Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. 78 ― Ritterg. Poggenhagen abgeschlossen. Die sämtl.von der Gew. Mathias übernomm. Aktivenbetrugen M. 2 599 179 u. wurden für M. 873 000 erworben. Jeder Gewerke der Gew. Mathias konnte bis 29./12. 1902 für jeden vollbez. Kux eine Aktie der Alkaliwerke Sigmundshall von M. 1000 zu pari beziehen. Die Bildung der A.-G. wurde zur Notwendigkeit, weil über 500 Kuxe seitens der Gewerken der Gew. im Laufe der Zeit zur Verf. gestellt worden waren, sodass die aus- geschriebenen Zubussen für den Weiterbau des Schachtes nur von einem Teile der Gewerken allein zu tragen waren. Teufe des niedergebrachten und ausgemauerten Schachtes 520 m, in welcher Tiefe derselbe im Steinsalz steht. Bei 450 m Teufe wurde die I. (Wetter-) Sohle und bei 500 m Teufe die II. (I. Bau-) Sohle angesetzt. Auf der 450 m Sohle durchfuhr der südöstliche Querschlag bei 60 m Länge ein Sylvinitlager von 2,5 m wahrer Mächtigkeit mit einem Chlorkaliumgehalt bis zu 65 % (durchschn. 35 % K0l.). Das Lager wurde auf eine Länge von über 300 m streichend überfahren, wobei Mächtigkeiten bis zu à4 m konstatiert wurden. In der Richtung auf die Bohrlöcher II u. III[c zu unternommene Aufschlussarbeiten liessen den Zus. hang dieses Sylvinitlagers mit dem durch die Bohrlöcher bekannt gewordenen Sylvinitvorkommen erkennen. – Der südöstl. Querschlag der 500 m Sohle durchfuhr bei 32 m Länge ebenfalls das Sylvinitlager der 450 m Sohle in einer wahren Mächtigkeit von 4 m und gleich guter Beschaffenheit. Grösse des Grundbesitzes der Ges. 89 442 qm. – Die für den vollen Betrieb des Werkes erforderlichen Tagesanlagen sind zum grössten Teil vollendet. Durch die investierten Mittel sind alsdann in der Hauptsache folgende Werte geschaffen: Eine fertige Schachtanlage von 520 m Teufe und 5½ im Durch- messer mit Schachthalle, Fördergerüst, Ventilator, Fördermaschine für 800 m Teufe u. einer Leistung von 5000 dz in 8 Stunden, eine Kesselanlage von 12 Kesseln mit 1200 qm Heiz- fläche u. allem Zubehör, eine Rohsalzmühle mit 2 Mahlsystemen von je 3000 dz Leistung in 10 Stunden, eine elektr. Centrale u. diverse Hülfsanlagen, vollständig eingerichtete Werk- stätten, Magazine und Verwaltungsgebäude, eine vollständig eingerichtete Fabrik mit einer Leistungsfähigkeit von 3000 dz in 24 Stunden. Ferner sind an Wertpapieren u. Beteiligungen vorhanden: M. 400 000 vollgezahlte Steinhuder Meerbahn-Aktien, ca. M. 90 000 Kaut.-Effekten in Staatspapieren. Mit der definitiven Förderung ist Ende 1905 begonnen. Die Konc. eines Chlorkalium-Fabrikbetriebes ist 1905 erteilt; die Fabrik ist Jan. 1906 in Betrieb gekommen. Dem Kalisyndikat gehört die Ges. 1906 mit einer Beteilig. von 24.60 an. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000 (Nr. 1–1000), erhöht zur Deckung der Ausgaben zum weiteren Schachtbau, der Tagesanlagen u. für den Bau der Eisenbahn vom Bahnhof Wunstorf nach dem Schacht lt. G.-V. v. 20./10. 1904 um M. 1 000 000 in 1000 neuen, ab 1./10. 1904 pro rata der Einzahl. mit 2 div.-ber. Aktien (Nr. 1001–2000), angeboten den Aktionären 1: 1 v. 27./10.–10./11. 1904 zu 145 % zuzügl. 4 % St.-Zs. ab 1./10. 1904; einzuzahlen waren zunächst 25 % u. das Agio, seit 15./2. 1906 voll bezahlt. M. 350 000 Aufgeld auf junge Aktien flossen in den R.-F. Die G.-V. v. 7./6. 1906 beschloss nochmalige Erhöhung um M. 500 000 (auf M. 2 500 000) in 500 ab 1./10. 1906 div.-ber. Aktien (Nr. 2001–2500), angeboten den Aktionären 4: 1 vom 13.–27./6. 1906 zu 210 % franko Zinsen. M. 500 000 Aufgeld auf diese Aktien flossen in den R.-F. Anleihe: M. 1 000 000 in 6 % Oblig., rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 500, 1000, 2000. Zs. 2./1. u. 1./7. Begeben sind M. 844 500. Diese Anleihe ist zur Rückzahlung auf 1./7. 1908 gekündigt und an deren Stelle eine neue 5 % zu 103 % rückzahlbare Hypothek-Anleihe von M. 2 000 000 mit dem Bankhause Ad. Meyer in Hannover abgeschlossen. Der Erlös diente zum Bau der Chlorkaliumfabrik, zum vollständigen Ausbau des Werkes und zur Rückzahlung der 6 % Anleihe. Den Inhabern dieser Anleihe wurde 5.– 20./5. 1905 eine Konvyertierung in die neue 5 % Anleihe angeboten und eine Konvertierungsprämie von 2½ % in der Weise gewährt, dass die 6 % Verzinsung noch bis zum 1./7. 1909 andauert und die Einlösung der 6 % Oblig. zu 103 %, und Verrechnung der 5 % Obligationen zu 101.50 % geschieht. Bis auf M. 29 000 gelangten die sämtl. 6 % Oblig. zur Konversion. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige sonst. Rücklagen, 4 % Div., vom ÜUbrigen 10 % Tant. (ausser M. 2000 jährl. Vergüt. pro Mitgl.), Rest weitere Div. Bilanz am 30. Sept. 1905: Aktiva: Aktionäre 750 000, Grundstücke 104 089, Gebäude 431 157, Plätze u. Wege 30 000, Masch. 160 000, Dampfkessel 111 875, Geräte, Werkz., Mobil. u. Utensil. 40 000, Fuhrwerk 1000, Wasserleit. 36 608, elektr. Anlage 78 000, Mühlenanlage 5000, Laboratoriumeinricht. 1000, Fabrikutensil. 4213, Material. 9724, Baumaterial. 27 803, Spreng- do. 1457, Säcke 6259, Kassa 2027, Bankguth. 603 134, do. für gekündigte 6 % Oblig. 29 870, Kaut.- Effekten 41 369, Steinhuder Meerbahn-Aktien 200 000, Debit. 18 921, Schachtbau 2 006 299. – Passiva: A.-K. 2 000 000, 6 % Anleihe 29 000, 5 % do. 2 000 000, do. Zs.-Kto 25 960, R.-F. 350 000, Kredit. 286 883, Restlöhne 7963. Sa. M. 4 689 806. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Kursverlust 205, allg. Unk. 44 923, Feuerungsmaterial 35 096, Notariats- u. Gerichtskosten 3579, Arb.-Wohlf. 18 714, Gehälter 42 544, Mieten 2335, Fuhrwerks-Unterhalt. 7721, Anleihe-Zs. 105 669, Hyp.- do. 160, Assekuranzen 2033, Steuern 76, Wartegelder 13 280, elektr. Betrieb 1655, Pachten 698, Laboratorium-Unterh. 259, Stempel- abgaben 15 163, Agio 24 465, Disagio 40 000, Förderzins 6087, Abschreib. 58 992. – Kredit: Zs. 23 645, Salzverkauf 40 419, Saldo auf Schachtbaukto 359 590. Sa. M. 423 654. Kurs: Die Aktien sind noch an keiner Börse eingeführt. Kurs im freien Verkehr am 8./6. 1906: 335 %. Dividenden 1902/1903–1904/1905: 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.)