1058 Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. Schlesische Dachstein-u. Falzziegel-Fabriken vorm. G. Sturm, Aktien-Gesellschaft in Freiwaldau, Kreis Sagan. Gegründet: 29./5. 1896 mit Wirkung ab 1./1. 1896. Letzte Statutänd. 13./9. 1899 u. 29.3. 1904. Übernahme der Schles. Dachsteinfabriken G. Sturm in Freiwaldau u. Steinkirchen u. einer Schneidemühle zu Steinkirchen für M. 1 298 000. Zweck: Herstellung von Baumaterialien, insbes. von Ziegeln und Dachsteinen, sowie Handel mit denselben. Specialität: Herstellung von Falzziegeln, welche in Osterreich- Ungarn durch Patent geschützt sind. Die Grundstücke in Freiwaldau umfassen 35 ha 26 a 45 qm (mit Bahnanschluss), in Steinkirchen 16 ha 13 a 40 dm. 1900 wurde eine 4 Morgen grosse Parzelle, 1904 ca. 16 Morgen Tongrundstücke hinzugekauft, 1903 u. 1904 je eine Parzelle in Steinkirchen veräussert. Ca. 500 Arbeiter. Die Ende 1905 durch Brandschäden zerstörten Gebäude sind 1906 neu erbaut u. seit April wieder im Betrieb (Entschädigung M. 102 000), Um der stetig zunehmenden Nachfrage nach naturroten Dachziegeln genügen zu können, welche Farbe dem Freiwaldauer u. Steinkirchener Thon nicht eigen ist, hat die Ges. 1899 den Vertrieb der Fabrikate der Sturm'schen Dachziegelwerke, G. m. b. H., in Tschirne (früher L. C. Janitz) u. Thiemendorf (vorm. Herm. Neumann) übernommen und sich bei diesem Unternehmen mit M. 120000 beteiligt, hat 1903 M. 4800, 1904 nichts, 1905 4 % (wird 1906 verrechnet) ab- geworfen; 1903 Beteilig. an dem Sächs. Dampfziegelwerke G. m. b. H. in Neustadt i. S. mit M. 10 000, worauf 1905 M. 4000 abgeschrieben sind. (1904 u. 1905 ohne Gewinn). Der Brutto- gewinn 1905 überstieg den des Vorjahres infolge höheren Umsatzes um M. 40 000, die Ver- kaufspreise waren aber nach wie vor sehr gedrückt. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 600 000 (1903 M. 200 000 neu aufgenommen). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 %, höchstens 10 % zum R.-F., event. besondere Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Rest 6 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von M. 6000), das Übrige Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Grundstücke 282 677, Gebäude 1 040 745, Masch. 123 225, Utensil. 17 655, Eisenbahnterrain 1, do. Anschluss 2000, Licht- u. Kraftanlage 1000, Gespanne 1, Formen u. Modelle 1, Kaut. 10 271, Debit. 894 878, Sturm'sche Dachziegelwerke 120 000, Sächs. Dachziegelwerke 6000, Kassa 6903, Versich. 6644, Hypoth. 22 000, verkaufsfertige, halbfert. u. rohe Waren, Rohstoffe, Kohlen. Glasurstoffe, Material. 282 923. – Passiva: A.-K. 1 600 000, Hypoth. 600 000, Accepte 400 000, Kredit. 120 379, alte Div. 250, R.-F. 50 861 (Rückl. 909), Extra-R.-F. 37 000, Avale 28 000, Tant. an Vorst. u. Grat. 2129, Vortrag 6305. Sa. M. 2 816 924. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 97 206, do. auf Beteilig. Sächs. Dachziegel 4000, Rückstell. auf Aussenstände 6000, Versich. 4302, Steuern 7435, Löhne 290 552, Handl.- Unk. 61 620, Zs. 29 690, Gewinn 8533. – Kredit: Vortrag 6552, Fabrikat.-Ertrag 502 786. Sa. M. 509 338. Kurs Ende 1896––1905: 126.25, 127, 125, 121.10, 94, 71.50, 79.50, 89.40, 88.10, 56 %. Aufgel. 18./6. 1896 zu 122.50 %. Erster Kurs am 22./6. 1896: 124 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1896–1905: 7, 7½, 7½, 7½, 6, 3, 4, 4, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Reinh. Sturm. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bank-Dir. Carl Kaufmann, Berlin; Stellv. Baron von Swaine, Glücksbrunn; Reg.-Baumeister F. Kallmeyer, Halle a. S.; Bau- meister Ad. Kahl, Görlitz; Bankier J. Hamburger, Rittmeister a. D. B. von Maleczewski, Berlin; Bankier Kade, Sorau. Prokuristen: K. Ruscher, C. Hofmann. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: A. Busse & Co. A.-G. Deutsche Steinzeugwaarenfabrik für Canalisation und Chemische Industrie in Friedrichsfeld in Baden mit Verkaufsbureau für Württemberg u. Hohenzollern in Stuttgart. Gegründet: 12./7. 1890; eingetr. 14./8. 1890. Letzte Statutänd. 7./4. 1903, 12./4. 1904 u. 21./10. 1905. Frühere Firmierung: Badische Thonröhrenfabrik vorm. J. F. Espenschied, 1895 wie oben geändert. Die Ges. erwarb von J. F. Espenschied die Fabrik für M. 1 685 000. Zweck: Fabrikation von Steinzeugröhren zur Städtekanalisation u. von Gefässen u. Appa- raten für chem. Fabriken. 1903 Bau des 13. Ofengebäudes für 4 grosse Öfen, eines neuen (IV.) Fabrikgebäudes von 3 Stockwerken und Aufstellung eines 3. Dampfkessels von 126 am Heizfläche, Erweiterung der Wasserreinig.- u. Geleisanlagen. 1904 wurde eine Neuanlage zur Anfertigung von Gefässen und Apparaten für die chem. Industrie erstellt u. dieselbe 1905 durch 2 neue Ofengebäude mit 5 Brennöfen erweitert, weiter sind 1904 2 neue Brennöfen erbaut, die elektr. Licht- u. Kraftanlage wurde erweitert sowie für die Kanalisationsabteilung eine neue Dampfpresse aufgestellt. Das jetzt völlig zus.hängendé Fabrikgrundstück umfasst über 5 ha 64 a 19 qm, wovon 1 ha 44 a 07 qm mit 26 Fabrik-, 1 Bureaugebäude und 7 Wohn- u. Arb.-Häusern bebaut sind, die Thongruben 15 ha 33 a. Zahl der Brennöfen im Feuer 1906 43, wovon 24 neu erstellt. Maschinenkraft 760 HP.; 60 Arbeitsmaschinen. Seit 1892 ist das ganze Unternehmen allmählich vollständig erneuert. Ausgaben für Neuanlagen u. Er-