850 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. nahme des Baues von Feld-, Industrie- u. Kleinbahnen, sowie von normalspurigen Anschluss- geleisen; ferner Bau von Lokomotiven für Baubetriebe, industr. Etabliss., Haupt-, Neben- u. Kleinbahnen. Hauptfabrikanlagen in Tempelhof bei Berlin auf einem 2 ha 58 a 38 qm grossen, an der Germaniastr. belegenen, mit Bahnhof Tempelhof durch Anschlussgeleis ver- bundenen Grundstück. Dasselbe ist nach Einstellung der Fabrikatien 1906 mit M. 68 000 Buchverlust verkauft. Die Bankschulden der Ges. betrugen Ende 1905 M. 1 510 544. – Umsatz 1900–1905: M. 4 076 424, 3 527 961, 3 322 908, 3 602 159, 3 484 840, 3 104 000; Abschreib.: M. 80 385, 82 679, 719 609, 64 321, 61 282, 56 859; Nettogewinn: M. 188 606, –, –, 40 947, 185 602, 147 368 (Verlust 1901–1902 M. 48 865, 31 192). Für 1904 war die Verteilung einer Div. von 5 % vorgesehen, doch wurde mit Rücksicht auf zwei mit dem Vorbesitzer Julius Freudenstein schweb. Prozesse (die inzwischen durch Vergleich beigelegt, Freudenstein er- hielt M. 18 000 herausgezahlt), sowie mit Hinsicht auf ein in Russisch Polen eingegangenes Engagement eine Div. nicht ausgeschüttet, sondern der Gewinn vorgetragen. Im Mai 1905 wurde ein Vertrag zwischen der Freudenstein-Ges. und der A.-G. für Feld- u. Kleinbahnen- Bedarf (Orenstein & Koppel) betreffs einer Interessengemeinschaft abgeschlossen. Darnach hat sich die Akt.-Ges. Orenstein & Koppel verpflichtet, der Freudenstein-Ges. für die Dauer von 35 Jahren eine Div. zu gewähren, welche jedesmal die Hälfte der auf die Orenstein & Koppel- Ges. entfallenden Div. betragen soll. Den Aktionären der Freudenstein-Ges. wurde seitens der Orenstein & Koppel-Ges. das Recht eingeräumt, nach Genehmigung des Vertrages durch die G.-V. v. 26./6. 1905 ihre Aktien gegen Aktien der Akt.-Ges. Orenstein & Koppel im Verhältnis von 5:3 dergestalt einzutauschen (Frist bis 21./7. 1905), dass auf je 5 Stück Aktien der Stahlbahnwerke Freudenstein 3 Aktien der Akt.-Ges. Orenstein & Koppel ent- fielen, also auf das A.-K. von Freudenstein von M. 2 000 000 M. 1 200 000 neue Aktien von Orenstein & Koppel gewährt wurden. Die Lieferung beider Aktienkategorien erfolgte mit Div.-Schein für 1905. Mehr wie der Aktien der Freudenstein-Ges. wurden dergestalt in Aktien der Orenstein & Koppel-Ges. umgetauscht. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 501–2500) à M. 1000. Urspr. M. 2 500 000, vollgez. seit 2./1. 1900; herabgesetzt zwecks Tilg. der Unterbilanz per 31./12. 1901 von M. 500 000 lt. G.-V. v. 19./3. 1902 um M. 500 000 (auf M. 2 000 000) durch Vernichtung von der Ges. von Gross- aktionären zu diesem Zwecke valutafrei zur Verf. gestellten 500 Aktien (Nr. 1–500) à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Grundstücke 566 391, Gebäude 200 581, Masch. 202 200, Werkzeuge 25 930, Fabrikgeleis 17 548, Inventar 6757, Modelle 3032, Waren 480 465, Kassa 20 543, Wechsel 44 514, Kaut.-Kto 51 196, Wertp. 27 000, Versich. 6233, Vorräte 5145, Vorschuss 16 084, Debit. 2 193 338. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 16 750 (Rückl. 7368), Delkr.-Kto 35 526, Kredit. 164 137, Bankguth. 1 510 544, Div. 140 000. Sa. M. 3 866 957. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 196 948, Abschreib. 56 859, Dubiose 123 376, Zs. 27 985, Gewinn 147 368. – Kredit: Vortrag 128 267, Eingang bereits abgeschr. Forder.- 3776, Überweisung von der A.-G. vorm. Orenstein & Koppel 147 369, Bruttogewinn auf Waren 273 124. Sa. M. 552 536. Kurs Ende 1900–1905: 139.75, –, –, 90, 81, – %. Zugel. M. 2 500 000, davon zur Zeichn. aufgelegt M. 1 500 000 am 4./5. 1900 zu 158 %. Erster Kurs 10./5. 1900: 158.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1899– 1905: 14, 7, 0, 0, 0, 0, 7 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: W. Urbanski, Willy Uhle, Rud. Bondy. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Gen.-Dir. Komm.-Rat Benno Orenstein, Berlin; Stellv. Geh. Reg.-Rat Eisenbahn-Dir. a. D. Herm. Schwabe, Baurat Max Contag, Dt.-Wilmersdorf; Ad. L. Meyer, Dir. Cornel. Meyer, Dir. Gust. Wolfsohn, Berlin; Dir. Arth. Werther, Char- lottenburg. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin u. Frankf. a. M.: Mitteld. Creditbank; Berlin u. Köln: A. Schaaffh. Bankverein; Essen; Ess. Credit-Anstalt. Bernburger Maschinenfabrik, Act.-Ges. in Bernburg. Gegründet: 25./11. 1899 mit Wirkung ab 1./1. 1899; eingetr. 27./12. 1899. Letzte Statutänd. 22./4. 1901 u. 26./3. 1903. Die Fabrik besteht seit 1844 u. wurde in die A.-G. für M. 542 792 eingebracht. Zweck: Herstellung von Maschinen jeder Art. Die Grundstücke der Ges. sind in Bern- burg, Fischergasse, Mühlstr. u. vor dem Nienburger Tor belegen, Gesamtflächeninhalt 2,7581 ha, bebaute Fläche 8582 qm. Die Gebäude der Maschinen- u. Kesselfabrik sind mit M. 441 446, das Inventar u. Vorräte mit M. 495 531 versichert. Spezialitäten der Maschinen- fabrik: Bau von Braunkohlen-Brikettfabriken, Braunkohlen-Nasspressen, Ziegeleimaschinen, Hartzerkleinerungsanlagen, Bergwerksmaschinen, Eis- u. Kühlmaschinen, Kartoffeltrocknungs- anlagen, Dampfmaschinen, Hochdruckcentrifugalpumpen u. Dampfturbinen etd. Die Kessel- fabrik fertigt Dampfkessel aller Systeme, Eisenkonstruktionen, Brücken, Fördergerüste, Apparate für die chem. Industrie. Arbeiterzahl ca. 220. Umsatz 1899–1905: M. 1 262 000, 1308 000, 2 854 060, 852 848, 755 579, 864 977, 798 579. Kapital: M. 1 050 000 in 1050 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 900 000. Die G.-V. v. 26./3. 1903 beschloss Erhöhung um M. 150 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1904, begeben 1904 an ein Kon- sortium unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre zu 102 %.