804 Metall-Industrie. Kupferblech-Syndikat von den Beteiligten übernommen. Der Verkauf des Geländes der Gesellschaft in St. Petersburg wird angestrebt. Verlust der Ges. aus der Aufgabe der Petersb. Anlage M. 250 000. 1900 erlitt die Ges. einerseits durch die ungünstige allg. Ge- schäftslage, andererseits durch die veralteten Fabrikeinricht. in Heddernheim grosse Verluste. Zur Reorganisation der Ges. wurden in der G.-V. v. 29./5. 1901 die unter Kapital genannten Beschlüsse gefasst. Die Anlagen sind einem Umbau unterzogen, der Ende 1902 beendet war. Das Oberurseler Hammerwerk ist seit Anfang 1904 ganz stillgelegt. 1901–1905 betrugen die Ablieferungen der Heddernheimer, Gustavsburger u. Oberurseler Werkstätten 8 900 000, 9500 000, 10 400 000, 12 000 000, 11 700 000 Kkg. Die Heddernheimer Werke arbeiten mit der Wasserkraft des Urselbach 3 Dampfmasch. von 1100 HP. u. einer elektr. Centrale; sie be- sitzen eig. Beamten- u. Arb.-Wohn. für 26 Familien, eine Menageeinrichtung für 120 und Schlafstellen für 80 Personen. Kapital: M. 5 000 000, und zwar M. 4 000 000 in 4000 abgestempelten St.-Aktien (Nr. 1–4000) à M. 1000 u. M. 1 000 000 in 1000 Vorz.-Aktien (Nr. 1–1000) à M. 1000. Letztere geniessen 6 % Vorz.-Div. u. werden im Falle Liquidation der Ges. vor den St.-Aktien befriedigt. Sollte die Vorz.-Div. für 1901 u. 1902 weder aus dem Reingewinn, noch aus der zu bildenden Sonderrücklage gezahlt werden können, so ist der Fehlbetrag aus dem Rein- gewinn der folg. Jahre nachzuzahlen. Für das dritte und die folg. Jahre ist die Vorz.- Div. nicht nachzahlbar. Urspr. M. 3 000 000, erhöht lIt. G.-V.-B. v. 18./2. 1897 um M. 1 000 000, angeboten den Aktionären zu 110 %, und lt. G.-V.-B. v. 23./4. 1898 um M. 2 000 000 (auf M. 6 000 000), angeboten den Aktionären am 5.–14./5. 1898 zu 125 %. Beide Erhöhungen geschahen zur Bestreitung der Kosten für Neuanlagen und Verstärkung der Betriebsmittel. Zur Wieder- aufrichtung des Unternehmens beschloss die G.-V. v. 29./5. 1901 Herabsetzung des A.-K. um M. 2 000 000 durch Zus. legung von 3 alten Aktien zu 2 St.-Aktien u. gleichzeitig wieder Er- höhung um M. 1 000 000 (auf M. 5 000 000) durch Ausgabe von 1000 ab 1./7. 1901 div.-ber. Prior.-Aktien à M. 1000. Frist zur Einreichung der Aktien v. 22./7.–17./8. 1901 (später bis 5./9. bezw. 20./12. 1901 verlängert). Der Ges. bleibt, sobald in 3 aufeinander folgenden Jahren sowohl die Vorz.- als auch die St.-Aktien eine Div. von 6 % oder mehr erhalten haben, vorbehalten, in einer G.-V. der St.- und Vorz.-Aktionäre mit Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen A.-K. zu beschliessen, dass gegen eine einmalige Ver- gütung von 10 % des Nennwertes der Vorz.-Aktie diese unter Wegfall jeden Vorz.- Rechtes den St.-Aktien gleichgestellt werden. Die Vergütung von 10 % ist, soweit der Bestand der vorerwähnten Sonderrücklage ausreicht, dieser zu entnehmen. Sobald die Gleichstellung der Vorz.-Aktien mit den St.-Aktien vollzogen ist, steht die Sonderrücklage zur Verfügung der G.-V. Die Vorz.-Aktien wurden von einem Konsortium zum Nenn- werte übernommen und den Aktionären 4:1 v. 6.–25./9. 1901 zu pari angeboten. Buch- gewinn der Transaktion M. 2 000 000, verwandt: M. 231 559 zur Tilg. der Unterbilanz per 31./12. 1900; abgeschrieben wurden: M. 730 000 auf Anlagen Heddernheim u. Oberursel, M. 80 000 auf Aussenstände, M. 600 000 auf Vorräte, M. 100 000 auf Aktien der Kupferwerke Deutschland. M. 85 000 auf Grundstücke Berlin u. St. Petersburg. M. 90 440 wurden zur Bildung eines Spec.-R.-F. verwandt u. mit dem Rest die Kosten der Reorganisation gedeckt. Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % hypoth. sichergestellten Oblig. von 1905 rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 2./1. 1911. Aufgenommen, um die Geld- verhältnisse günstiger u. billiger zu gestalten. Die Anleihe ist hypoth. sichergestellt u. für ein zum Zwecke der Erbauung von Arb.-Wohnungen 1905 abgetretenes Gelände ein ent- sprechender Betrag bei den Treuhändern Grunelius & Co. in Frankf. a. M. hinterlegt. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Nicht notiert. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: In den ersten 5 Monaten. 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., alsdann werden 4 % des A.-K. in Abzug gebracht, hier- nach etwaige besondere Abschreib. und Rückstellungen, vom Übrigen Tant. an A.-R.. und zwar a) wenn die G.-V. keine ausserord. Abschreib. und Rücklagen beschliesst, 15 %, b) wenn dieselbe solche Abschreib. und Rücklagen beschliesst, 20 %, jedoch keines- falls mehr als im Falle a; vertragsm. Tant. an Dir. und Beamte, vom Rest zuzügl. der vorweggenommenen 4 % zunächst 6 % Div. an Prior.-Aktien, dann 6 % an St.-Aktien, Überrest, soweit derselbe nicht vorzutragen ist, Super-Div. gleichmässig an beide Aktien- gattungen. Vom 3. Geschäftsjahre ab (ab 1901 gerechnet) werden alljährlich aus dem Reingewinn dem neuen Spec.-R.-F. 5 % solange zugewiesen, als dieser den Betrag von M. 200 000 nicht überschreitet. Aus diesem Bestand werden event., ohne dass es be- sonderer Beschlussfassung bedarf, alljährlich die zur Zahlung der 6 % Vorz.-Div. an die Vorz.-Aktien nötigen Beträge entnommen. 3 Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Gelände Heddernheim, Gustavsburg, Oberursel, St.' Petersburg 328 082, Gebäude Heddernheim, Gustavsburg u. Oberursel 1 309 474, Masch. do.- 1 285 267, Öfen Hedderheim u. Gustavsburg 119 402, Pferde u. Fuhren 1665, Werkzeuge u. Betriebs-Utensil. Heddernheim u. Oberursel 44 809, Bureau-Utensil. 1995, Menage-Utensil. Heddernheim 1, Werkzeuge, Bureau- u. Betriebs-Utensil. Gustavsburg 16 154, Wege 1, Res.- Teile 68 855, Kupfer u. Kupferfabrikate 1 979 798, Brenn- u. Betriebsmaterial. etc. 187 960, Beteil. u. Effekten 655 780, Beteil. am Kupferwerk Nassau 16 790, Wechsel 325 203, Kassa 8576, Depos.-Kto Grunelius & Co. 5956, Girokto 14 191, Kaut.-Kto 29 199, Patentkto 131, Syndikats- 3eteil. 3125, vorausbez. Feuerversich. 11 351, Oblig.-Unk. u. Disagio 64 476, Debit. 3 125 788.