846 Maschinen- und Armaturen-Fabriken Eisengiessereien etc. Direktion: Alb. Knauer. Prokuristen: Rud. Sachers, Louis Frobeen, Ed. Uhl. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Mor. Herz, Stellv. Geh. Justizrat u. Notar Max. Kempner, Rentner Franz Kiesslich, Geh. Baurat Herm. Rumschöttel, Rechtsanw. Hans Raetzell, Berlin- Zahlstellen: Berlin: Gesellschaftskasse, Moritz Herz Bankgeschäft. Arthur Koppel Akt.-Ges. in Berlin, Zweigniederlassungen in Buenos-Aires, Bochum, Calcutta, Düsseldorf, Hamburg, Mexiko, München, Leipzig, Schwerin, New York, Chicago, Paris, Antwerpen, Brüssel, London, Bilbao, Bordeaux, Gijon, Lille, Madrid. Gegründet: 21./1. 1905 mit Wirkung ab 1./1. 1904; eingetr. 4./4. 1905. Letzte Statutänd. 8./6. 1905 u. 15./6. 1906. Gründer: Die Komm.-Ges. in Firma Arthur Koppel, Berlin; Paul Briske, Arthur Werther, Dir. Rechtsanw. Felix Kallmann, Fritz Vollmer, Charlottenburg. Die Ges. besitzt Tochtergesellschaften in Italien, Rumänien, Russland und Südafrika, ferner zahlreiche Agenturen im In- u. Auslande und eine Verkaufsfiliale in Berlin. Zweck: Übernahme u. Fortbetrieb des Fabrikat.- u. Handelsgeschäfts der Firma Arthur Koppel; Fabrikat., der An- u. Verkauf von Material., Werkzeugen, Masch. und sonst. Bedarf zum Bau und zur Ausrüstung von Eisenbahnen, insbesondere von Feld-, Ind.-, Neben- u. Kleinbahnen sowie zu Brücken u. Wasserbauten aller Art, die Veräusserung u. sonst. Ver- wertung von techn. Artikeln und allen Produkten der Eisen-Ind., die Vermietung der zu vorgedachten Zwecken erforderl. und geeigneten Anlagen, endlich die Übernahme von Vor- arbeiten, Bau u. Betrieb von Feld-, Kleinbahnen u. Anschlussgeleisen. Der Wert der Ein- lagen, mit M. 10 741 417 berechnet, wurde beglichen mit M. 5 962 652 durch Übernahme von Verbindlichkeiten, mit M. 4 778 000 durch Hingabe von Aktien und mit restl. M. 765 in bar. Im einzelnen enthält der Ges.-Vertrag eine Reihe von Bestimmungen, als deren wichtigste wir u. a. die Verpflichtung des Vorbesitzers hervorheben, auf den Ende 1905 u. 1906 noch vorhandenen Besitz an übergebenen Effekten eine Div. von wenigstens 6 % zu garantieren. Der Gewinn des Jahres 1904 M. 57 760 war vertragsgemäss an die Vorbesitzer abzuführen. Die Fabriken der Ges. befinden sich in Bochum, Camen u. Fives-Lille. Grundstücke besitzt die Ges. in Bochum (2 ha 30 a 58 qm, wovon 11 000 qm bebaut), Camen (54 a, wovon 2000 qm bebaut), Seegefeld b. Spandau (1 ha 70 a 19 qm), Ans i. Belgien (44 a 33 qm), Johannesburg i. Südafrika und in Hoboken bei New York. Die Fabrik in Bochum arbeitet mit 157 HP. und fabriziert hauptsächlich alle Arten von Kleinbahn-, Feld- u. Industriebahnwagen, Selbstentlader, elektr. Lokomotiven, Normalbahn- u. Feldbahnweichen u.-Geleis, Drehscheiben, Schiebebühnen, Hängebahnanlagen, Schrägaufzüge, Bremsberge, Achslager sowie Press- u. Gesenkschmiedestücke für den Wagenbau. Die Fabrik Camen arbeitet mit 30 HP., die durch eine eigene Gasanstalt erzeugt werden und fabriziert normale Wagen aller Typen. In Fives- Lille arbeitet die Ges. in gemieteten Räumen mit 250 HP. und fabriziert dort hauptsächlich Geleise, Drehscheiben, Schiebebühnen u. Wagen aller Art. 1905 errichtete die Ges. in Pittsburg (U.-St.) eine Fabrik mit Verkaufsfiliale. Die Ges. beschäftigte 1905 an 563 kauf- männische und technische Angestellte und ca. 900 Arbeiter, ausserdem in ihren Tochter-Ges. 160 kaufmännische bzw. technische Angestellte u. ca. 500 Arbeiter, Die Bilanzposition Effekten enthält u. a. nom. Rbl. 1 210 500 Aktien der A.-G. für den Bau ökonomischer Ver- kehrswege und mechanischer Vorrichtungen System „Arthur Koppel', St. Petersburg, sowie £― 20 000 Anteile von Arthur Koppel Ltd. in Johannesburg i. Süd-Afrika und 600 Stück Stück Genussscheine dieser Ges. – Von den Arthur Koppel Ltd., Johannesburg, sind im ganzen 1000 Genussscheine ausgegeben, auf welche nach Verteilung von 6 % auf das A.-K. % des Mehrerträgnisses entfällt. Das Gesamt-A.-K. der beiden genannten Ges. beträgt Rbl. 1 650 000 bzw. £ 60 000. Die A.-G. Arthur Koppel in St. Petersburg verteilte 1900–1905: 10, 6, 4, 3, 4, 6 %, die Arthur Koppel Ltd. in Johannesburg 1899–1901: zus. 5 %; 1902–1905: 0, 8, 3, 12 auf die Aktien u. 1903–1095: 1, 0, 3 % auf die Genussscheine. Gesamtumsatz auf allen Arbeitsgebieten der Ges. einschl. vorsteh. genannter Tochter-Ges. 1905 ca. M. 39 000 000. Im Mai 1905 wurde eine Interessengemeinschaft mit der A.-G. f. Feld- u. Kleinbahnen- Bedarf (vorm. Orenstein & Koppel) in Berlin auf die Dauer von 35 Jahren auf der Basis abgeschlossen, dass der beiderseitige Jahresgewinn zus.geworfen und nach dem Verhältnis der jeweiligen Aktienkapitalien und Res. verteilt wird. Auf Grund dieses Vertrages hatte die A.-G. Orenstein & Koppel 1905 an Arthur Koppel M. 20 489 zu zahlen. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000, voll eingezahlt. Urspr. M. 9 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 15./6. 1906 um M. 1 000 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Grundstücke 590 964, Gebäude 452 545, Bahnanlagen 50480, Masch. 114 902, Werkzeuge u. Geräte 97774, Mobil. u. Utens. 135 749, Modelle 1, Patente 1, Effekten 3 048 055, Beteil. 79 103, Rohmaterial., Halb- u. Fertigfabrikate 3 453 325, Debit. 7 402 557, Kasse u. Bankguth. 1122 721, Wechsel 86 740, Kaut. 22 204, Vorausbezahl. 16 762, Otavi-Bahnbau 596 517. – Passiva: A.-K. 9 000 000, Hypoth. 73 830, Kredit. 6 345 237, Otavi-Bahnbau-Kredit. 596 517, Delkr.-Kto 100 000, R.-F. 57 740, do. II 120 000, Div. 882 062, Tant. des A.-R. 35 828, Vortrag a. 1906 59 183. Sa. M. 17 270 398. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. der Zentrale, Fabriken u. Filialen einschl. Tant. u. Steuern 2 630 689, Abschreib. 83 123, Gewinn 1 154 814. – Kredit: Warenbruttogewinn 3 775 299, Zs. 72 838, Gewinnabgabe seitens d. A.-G. Orenstein & Koppel 20 489. Sa. M. 3 868 626.