Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 1049 Vereinigte Ziegeleien von Cassel und Umgegend Aktiengesellschaft in Cassel. Gegründet: 12./12. 1899; handelsger. eingetr. 16./1. 1900. Gründer s. Jahrg. 1901/1902. Zweck: Allein-An- u. Verkauf der von den Ringofenziegeleien von Cassel u. Umgegend produzierten Ziegelsteine. Verkauft wurden 1903–1904: 40 425 000, 61 583 000 Backsteine. Kapital: M. 184 000 in 184 Nam.-Aktien à M. 1000; eingezahlt 25 % = M. 46 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 6 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., Tant. an Vorst., Rest Super-Div.“ „ Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Inventar 1, Kassa 9953, Bankguth. 150 407, Schuldner 71 792. – Passiva: A.-K. 46 000, R.-F. 17 700 (Rückl. 4600), Gläubiger 82 201, Div. 2760, Auf- geld auf Backsteine 58 271, Grat. an A.-R. 8400, do. an Vorst. 2500, Vortrag 14 322. Sa. M. 232 154. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 15 715, Reingewinn 90 853. – Kredit: Vortrag 3940, Backsteine 96 632, Fuhrlohn 2579, Zs. 3416. Sa. M. 106 568. Dividenden 1900–1905: 6, 6, 6, 6, 6, 6 %. Direktion: Maurermeister Georg Ehmer, Kaufm. Conr. Mandt. Aufsichtsrat: Vors. Louis Hochapfel, Stellv. Theophil Lins, Alex Potente, H. Arnold, Ed. Lautenschläger, Conr. Ritter, H. F. Tiessen, Carl Thele. Deutsche Ton- und Steinzeug-Werke Akt.-Ges. in Charlottenburg, Berlinerstrasse 22b, mit Fabriken in Münsterberg in Schles., Krauschwitz und Muskau, Bettenhausen b. Cassel und Westend-Charlottenburg. Gegründet: 15./9. 1874; eingetr. 23./9. 1874. Letzte Statutänd. 27./3. 1900, 3./4. 1901, 14./5. 1904 u. 30./3. 1905. Die Firma lautete bis 15./7. 1904 Deutsche Thonröhren- und Cha- motte-Fabrik; Sitz bis 30./3. 1905 in Berlin-Münsterberg. Zweck: Fabrikation von und Handel mit Porzellan- und Tonwaren. Hokindustrie in Münsterberg i. Schles. Übernahme und Fortbetrieb der C. A. Brandt'schen Thonröhren- und Chamottefabrik. Der Kauf erfolgte für M. 975 000. Im Betrieb 47 Öfen, auch eine Rohleistenfabrik. Das Areal der Ges. in Münsterberg, Reindörfel, Leipe, Beckern und Lichtenberg hat einen Flächeninhalt von 89 ha, nachdem 1899 19 ha (davon 5 ha in Münster- berg, 14 ha auswärts) für M. 106 891 u. 1900 weitere Thonfelder für M. 40 7 14 hinzuerworben sind. 1890 Ankauf der Verbindungsbahn (4 km) zwischen der Fabrik und dem Bahn- hofe Münsterberg für M. 175 000. Die G.-V. v. 14./5. 1904 beschloss Vereinigung der Ges. mit der A.-G. Vereinigte Thonwarenwerke in Charlottenburg, deren A.-K. M. 1 250 000 betrug und wofür ebensoviel neue Aktien der aufnehmenden Ges. gegeben wurden. Das Vermögen der Charlottenburger Ges. ging unter Ausschluss der Liquidation als Ganzes mit Wirkung ab 1./1. 1904k an die Steinzeug-Werke über. Grundstücke und Gebäude des Werkes Char- lottenburg der Vereinigten Thonwarenwerke waren Eigentum des früheren Inhabers der Firma Ernst March Söhne und der Ges. nur pachtweise überlassen. Die am 1./4. 1903 er- folgte auf 1./10. 1904 gekündigte Pachtvereinbarung war Veranlassung für auf den 3 Provinz- werken der Vereinigt. Thonwarenwerke in Krauschwitz, Muskau u. Bettenhausen (b. Cassel) vorgenommene umfangreiche Neubauten zur Aufnahme u. Fortsetzung der bisher in Char- lottenburg betriebenen Fabrikation; nur die Fertigstellung und Montage der Spezial-Schleif- fabrikate, Pumpen, Exhaustoren etc. erfolgt in Charlottenburg noch, woselbst auch das Hauptkontor der vereinigten Gesellschaften verblieben ist. Für Neu- u. Umbauten auf den alten Werken der früheren Deutschen Thonröhren- u. Chamottefabrik wurden 1899–1903 zus. M. 1 029 186, 1904 für die vereinigten Werke M. 230 717 aus den Betriebsmitteln der Ges. aufgewandt. 1905/1906 Neubau eines Werkes in Lugnitz zur Herstellung säurefester Gefässe. Das Areal der bisherigen Vereinigt. Thonwarenwerke hat einen Flächeninhalt von ca. 23 ha. Die mit Bahnanschluss versehenen Gebäulichkeiten in Bettenhausen haben Brenn- gebäude mit 6 grossen Brennöfen, Fabrikations- u. Maschinengebäude, Dampfkraft u. elektr. Lichtanlage etc. Die Fabrikationsgebäude in Muskau enthalten 3 grosse Brennöfen. In Krauschwitz sind 5 grosse Brennöfen. Die Muskauer Anlagen wurden im Okt. 1905 von einem grösseren Schadenfeuer betroffen. Versich.-Vergüt. M. 74 028. Die Ersatzanlagen sind seit Jan. 1906 in Betrieb. Umsatz 1899–1903: M. 1 582 824, 1 594 830, 1 512 I17, 1271 481, 1 438 337; Nettoerlös der verkauften Waren der vereinigten Werke 1904–1905: M. 2 556 444, 2 645 270. Ein 1905 der Ges. durch zwei Beamte in Münsterberg zugefügter Schaden in der Holz-Abteil. wurde durch die Werksleitung teilweise ersetzt. Kapital: M. 4 000 200 in 1667 Aktien (Nr. 1–1667) à M. 600 u. 3000 Aktien (Nr. 1668–4667) à M. 1000. A.-K. urspr. M. 825 000, erhöht 1884 um M. 175 200, 1889 um M. 250 000, angeboten den Aktionären zu 130 %, 1890 um M. 175 000 zwecks Ankaufs der Verbindungsbahn nach Bahnhof Münsterberg, 1892 um M. 375 000, angeboten den Aktionären zu 126.50 %, ferner erhöht lt. G.-V.-B. v. 6. Mai 1898 zwecks Tilg. der schwebenden Schuld u. zur Verstärkung der Betriebsmittel um M. 450 000 in 450 ab 1. Jan. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären zu 120 %, bezogen bis auf M. 26 000; diese an der Berliner u. Dresdner Börse mit M. 41 143 verkauft. Die Kosten ger letzten Em. wurden dem R.-F. II entnommen. Die G.-V. v. 14./5. 1904 beschloss wegen Übernahme der Vereinigten Thonwaaren-Werke