6 Marmor-, Basalt- und Schieferbrüche etc. 961 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gründungsspesen 516, Löhne 4284, Salär 3680, Be- triebsmittel 5923, Unk. 416, Versich. 127, Abschreib. 3488, Gewinn 3078. – Kredit: Ziegel- fabrikation 20 731, Schiefer- do. 115, Zs. 652, Grundst.-Ertrag 15. Sa. M. 21 515. Dividende 1905: 0 %. Direktion: Gust. Rummel. Aufsichtsrat: Vors. Bankdir. Ernst Jacob, Plauen; Stellv. Baumeister Emil Enders, Treuen; Baumeister Franz Schlattner, K. Knoch sen., Hirschberg a. S. Odenwälder Hartstein-Industrie A.-G. in Da adt Gegründet: 24./5. 1898; eingetr. 26./9. 1898. Letzte Statutänd. 8./5. 1899, 13./6. 1903, 28./5. 1904 u. 12./5. 1905. Sitz der Ges. bis dahin in Ober-Ramstadt. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Breitwieser & Co., Ober-Ramstadt, und die Firma Gebr. Leferenz, Heidelberg, haben als auf das Grundkapital einzurechnende Einlagen ihre Handelsgeschäfte mit allen Aktiven, insbes. Hartsteinbetrieben, Mobil., Aussenständen etc. eingebracht zu den festgesetzten Werte von M. 800 000 bezw. M. 306 000, ausgeglichen durch Hingabe von 800 bezw. 306 Aktien. Zweck: Erwerb und Betrieb von Hartsteinwerken, sowie Betrieb der Hartsteinindustrie und aller damit in Verbindung stehenden Geschäfte. Die Ges. befasst sich in der Hauptsache mit Herstellung von Schotter- und Pflastermaterial, sowie der Fabrikation von Kunst- steinen und Platten. Das Material der Ges. findet hauptsächl. zur Herstellung von Strassen und bei Hafen- und Quaibauten Verwendung. Die Ges. besitzt folgende Werke: Hart- steinwerke in den Gemarkungen Ober-Ramstadt u. Rossdorf mit dem Basaltwerk Rossberg und dem Steinbruchgelände in Hering: 32 ha Sola 46 qm nutzbares Areal; Diabas-Horn- felswerk in Nieder-Ramstadt; 12 ha 71 a 16 qm nutzbares Areal; die durch Vertrag v. 19./11. 1898 mit Wirkung ab 1./7. 1898 für M. 305 000 angekauften Ahlbacher Basalt- werke von C. Stein & Co. in Limburg mit 2 ha 78 a 34 qm eigenem und etwa 90 ha 58 a erpachteten Areal. Diese Firma betrieb grosse Basaltsteinbrüche im Westerwald, in den Kreisen Limburg und Westerburg, teils auf eigenem Areal, teils auf Grund von auf Jahre hinaus gepachteten Berechtigungen. Die Pachtverträge gewähren der Ges. das ausschl. Recht auf Basaltgewinnung u. Verwertung, sowie Herstell. der nötigen Anlagen gegen einen jährl. Pachtzins von M. 300 an die einzelne Gemeinde u. eine mässige Vergüt. für Entnahme der steingattungen. Die Verträge mit 3 Gemeinden gewähren der Ges. auch nach Ablauf der pachtzeit ein Vorrecht gegenüber fremden Bewerbern. Die Abbaufähigkeit der einzelnen Steinbrüche beträgt nach geologischen Schätzungen von 1898 bei stärkstem Betriebe bei Ober-Ramstadt ca. 100, bei Nieder-Ramstadt ca. 30–40, bei Limburg ca. 70–80 Jahre. Die Gebäude der Ges. bedecken einschl. der Bureaus u. Arb.-Wohnhäuser 51 a 57 qm Fläche. Von den im Rossdorfer Betriebe 1904 ausgeführten Aufschlussarbeiten ist ein Teilbetrag auf Aufschluss-Kto verbucht worden und Ende 1905 bis auf M. 30 000 abgeschrieben. 1904 haben die Abteilungen Ober-Ramstadt und Limburg infolge Preisrückganges mit erheblichem Verlust gearbeitet, nur die Abteilung Heidelberg hat einen angemessenen Überschuss zu verzeichnen. Das Jahr schloss mit M. 196 000 Unterbilanz. Dieselbe verringert sich durch Verzicht des A.-R. auf seine feste Vergütung auf M. 191 000. Hiervon deckten die Familie Breitwieser und andere Aktionäre durch Hergabe von 188 Aktien M. 188 000. Die restl. M. 3000 wurden dem Gewinnvortrag aus 1903 entnommen. In den Betrieben sind ca. 600 Arbeiter beschäftigt. Das Jahr 1905 brachte zwar eine Besserung des Geschäftes, das Ergebnis war jedoch nicht zufriedenstellend. Der Absatz an Steinmaterial ist um 20 % auf 60 000 t gestiegen. Infolge der grossen Abschreibungen und Minderbewertung der Warenbestände ergab sich ein Verlust für Ober-Ramstadt und Wallmerod von M. 125 511, die Abteilung Nieder-Ramstadt schloss mit M. 33 746 Gewinn ab, so dass sich der Gesamtverlust auf M. 91 756 stellt, der sich durch Abschreib. auf die der Ges. überlassenen M. 188 000 eigenen Aktien, die in die Bilanz irrtümlich zu pari eingestellt sind, auf ihren Kurswert auf etwa M. 151 000 noch erhöhen wird. Die Abschreib. betragen M. 119 779. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Aktien a M. 1000. Urspr. M. 1 250 000. Die G.-V. v. 13./6. 1903 beschloss zur Ergänzung der durch die Neubauten stark in Anspruch genommenen Betriebsmittel Erhöhung um M. 350 000 (auf M. 1 600 000) in 350 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1903, angeboten den Aktionären 7.–20./11. 1903 zu 100 % plus 2 % für Reichs- u. Schluss- notenstempel und 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1903. Zur teilweisen Deckung der Unterbilanz aus 1904 wurden der Ges. M. 188 000 Aktien unentgeltlich überlassen (6s. oben). Hypothekar-Anleihe: M. 500000 in 4 % Oblig. von 1898, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 500; begeben zunächst M. 320 000, restl. M. 180 000 freih. 1900 zu 92 %. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1901 durch jährl. Ausl. von mind. 1 % u. Zs.-Zuwachs im April auf 1./10. Der Erlös der Anleihe diente zur Deckung des Kaufpreises des Limburger Werkes und zur Beschaffung weiterer Betriebsmittel. Zur Sicherstellung der Anleihe sind die sämtlichen Immobilien der Ges. mit einer Kautionshypothek von M. 515 000 belastet, und zwar die Liegenschaften der Abteilungen Ober-Ramstadt und Heidelberg zusammen mit M. 500 000, Limburg mit M. 15 000. Noch in Umlauf Ende 1905 M. 471 000. Zahlst.: Berlin: Gebr. Bonte; Darm- stadt: Gebr. Kahn. Nicht notiert. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmxecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. zus. M. 5000), bis 15 an Dir., Rest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1906/1907. I. 61