25 % am 2./6. 1905 einzuzahlen waren. Die G.-V. v. 28./6. 1905 beschloss Herabsetzung des A.-K. um M. 730 000 durch Zus. leg. aller Aktien im Verhältnis von 5: 4 zum Zwecke der Beseit. der Unterbilanz (Ende Sept. 1904 M. 785 824), ferner Erhöhung des A.-K. um höchstens M. 2 080 000 auf höchstens M. 5 000 000 durch Ausgabe von höchstens 2080 Aktien à M. 1000 mit dem Vorrechte der bisherigen neuen Vorz.-Aktien. Frist zur Einreichung der Aktien zur Zus. legung bis 16./8. 1905. Gleichzeitig wurden die neuen 10 %, an ein Konsortium zu 110 % begebenen Vorz.-Aktien den Besitzern der im Mai 1904 geschaffenen gleichen Vorz.- Aktien derart zum Bezug angeboten, dass auf je 3 alte Aktien 2 neue zu 115 % netto ohne Stück-Zs. entfielen, wobei vorerst 25 % einzuzahlen waren, je weitere 25 % 15./12. 1905, 15./3. u. 15./7. 1906. Zum Bezuge der neuen Aktien waren auch die Besitzer der St.- u. 6 % Vorz.- Aktien zugelassen, die noch bis 16./8. 1905 von dem ihnen 1904 eingeräumten Recht auf Umwandlung ihrer Stücke in 10 % Vorz.-Aktien Gebrauch machten; auf sämtl. 293 St.-Aktien wurde die Zuzahl. von je M. 300 geleistet. Die zum 29./9. 1905 einberufene G.-V. beschloss Umwandlung aller Aktien in einheitliche Aktien ohne jedes Vorrecht. Der Buchgewinn aus der Zus. legung der Aktien u. Zuzahlung auf die St.-Aktien betrug zus. M. 825 000. Das 10 % Agio aus Begebung der M. 2 080 000 neuen Aktien wurde mit M. 208 000 dem R.-F. zu- geführt, aus dem der Verlust 1904/1905 bestritten wurde u. der jetzt noch mit M. 31 456 besteht. Die G.-V. v. 15./6. 1906 beschloss Erhöhung um M. 1 000 000 (auf M. 6 000 000). Geschäftsjahr: Kalenderjahr (bis 1904 1./10.–30./9.). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1905: Aktiva: Grundstück Hainrode 103 399, do. Salzgitter 18 000, Bergwerksgerechtsame Hainrode 1 691 299, Masch. 210 572, Geräte u. Utensil. 10 200, Gebäude 238 473, Eisenbahn 68 151, Wasserversorgung 11 860, Zechenplatz u. Wege Hainrode 8915, Rohrleitung 23 291, Wassergräben u. Klärbassins Hainrode 1855, Fördereinrichtung 7306, Werkstätteneinricht. 4520, Mob. 1200, Hainrode: elektr. Beleucht.-Anlage 1, Chem. Labora- torium 1, Feld- u. Grubenbahnen 1000, Wohngebäude 13 008, Tiefbohrkto 140 347, Kontor- einricht. 4761, Bibliothek 67, Material. 27 036, Feuerung 12 098, Mühleneinricht. Salzgitter 25 960, Schachtbaukto Hainrode 487 696, Kassa 18 883, Debit. 8843, Bankguth. 577 091, A.-K.-Einzahl.-Kto 1 560 000. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Kredit. 210 592, Akzepte 24 000, R.-F. 41 241. Sa. M. 5 275 833. ―