――――― Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 977 8 kontinuierliche Rüdersdorfer Schachtöfen u. 4 Drehöfen, Betriebsmasch. mit zus. 1000 HP., Reparaturwerkstatt etc., zahlreiche Bahnanlagen etc., Verlade- u. Entladeeinrichtungen. Die beiden Fabriken haben jede eine jährl. Leistungsfähigkeit von 400 000 Fass Cement. Das Kalkwerk verfügt über eine Lokomobile von 80 HP., eine Mühleneinrichtung und 8 konti- nuierliche Schachtöfen mit 350 000 hl Jahresproduktion. Ausser den Betriebsgebäuden sind in der Rüdersdorfer Anlage Wohnungen für Beamte, Meister und ca. 50 Arb.-Familien vor- handen, ferner ein Verwaltungs- und Direktionsgebäude und Kasernements für ca. 200 un- verheiratete Arbeiter. Ferner ist eine Licht- u. Kraftcentrale für die ganze Anlage Rüders- dorf sowie für die Gemeinde Tasdorf auf Grund langjähriger Verträge vorhanden. Arb.-Zahl in Rüdersdorf 700 Mann. Der Grundbesitz der Ges. in Zossen ist ca. 500 Morgen gross. Die Cementfabrik in Zossen besitzt 4 Dietz'sche Doppeletagen- Cementbrennöfen, sowie 3 Schneider-Cementbrennöfen und hat 200 000 Fass Produktionsfähigkeit. Das Kalkwerk produziert jährl. ca. 30 000 –40 000 hl hydraulischen Kalk. In der Ziegelei befindet sich eine Maschinenanlage von ca. 90 HP., Produktion jährl. 1 500 000 – 2 000 000 Mauersteine. Ausser den Betriebsgebäuden sind vorhanden: ein Verwalt.-Gebäude, Laboratorium, Arb.- Wohnhäuser für 9 Familien, Kasernements für ca. 100 unverheiratete Arbeiter etc. Zur Vermittlung des Cementtransportes nach Berlin sowie des Transportes von Rohmaterialien besitzt die Ges. auf der Zossener Anlage einen Kahnpark von 10 Fahrzeugen. Arb.-Zahl in Zossen 300 Mann. Das Rohmaterial für die Cementfabrikation wird zum Teil (Kalkstein) aus den Brüchen der Kgl. Berg-Inspektion in Rüdersdorf auf Grund langjähriger Verträge bezogen. Am Nottekanal in der Nähe von Mittenwalde besitzt die Ges. ferner ein Ton- grundstück von 30 Morgen, aus dem Ton für das Zossener wie für die Rüdersdorfer Werke entnommen wird. Ausgaben für Neu- und Umbauten 1905 M. 138 041. Die Fabriken waren 1905 voll beschäftigt; die Preise besserten sich aber erst im letzten Vierteljahr. Der Zossener Betrieb hat wegen der Lage ungünstig abgeschlossen. Die Verwaltung hat sich deshalb entschlossen, den Zossener Betrieb teilweise nach Rüdersdorf überzuführen, wodurch be- deutende Ersparnisse an Rohmaterial und Kohlen erzielt werden sollen. In Rüdersdorf ist eine neue moderne Fabrik mit Drehofenbetrieb im Bau. Die Ablösung der früheren Hypoth. von M. 2 500 000 erforderte 1904 M. 119 676 Unkosten, die durch Verwendung des Spec.-R.-F. mit M. 20 000 und mit M. 99 676 aus dem Gewinn 1904 gedeckt wurden, weshalb für 1904 keine Div. verteilt wurde. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien (konvert. Aktien Nr. 1–698, neue Aktien Nr. 699–4000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 750 000, erhöht 1885 u. 1888 um je M. 450 000, 1889 um M. 650 000, hiervon M. 550 000 an Bernoully & Co. zu pari und den Aktionären zu 130 % angeboten, Rest von M. 100 000 von einem Konsortium zu 125 % übernommen. Die G.-V. v. 16. Mai 1893 beschloss Zusammenlegung von 3 Aktien zu 1 Aktie unter Zuzahlung von 4 % = M. 120, und von 4 Aktien zu 1 Aktie ohne Zuzahlung, sowie Rückkauf der nicht konv. Aktien bis zu M. 50 000 zum Tageskurse, jedoch nicht über 28 %. Die Konvertierung erfolgte bei M. 59 280 Zuzahlung bis zum 7. Juli 1894 mit M. 1 482 000 Aktien in 494 Aktien, ohne Zuzahlung in 204 Aktien bis zum 10. Juli 1894, nachdem zur Abrundung M. 2000 angekauft und vernichtet waren. Nicht konvertierte Aktien haben die Stimm- und Div.-Rechte verloren. Das hiernach auf M. 698 000 reduzierte A.-K. wurde sodann durch G.-V.-B. vom 15. Nov. 1897 wieder um M. 302 000, div.-ber. ab 1. Jan. 1898, erhöht. Bezugs- recht der Aktionäre bis 17. Dez. 1897 zu 121 %. Die G.-V. vom 28. März 1899 beschloss zwecks Vergrösserung der Zossener Anlagen weitere Erhöhung um M. 1 000 000 in 1000, ab 1. Jan. 1899 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von einem Konsortium zu 150 = 4 % Stück-Zs. ab 1. Jan. 1899 und 1 % Reichsstempel, angeboten den Aktionären vom 27. April bis 4. Mai 1899 zu 156 – 1 % für Reichsstempel. Die G.-V. endlich vom 22. März 1900 beschloss zwecks Abstossung von durch den Ankauf der Rüdesdorfer Anlagen der Firma Guthmann & Jeserich entstandenen Bankier- u. Hypothekenschulden Erhöhung um M. 2 000 000 (auf M. 4 000 000) in 2000 neuen, ab 1. Jan. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von der Breslauer Disconto-Bank zu Berlin zu 230 %, angeboten den Aktionären 1: 1 vom 4.–17. April 1900 zum gleichen Kurse ― 1 % Stempelgebühr und 4 % Stück-Zs. ab 1. Jan. 1900. Sämtliche mit der Neuausgabe verknüpfte Kosten trug die Bank, sie erhielt dagegen von der Ges. eine Vergütung von 5 % des Nominalbetrages. Hypothek.-Anleihe: M. 3 000 000 in 4½ %% Teilschuldverschreib. von 1904, rückzahlbar zu 103 % Stücke (Nr. 1–3000) à M. 1000, auf Namen oder Ordre der Dresdner Bank in Berlin als Pfandhalterin und durch Indossament übertragbar. Zs.: 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1906 durch jährl. Ausl. von 2 % zuzügl. ersparten Zs. spät. 3 Monate vor dem 1./7, auf 1./7.; ab 1910 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Die Anleihe ist mit Ausnahme eines etwa 30 Morgen grossen Tongrundstückes auf den gesamten übrigen, der Ges. gehörigen Grundbesitz nebst Gebäuden, Masch. und sämtl. Zubehör hypoth. in Höhe von M. 3 300 000 zugunsten der Dresdner Bank in Berlin zur I. Stelle eingetragen. ber Erlös der von einem Konsortium fest übernommenen Anleihe diente zur Rückzahlung emer 1./7. 1904 fällig gewesenen Hyp. von M. 2 500 000 und einer Kaut.-Hyp. von M. 100 000, owie zur Stärkung der Betriebsmittel der Ges. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Berlin: Dresdner Bank, A. Schaaffh. Bankverein und bei deren sämtl. Zweigniederlassungen. Verj. der Coup.: 4J. (K.)., der Stücke 30 J. (F.). Kurs in Berlin Ende 1904–1905: 101.80, 102 %. Zur Zeich- nung aufgelegt 14./7. 1904 zu 101 % zuzügl. lauf. Stück-Zs. und ½ Schlussnotenstempel. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1903/1907. I. 62