artss 1118 Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. Die Anlagen setzen sich zur Zeit zus. aus: 1) Gerresheim, unmittelbar an der Bahn belegen, mit 12 Wannen und 12 Siemens'schen kontinuierl. Gaswannenöfen mit Schiffchen; Rangier- u. Anschlussgeleise ca. 12 250 m, ca. 100 ha Grundbesitz u. 1041 Arb.- u. Beamten- wohnungen, direkte Wasserverladung. 1903 Neubau eines Fabrikgebäudes u. Vergrösserung der Strohhülsenfabrik. 1904 Vornahme beträchtlicher Vergrösserungen der Gerresheimer An- lagen durch Neubauten und Käufe von Grundstücken (4 ha 33 a 91 qm = 17 Morgen). Ins- gesamt sind hierfür M. 1 121 000 aufgewandt; davon entfielen M. 140 000 auf Grundstücke und M. 160 000 auf Patente für die Herstell. von Flaschen mit Masch. Unter den Neubauten ist die Vergrösserung der Flaschenverschlussfabrik und der Neubau der Drahtglasfabrik zu nennen. Um nicht ausschl. auf die Flaschenherstell. angewiesen zu sein, ist die Herstell. von Draht- und Rohglas aufgenommen; hierfür 1905 Errichtung eines Magazins. Der Her.- stellung dieser Nebenerzeugnisse wird besonderes Interesse zugewandt. 2) Porta, kurz vor Minden an der Bahn u. der Weser belegen; mit 5 Wannen, 3 Hafen- öfen, davon 2 in Reserve. 1902/1903 Neubau zweier Wannen neuesten Systems nebst Ge.- bäuden, 1903 einer Packhalle; ca. 1200 m Rangier- u. Anschlussgeleise, 15 ha 74 a 7 qm Grund- besitz u. ca. 210 Arb.-Wohnungen. 1904 Inbetriebsetzung einer neuen Wanne für 150 Arbeiter, 1905 Vergrösserung der Gemengekammer. 3) Hörstel, ca. 1 km vom Eisenbahnhof Rodde am Dortmund-Ems-Kanale belegen, mit IWanne; ca. 377 m Anschlussgeleise, ca. 8,03 ha Grundbesitz, 33 Arb.-Wohn. u. 1Beamtenwohnhaus. 4) Kreuznach: 5 Wannen, Bahnanschluss, 39 Arb.-Wohnungen. Die Kreuznacher Fabrik ist von den Gerresheimer Werken nur erpachtet u. besteht als A.-G. weiter. In Kreuznach wurden 1904 4 a 88 qm Terrain zugekauft. Nach Neubau einer Wanne 1904 ist die Pacht- zeit auf 10 Jahre verlängert unter Erhöhung der Pachtsumme. 5/Brackwede, Fabrik Teutoburg. Specialitäten: Kugelflaschen u. Syphons aus Weissglas. 1904 Vergrösserung der Flaschenverschlussfabrik. Der Vorbes. hat die Leitung der Fabrik auf 10 J. übernommen u. sich gegen M. 300 000 verpflichtet, sich bis 1911 an keinem Konkurrenz- unternehmen zu beteiligen, ebenso einen grössern Aktienbetrag von Gerresheimer Aktien nicht vor 1906 zu veräussern. 2 Wannen, 2 Hafenöfen u. Bahnanschluss. 1904 Erwerb eines Hauses in Brackwede von 1 ha 7 a 28 qm Grösse, 1905 Bau eines Lagerraums. 6) Die frühere Glasfabrik Gernheim b. Minden, 5 ha 76 a 18 qm Terrain, mit aufstehenden Gebäuden, 1902 für M. 28 000 erworben. An Bahn u. Weser gelegen. Daselbst ist eine Demyohns-Beflechterei eingerichtet. Zu diesem Betriebe wurde die Beflechtungsanstalt der Firma Runge in Kirchhorsten hinzuerpachtet. 7) Die Glasfabrik Wittekind bei Minden, durch neues Anschlussgeleis mit dem Bahn- hofe verbunden, an der Weser gelegen. 2 Wannen, 1 Hafenofen und eine neuerbaute Be- flechtungsanstalt. 3 ha 65 a Terrain. Ausser den gepachteten Kreuznacher Wanuen hat die Ges. jetzt im ganzen 28 Glas- schmelzöfen in Betrieb. Zahl der Arbeiter im ganzen ca. 5000. Arbeitslöhne 1905: M. 4 418 791. Gesamtgrundbesitz Ende 1905 121 ha 40 a 92 qm. Für Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser wurden bis Ende 1905 rund M. 2 330 000 aufgewandt. Absatz: 1898. 1899 1900 1901 1902 1903 1904 1905 1000 Flaschen . 61 339 98 197 109 500. 98 428 115 487 131 120 134 543 135 119 Wert 1000 M. . 4 321 6 967* §79 3819260 19581 190 769 1957 ) Inkl. Nebenprodukte. Kapital: M. 7 000 000 in 7000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 22./12. 1898 um M. 1 000 000, von denen die Firma F. A. Meyer & Söhne in Porta M. 600 000 erhielt (s. unter Zweck), restliche M. 400 000 angeboten den Aktionären 11.–20./2. 1899 zu 103 %. davon M. 34 000 nicht bezogene anderweitig zu 115 % begeben. Die G.-V. v. 8./3. 1906 be- schloss Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 (auf M. 7 000 000) in 1000 neuen. ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien unter folg. Bedingungen: Jeder Aktionär ist berechtigt, auf nom. M. 6000 alte Aktien eine neue Aktie à M. 1000 zu 113 % (pari nebst 13 % für gesetzl. Res., Stempel u. Kosten) zu beziehen u. hat dafür 40 % u. das Agio von 13 %, im ganzen also 53 % = M. 530 für jede neue Aktie bar einzuzahlen (7.–22./5. 1906). Die restl. Einzahl. von 60 % erfolgt in der Weise, dass die Ges. den von der G.-V. auf Grund des Jahresabschlusses für 1905 zur Verfüg. gestellten Betrag von M. 600 000 resp. M. 600 für jede neue Aktie (entsprechend dem Betrag von M. 100 für jede alte Aktie) als Einzahlung leistet. Auf jede alte Aktie. auf Grund deren das Bezugsrecht nicht ausgeübt wird, wird gegen deren Vorzeigung und Ab- Stempelung nach Ablauf der Bezugsfrist der Betrag von M. 100 ausgezahlt. Der Vorst. be- absichtigt, die Erzeugung der Nebenfabrikate auf eine breitere Grundlage zu stellen, auch durch Hinzufügung eines neuen Artikels. Hierzu und in Rücksicht auf die bisher für Ver- grösserungen u. Neuerwerb gemachte Aufwendung dient das neue Kapital. Hypotheken: M. 1 364 000 auf Gerresheim u. Hörstel zu 4¼ %. Tilg. mit Künd. von 6 Mon. auch in Teilbeträgen (nicht unter M. 250 000) zulässig. M. 55 000 auf Brackwede u. M. 160 000 auf Wittekind. = Anleihen: I. M. 1 000 000 in 4 % Part.-Oblig. von 1899, rückzahlb. zu 103 %, Stücke à M. 1000, durch Indossament übertragbar. Tilg. ab 1902 innerh. 30 Jahren durch jährl. Ausl. im Jan. auf 1./7. Sicherheit: Hypoth. zur ersten Stelle auf die früher Meyer'sche Glasfabrik in Porta. Ende 1905 noch in Umlauf M. 943 000. Zahlst.: Gerresheim: Gesellschaftskasse; Berlin: C. Schlesinger-Trier & Co.; Düsseldorf: C. G. Trinkaus; Minden: Mindener Bankverein.