798 Metall-Industrie. Kapital: M. 4 800 000 in 1000 abgest. St.-Aktien u. 3800 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Die ab 1./1. 1906 div.-ber. Vorz.-Aktien erhalten 6 % Div. vorweg, die event. nachzahlbar ist, sodann erhalten die St.-Aktien 4 % u. einen etwaigen Rest beide Aktienarten gleichmässig. Im Falle Auflös. der Ges. werden die Vorz.-Aktien zuerst befriedigt. Urspr. A.-K. M. 4 000 000 in gleichwertigen Aktien à M. 1000, beschloss die G.-V. v. 16./12. 1905 zur Deck. der Unter- bilanz (Ende 1905 M. 2 255 560) Herabsetzung um M. 3 000 000 durch Zus. leg. der Aktien im Verhältnis 4: 1 (Frist 25./4. 1906); sodann wurde Erhöhung des A.-K. durch Ausgabe von M. 3 800 000 Vorz.-Aktien beschlossen, deren Ausgabe zu pari zuzügl. 2 % Aktienstempel er- folgte. Von den Vorz.-Aktien waren M. 2 500 000 voll einzuzahlen, die restl. M. 1 300 000 mit 25 %, während die weiteren 75 % nach Ermessen der Verwalt. eingefordert werden. Von den Vorz.-Aktien sind zunächst den Aktionären M. 2 000 000 derart zum Bezuge angeboten, dass sie auf je 4 zus. gelegte alte Aktien 2 Vorz.-Aktien, u. zwar eine voll einzuzahlende u. eine mit 25 % Einzahl., beziehen konnten. Das Bezugsrecht für die übrigen Vorz.-Aktien war aus- geschlossen. Soweit das vorerwähnte Bezugsrecht nicht ausgeübt ist, haben die Buch- und Hlypoth.-Gläubiger der Ges. die nicht gezeichneten, vollzuzahlenden Vorz.-Aktien in ent- sprechender Anrechnung auf ihre Buch- u. Hypoth.-Forder. übernommen. Die gegen bar zu veichnenden M. 1 300 000 Vorz.-A. aber sind von dem Vors. des A.-R. der Ges., Geh. Baurat Hceh. Ehrhardt, sowie von einem Bankenkonsortium übernommen u. dienen zur Ergänz. u. Neuanlagen sowie zu Betriebsmitteln. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1905: 1./10.–30./9.). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. a. o. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, bis 6 % Div. an Vorz.-Aktien, die event. nachzuzahlen sind, bis 4 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen 8 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. gleichmässig an alle Aktien bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Grundstücke 318 556, Gebäude 670 576, Beamten- wohnhaus 23 143, Masch. 1 998 333, Werkzeuge u. Geräte 447 646, Patente u. Gebrauchsmuster 240000, Wechsel 23 898, Einricht. 416 890, Kassa 2436, vorausbez. Versich. 4234, Material. 80 606, Halb- u. Fertigfabrikate 256 789, Debit. 112 871. Verlust 2 255 570. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Hypoth. 800 000, Kredit. 2 041 549. Sa. M. 6 841 549. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 2 103 164, Abschreib. 83 134, Handl.-Unk. 31 339, Zs. 37 076, Fabrikat.-Verlust 857. Sa. M. 2 255 570. – Kredit: Verlust M. 2 255 570. Dividenden 1899/1900–1904/1905: 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Carl Anders, Franz Hosenfeldt, Hauptm. a. D. Gg. Wegener, Paul Thomas. Aufsichtsrat: (3–11) Vors. Geh. Bauräat Hch. Ehrhardt, Stellv. Bankier Max Trinkaus, Düssel- dorf; Bankier Lorenz Zuckermandel, Berlin; Bankier Herm. Köhler, Gen.-Konsul Max Baer, Frankf. a. M.; kgl. bayer. Reg.-Dir. a. D. Eug. Mahla, München. Rhein. Metallwaaren- u. Maschinenfabrik in Düsseldorf. Gegründet: 13./4. 1889; eingetr. 7./5. 1889. Letzte Statutänd. 30./3. 1901, 3./3. 1902, 10./3. 1903 u. 21./6. 1905. Zweck: Fabrikation von Metallgegenständen und Maschinen, insbesondere Herstellung von Fahrradröhren, nahtlosen Röhren, kleinkalibrigen Geschossen und allen Arten von Hohlkörpern für technische und artilleristische Zwecke. 1899/1900 hat die Ges. in Gemein- schaft mit der Fahrzeugfabrik Eisenach die Fabrikation von Schnellfeuerfeldgeschützen „System Ehrhardt“. 1901/1902 die Kartuschenhülsen-Herstellung nach Ehrhardt'schem Press- verfahren aufgenommen; neu in Betrieb gesetzt wurde 1902 ferner ein Radscheibenwalzwerk zur Anfertigung nahtloser Speichenräder. Die Ges. hat sich 1902 an einem ausländischen Werk zur Herstellung von Stahl und Kriegsmaterial mit M. 389 375 beteiligt, wofür 1903 M. 78 246 Gewinn erzielt wurden, die auf die Beteiligung abgeschrieben sind. Buchwert der Beteilig. noch M. 280 016. – Das den Besitz u. Mitbesitz einer grossen Reihe ausländ. u. deutscher Patente u. Gebrauchsmusterschutze umfassende Patent- u. Gebrauchsmusterkto stand nach Zugang 1905 von M. 66 755 u. Abzug des 1904 durch Licenzen auf Kriegsmaterial entstandenen Abgangs von M. 14 994 Ende Sept. 1905 mit noch M. 220 676 zu Buche. — Durchschnittl. Arb.-Zahl Mai 1906 5000, Löhne 1904/1905 M. 3 738 475, ferner 181 Beamte. 1896 wurden 2100 Aktien à M. 1000 des Rather Metallwerks, vorm. Ehrhardt & Heye, von deren A.-K. von M. 2 400 000 die Ges. bereits M. 300 000 besass, mit Div.-Recht vom 1./10. 1895 gegen 2100 Aktien à M. 1000 der Rhein. Metallwarenfabrik mit Div.-Recht vom 1./10. 1896 mit der Bedingung angekauft, dass von seiten der Besitzer der Rather Aktien an die Ges. eine Zuzahl. von M. 540 auf jede Aktie geleistet, und dass von den gewährten neuen Aktien der Ges. M. 750 000 den Aktionären der Ges. nach Massgabe ihres Aktienbesitzes zu 181 % zum Bezuge angeboten würden, Die Zuzahl. von M. 540 pro Aktie diente zur Voll- endung einzelner Anlagen des Rather Werkes (Div. 1893/94 u. 1894/95 5½ bezw. 7 %). Die Abt. Rath (Martinstahlwerk mit 4 Martinöfen, Tiegelgussstahlfabrik etc.) ist seitdem bedeutend erweitert und auch für die Herstellung von Granaten, Kanonen u. nahtlosen Röhren ein- gerichtet. Die Ges. hat einen 1000 ha grossen Schiessplatz bei Unterlüss bei Celle (Prov. Hanmover) erworben u. zur Errichtung eines grösseren Etablissements in Danzig 1899/1900 ein 20 Morgen grosses Grundstück daselbst angekauft.