Metall-Industrie. 785 Dividenden 1888–1905: 10, 10, 10, 2, 4½, 4, 4, 5 ¾, 2, 5, 0, 2, 3, 2½, 4, 5, 5, 6 %. Coup.-V.:; 4 J. (K.) Direktion: Ed. Bluhm, Haupt. Prokuristen: Felix Riese, Gg. Hippauf, Rich. John. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Fritz Butzke, Stellv. Bank-Dir. S. Weill, Bankier Paul Böhme, Komm.-Rat Hubert Klaus, Berlin; Bankier Emil Magnus, Hamburg. Zahlstellen: Eig. Kasse; Berlin: Dresdner Bank, C. Schlesinger-Trier & Co.; Hamburg: Magnus & Friedmann. Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken in Berlin, NW. Dorotheenstrasse 43/44, mit Zweigniederlassung in Karlsruhe. Gegründet: 14./2. 1889. Letzte Statutänd. 22./4. 1899. Übernahmepreis der Metallpatronen- u. Maschinenfabrik Wilhelm Lorenz in Karlsruhe von Ludwig Loewe & Co., A.-G. in Berlin M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Übernommen wurde die Karlsruher Fabrik samt allem Zubehör, namentl. auch der Schiessplatz bei Grötzingen. Bis Ende 1896 firmierte die Ges. „Deutsche Metallpatronenfabrik in Karlsruhe“, änderte zu dieser Zeit die Firma, wie obenstehend, ab und verlegte den Hauptsitz nach Berlin unter gleichzeitiger Übernahme folg. Objekte ab 1./1. 1897 von Ludw. Loewe & Co., A.-G. in Berlin: 1) Die in Martinikenfelde bei Berlin belegene Waffenfabrik mit Grundstück, einschl. des gesamten Inventars für die Waffen- und Pistolenfabrikation, sowie den z. Z. Hollmannstr. Nr. 32 befindl. Fabrikations- park für Maxim-Guns (als Gegenleist. erhielt die Firma Ludw. Loewe & Co. A.-G. M. 6 000 000 in 6000 Aktien der Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken à M. 1000, ferner M. 177 500 bar), 2) nom. M. 2 000 000 Aktien der Waffenfabrik Mauser zu Oberndorf a. N., 3) 800 Stück Genusssch. derselben Waffenfabrik mit Gewinnberechtigung pro 1897 u. ff., 4) nom. frs. 2 925 000 Aktien der Fabrique Nationale d'armes de guerre, Société anonyme in Herstal. Zweck: Fabrikation und gewerbsmässiger Vertrieb von Waffen und Munitionsartikeln aller Art, Herstellung von allen Materialien, Fabrikaten, Maschinen, Geräten und sonstigen Gegenständen, welche mit dem industr. Geschäftsbetriebe der Ges. im Zus. hange stehen. Die Fabrikation ist im Einverständnis mit dem Patentinhaber auf Maxim-Maschinen-Gewehre und Maxim-Masch.-Geschütze ausgedehnt worden. Fabriken in Martinikenfelde b. Berlin, Karls- ruhe, Grötzingen u. Durlach. 1897 kam eine Gussstahlkugelfabrik hinzu, 1898 Errichtung einer Fabrik für Munitionswagen in Karlsruhe, auch sind Patente zur Herstell. von bieg- samen Röhren u. gepressten Hohlkörpern erworben, 1900 wurde die Aluminiumfabrikation u. Anfertigung von Kugeln zu Kugellagern, sowie 1901 die Herstell. von Kugellagern auf- genommen. 1905 beschäftigte die Ges. im Durchschnitt 6300 Arbeiter. Anfang 1906 lagen für ca. M. 34 000 000 Aufträge vor. Die Ges. ist auch zum Erwerb und Betrieb anderer industr. Unternehm., auch durch Zeichnung oder Ankauf von Aktien oder Anteilscheinen solcher berechtigt, wenn nach der Annahme des A.-R. der Gegenstand solcher Unternehm. in den Rahmen des Zwecks der Ges. fällt. 1901 wurden von der „Phönix“ Maschinenbau-Ges. m. b. H. in Berlin, deren Patente über Pumpendruck-Regler und Universal-Druckverminderer (Reduzierventile) etc. käuflich erworben und die Fabrikation, welche schon seit Jahresfrist der Ges. übertragen war, für eigene Rechnung aufgenommen. 1902 Aufnahme der Fabrikation von Briefstempel- maschinen System Bickerdike, sowie der Apparate für das Fernsprech-Selbstanschluss-System Strowger. Zugang auf Anlagekti 1905 ca. M. 320 000 bei M. 1 693 504 Abschreib. (Sa. der Ab- schreib. seit Gründung M. 13 324 808). Die Ges. beschloss Vergrösserung bezw. Neubau der Fabrikanlagen in Reinickendorf b. Berlin, zu welchem Zwecke bereits ein Terrain erworben wurde. Mit dem Bau soll 1906 begonnen werden. Das Grundstück in Martinikenfelde wird nach Verlegung der Fabrik zum Verkauf gestellt. Die Ges. war 31./12. 1904 an folg. Unternehm. mit Aktien oder Anteilen beteiligt: Waffen- fabrik Mauser in Oberndorf m. M. 1 980 000 (Div. 1898–1905: 5, 3, 0, 5, 4, 11, 37, 29 %); Fabrique Nationale darmes de guerre in Herstal m. frs. 3 060 000 (Div. 1903/1904–1904/1905: 8, 15 0%): Dürener Metallwerke Hupertz & Harkort, G. m. b. H., in Düren (A.-G. seit 1900 mit M. 2 500 000 A.-K.) mit M. 1 500 000 (Div. 1899–1905: 9, 5, 0, 0, 6, 10, 10 %). Auf die Beteil. bei der Central- stelle für wissenschaftlich-technische Untersuchungen (M. 800 000) wurden 1903 u. 1904 je M. 150 000 u. 1905 M. 200 000 abgeschrieben. Diese Ges. ist keine Erwerbs-Ges. Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 6 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 4./11. 1896 um M. 6 000 000 behufs Ankauf der Waffenfabrik von Ludw. Loewe & Co. in Berlin: fernere Erhöhung lt. G.-V. v. 22./4. 1899 um M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000 (div.-ber. ab 1./1. 1899), angeb. den Aktionären 17.–31./5. 1899 zu 200 %; auf 4 alte entfiel 1 neue Aktie. Geschäftsjahr: Kalenderjahf. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Dotierung weiterer Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst., Grat. an Beamte und Arbeiter, dann 4 % Div., vom Rest 5 % Tant. an A.-R. u. event. weitere 5 % Tant. an Mitglieder des A.-R., die besondere Mandate ausüben, Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Grundstücke 2 956 160, Gebäude 2 014 178, Masch. 2 300 898, Mobil. u. Geräte 1, Werkzeuge 1, Fuhrwerk u. Pferde 1, Modelle u. Zeichn. 1, Patente u. Licenzen 1, Kassa 45 124, Wechsel 8480, Effekten u. Beteil. 4 804 779, Kaut. 226 950, Bank- guth. 7 842 493, Behörden 3 393 764, vorausbez. Prämien 22 078, sonst. Debit. 3 321 382, Avale 37 000, Vorräte 6 907 736. – Passiva: A.-K. 15 000 000, R.-F. 3 876 176, Spec.-R.-F. 1 000 000, Handbuchtder Deutschen Aktien-Gesellschaften 1906/1907. I. 50