Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 1027 Oberschlesische Portland-Cement-Fabrik in Oppeln. Gegründet: 3./4. 1888. Letzte Statutänd. 6./11. 1899. Besitz: Die früher L. Schottländers Erben gehörige Cementfabrik mit jetzt 10 Dietzsch'schen Ofen, übernommen für M. 2 435 000. Die Grundstücke der Ges. haben zus. 88,93 ha Flächeninhalt, wovon 84,40 ha zus.- hängend in Oppeln, der Rest ausserhalb der Stadt; ungefähr des Areals enthalten Kalk- steine für die Cementfabrikation. Das Werk wurde durch den Bau einer neuen grossen, auf 200 000 Fass Jahresproduktion eingerichteten dritten Fabrik (Kostenaufwand M. 1 094 441), welche im Frühjahr 1900 in Betrieb kam, bedeutend erweitert. Neuanschaffungen 1905 für M. 12 345. 1905 erheblich höherer Versand zu etwas gebesserten Preisen. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 26./4. 1889 auf M. 2 750 000 und lt. G.-V. v. 21./11. 1898 um M. 250 000 auf jetzigen Stand in 250 ab 1./1. 1899 div.-ber. Aktien üäbernommen von einem Konsortium zu 150 %, angeboten den Aktionären 11:1 bis 30./12. 1898 zu 154 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.-April. Stimmrecht: Jede Aktie giebt 1 St., bei mehreren Aktien geben je 3 Aktien 1 St., überschiessende Aktien werden voll gerechnet. Gewinn-Verteilung: 10 % z. R.-F. (erfüllt), event. Sonderrückl., bis 5 % vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 12 000), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Grundstücke, Gebäude, Masch. u. Utensil. 2 980 463, Debit. 188 795, Bankguth. 881 838, Effekten 77 329, Kassa 14 209, Wechsel 38 365, Hypoth. 12 500, vorausbez. Feuerversich. 9821, Portland-Cement, Halbfabr. Material. u. Ersatzstücke 148 964. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Kredit. 18 743, R.-F. 400 000, Spec.-R.-F. 400 000, Div. 420 000, do. alte 105, Unterst.-F. f. Beamte- u. Arb. 40 000 (Rückl. 10 000), Tant. 59 043, Vortrag 14 394. Sa. M. 4 352 284. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 260 000, Reparat. 90 366, allg. Unk. inkl. Steuern u. Assekuranz 105 500, Gewinn 503 437. – Kredit: Vortrag 15 272, Bruttogewinn 944 031. Sa. M. 959 303. Kurs der Aktien Ende 1891–1905: 90, 60.70, 85.25, 99.50, 111.75, 138.50, 159, 185, 194.30, 118.50, 83, 103, 133.30, 190, 222 %. Eingef. 4./9. 1888 zu 150 %. Notiert Berlin, Breslau. Dividenden 1888–1905: 10, 10, 8, 5½, 1½, 2½, 6, 6, 9, 11, 13, 13, 8, 3, 3, 6, 10½, 14 %. Zahlb. spät. 1./6. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Herm. Altmann, Sophus Tetens. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Jul. Schottländer, Stellv. Dr. Ph. Immerwahr, Franz Leonhard, Breslau; Stadtrat Jul. Pringsheim, Oppeln; Gen.-Konsul Eug. Landau, Berlin. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Breslau: Bresl. Disconto-Bank, S. L. Landsberger; Berlin: Bank f. Handel u. Ind., S. L. Landsberger.* Oppelner Portland-Cement-Fabriken vormals F. W. Grundmann in Oppeln. Gegründet: 17./8. 1872. Letzte Statutänd. 18./11. 1899 u. 19./2. 1906. Zweck: Herstellung u. Verkauf von Portl.-Cement. Die Ges. übernahm die vormals Grund- mann'sche Cementfabrik in Oppeln für M. 2 100 000 u. später die Pringsheim'sche Cementfabrik in Königl.-Neudorf bei Oppeln. 1883/84 wurden die Fabriken umgebaut, 1890/91 Erweiterung der Neudorfer Fabrik. 1898/99 Rekonstruktion u. Erweiterung der Oppelner Fabrik. Zur Ab- rundung des Besitzes wurden 1899 mehrere grössere Steinbruchterrains f. M. 88 067 u. 1902/1903 weitere Grundstücke für M. 74 292 bezw. 27 826 erworben; auch 1904 Vergrösserung des Terrainbesitzes, wofür einschl. Neubauten, Anschaffungen etc. M. 100 934 ausgegeben wurden Der Versand 1905 war um 8 % höher wie 1904 bei etwas gebesserten Preisen. Die Produktions- fähigkeit beträgt ca. 600 000 Fass und ist 1905 bis 70 % ausgenützt worden. 1906 Bau von 2 Drehöfen in Oppeln. Kapital: M. 3 000 000 in 687 Aktien à Thlr. 500 = M. 1500, 2251 Aktien à Thlr. 200 = M. 600 und 2063 Aktien à Thlr. 100 = M. 300 nach Erhöhung des urspr. Kapitals von M. 2 400 000 auf M. 4 200 000 und Rückkauf von viermal M. 300 000 in den Jahren 1876, 1877, 1878 u. 1879. Die G.-V. v. 16./2. 1895 beschloss Neudruck der Aktien; der Umtausch erfolgte bis Ende Mai 1896 franko Spesen, von da ab ist Stempel zu erstatten. Bei Erhöhungen haben die ersten Zeichner Bezugsrecht al pari auf die Hälfte der Neuausgabe von Aktien. hnleihe: M. 1 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1898, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1900 durch jährl. Ausl. von 4 % Anfang Juli auf 1./10.; kann verstärkt werden. Verj. der Coup.: 4 J. (F.) Die Anleihe diente zur Beschaffung der Kosten für die Erweiterung der Fabrikanlagen und zur Tilg. des noch ausstehend gewesenen Restes der 4½ % Anleihe von 1891, deren Stücke zur Heimzahlung auf 1./10. 1898 gekündigt wurden bezw. die vom 1.–10./7. 1898 gegen Stücke der neuen Anleihe umgetauscht werden konnten. Zahlst. wie bei Div. Noch in Umlauf 31./12. 1905 M. 760 000. Kurs in Breslau Ende 1898–1905: 101, 98.75, 95.75, 97.75, 100, 101.10, 102, 101.90 %. Aufgel. 21./5. 1898 zu 102 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.-April. Stimmrecht: Je M. 300 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), eine jährl. von der G.-V. zu bestimmende Summe zum Disp.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis zu 4 % Vor-Div., 8 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen ) ahresvergütung von M. 9000), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. 65*