1044 Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 176 433, Gebäudereparat. 17 910, Re- Parat. 16 016, Abschreib. 68 341, Delkr.-Kto 142 205, Gewinn 126 294. – Kredit: Vor 15 924, Warenkto 512 209, Pacht u. Miete 4579, Zs. 14 489. Sa. M. 547 202. Dividenden 1899–1905: 0, 0, 0, 2, 4, 4, 3 %. (Für 1899–1901 gaben die Böhmschen Erben für Sonderabschreib. je M. 70 000 her.) Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Jos. Rosenthal, Berlin; Fabrik-Dir. Ant. Sandner, Hennigsdorf; Stellv. Max Möser, Berlin. Prokurist: F. Weymann. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Handelsrichter Hugo Deutsch. Stellv. General-Sekr. M. Broemel, Prof. Wilh. Cremer, Berlin; Bankier Isid. Freymark, Architekt Rich. Wolffenstein, Baumeister Martin Altgelt, Arthur Tuchmann, Charlottenburg. trag Fabrik feuerfester und säurefester Producte. Act.-Ges. zu Berlin. (In Liquid.) Gegründet: 2./2. 1891. Sitz der Ges. bis Mai 1897 in Bad Nauheim, dann in Vallendar, lt. G.-V. v. 14./11. 1904 nach Berlin verlegt. In Konkurs seit 11./11. 1901, dieser aufgehoben 13./4. 1904; seitdem in Liquid. Über den Besitzstand der Ges. bei Ausbruch des Konkurses, ihren Zweck, ihre Produk- tion 1896–99 etc.; ferner über die Vorgänge innerh. der Ges. seit Ende 1900, die Thätigkeit u. Berichterstattung der am 22./3. 1901 eingesetzten Revisionskommission und die Gründe, welche schliesslich zum Konkurse führten s. Jahrg. 1902/1903 u. 1903/1904 dieses Buches. Bis 28./5. 1902 waren Forder. in Höhe von M. 6 288 002 angemeldet; vom Konkursverwalter bereits bezahlt waren M. 22 560; bestritten, durch Zurückziehung oder sonstwie erledigt sind von den Forderungen M. 5 132 111; wegen schwebender Prozesse oder aus anderen Gründen sind zu reservieren M. 775 409; festgestellte, bei der Verteilung zu berücksichtigende Forderungen M. 357 920. Hierauf sind 75 % zur Verteilung gebracht bezw. reserviert. Nach dem in dem Schlusstermin, 4./1. 1904, vorgelegten Schlussverzeichnis betrug der erforderl. Rest der fest- gestellten Forder. M. 99 494 und die zur Res. erforderl. Summe für die bestrittenen Forder. an die Masse M. 374 835, für Konkursverwaltung und Gerichtskosten wurden M. 5000 zurück- gelegt, sodass im ganzen noch M. 479 330 erforderlich waren. Vorhanden M. 840 264, sodass nach voller Befriedigung der Gläubiger ein ansehnlicher Überschuss für die Liquid.-Masse verblieben ist. Am 13./4. 1904 gerichtl. Aufhebung des Konkurses; seitdem ist die Ges. in Liquid. getreten. Die Werke der Ges. selbst wurden gemäss G.-V.-B. v. 24./1. 1902 an die A.-G. für Glas- industrie vorm. Friedr. Siemens in Dresden für M. 6 250 000 verkauft (S. diese Ges.). Die Grund- und Anleiheschulden sind auf den Kaufpreis angerechnet. Die Über- nahme hat 11./1. 1902 stattgefunden. Ferner hat die Siemens-Ges. die zu 103 0% rückzahlbare Anleihe der Vallendar-Ges. im Betrage von noch M. 1 970 000, die zu 103 % auf den Kauf. preis angerechnet wurde, übernommen. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000; über die allmähliche Erhöhung s. Jahrg. 1903/1904. In der G.-V. v. 28./12. 1903 wurden die Vergleichsvorschläge der früheren A.-R.-Mitgl. Gebr. Tuchen mit M. 400 000 bar unter Verzichtleistung der Rückzahl. eines der Ges. früher gegebenen Darlehens von M. 350 000, des Baron d'Ablaing mit M. 250 000 unter Anrechnung seiner Forderung von M. 95 000, des Justizrat Dr. Reatz mit M. 12 000 bar unter Verzichtleistung seiner angemeldeten M assenforderung angenommen. Einzelne Aktionäre batten auf vorzugsweise Befriedigung der zuletzt begebenen M. 2 000 000 Aktien vor den übrigen Aktien Klage erhoben. Zwei dieser Klagen wurden abgewiesen, wegen einer dritten dagegen Beweiserhebung beschlossen. Vom Landgericht Neuwied wurde der ehemalige Dir. L. O. Boeing zum Ersatze des Schadens verurteilt, welcher verschied. klagenden Aktionären dadurch entstanden ist, dass sie sich durch die gefälschten günstigen Bilanzen u. die künstl. hochgeschraubten Div. zum Ankauf von Aktien bestimmen liessen. Soweit die Klage gegen den A.-R. u. Dir. Emil Boeing gerichtet war, ist sie abgewiesen worden. Die Verhandlung gegen Arthur Boeing war auf 14./10. 1904 festgesetzt. Auf Erhebung von Regressansprüchen im Klagewege gegen die Berl. Handels-Ges. sah die G.-V. v. 14./11. 1904 zunächst ab, wobei den Liquidatoren anheimgestellt wurde, die Klage zu erheben, falls sich noch neues wesentl. Material dafür ergeben sollte. Zur Liquid. selbst ist zu bemerken, dass die Ausschüttung der ersten Quote von 10 % = M. 100 ab 1./6. 1905 erfolgte. Der Jahresbericht für 1905 enthält die Mitteilung, dass von schwebenden Prozessen weitere neun erledigt wurden. Davon fielen zwei zuungunsten der Ges. aus. Das Haus, das das Unternehmen in Dernbach besass und das in seiner letzten Bilanz mit M. 16 700 erschien, wurde mit kleinem Verlust an die Akt.-Ges. für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens in Dresden, verkauft. An Zinsen standen Ende 1905 M. 38 900 Zzur Verfüg. Infolge Ver- minderung der Debit. wurde die Delkr.-Rückstell. für Aussenstände um M. 28 700 ermässigt, an Regressansprüchen gingen M. 4500 ein. Die Handl.-Unk. haben sich auf M. 51 000 erhöht. Die Unterbilanz ermässigte sich 1905 von M. 4 840 000 auf M. 4 826 000. Die Bilanz ver- zeichnet noch Regressansprüche mit M. 34 000, Aussenstände mit M. 253 000, Bankguth. mit M. 732 861 und Delkr.-Rückstell. in Höhe von M. 287 000. Unter den Bankguth. befinden sich M. 84 000, die durch den Konkursverwalter für streitige Forderungen hinterlegt wurden. Die Beendigung der Liquid. der Ges. ist von der Erledigung der schwebenden Prozesse abhängig. Bilanz am 31. Dez. 1905: Siehe im Nachtrag.