Fabriken für Chemikalien etc. E137 Dividenden 1897–1905: Aktien: 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10 %; Genussscheine: M. 10, 10, 10, 10, 0, 0, 0, 2, 0 per Stück. Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Direktion: Dr. C. Schleussner, Friedr. Schleussner, Ernst Bussmann. Prokurist: Karl Kaess. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Justizrat Dr. W. Jucho, Frankf. a. M.; Stellv. Ad. Laurenze, Grosskarben; Hugo Dungs, Elberfeld; Rechtsanw. Dr. Fritz Berg, Frankf. a. M.; Carl Friedr. Hill, Cöln. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Frankf. a. M.: Deutsche Bank. Act.-Ges. für chem. Industrie in Gelsenkirchen-Schalke i. W. Gegründet: 25./1. 1872. Letzte Statutänd. 28./6. 1899. Iweck: Fabrikation chemischer Produkte. Anfänglich für Fabrikation von Ammoniaksoda, Schwefelsäure, Salzsäure eingerichtet, nahm die Fabrik später die Herstellung von Pott- asche auf; dieselbe ist aber wieder eingestellt und wird jetzt neben der Herstellung von Schwefelsäure, Salpetersäure, Salzsäure, kalc.- und krist. Glaubersalz, Schwefelnatrium, Schwefelbarium und Chlorbarium eine Teerdestillation grösseren Umfanges betrieben mit einem tägl. Destillationsquantum von ca. 100 000–120 000 kg, auch ist eine neuerrichtete Lithoponefabrik Ende 1900 dem Betriebe übergeben worden. Für Verbesserungen, Aus- gestaltung der Betriebseinrichtungen etc. 1901–1905: M. 82 667, 99 370, 44 726, 112 675, 169 307. Die Ges. besitzt eine Arbeiterkolonie mit 90 Familienwohnungen. 1903–1905 wurden 30 900, 30 720, 32 212 t Teer verarbeitet. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000 lt. G.-V. v. 28./6. 1899. Vordem betrug das A.-K. M. 1 602 000, u. zwar M. 1 002 000 in 3340 St.-Aktien Lit. A à M. 300 u. M. 600 000 in 600 Prior.-Aktien Lit. B à M. 1000. Zur Tilg. der Unterbilanz per 31./12. 1898 von M. 985 222 beschloss die G.-V. v. 28./6. 1899 Zus. legung von je M. 24 000 St.-Aktien zu M. 1000 neuen Aktien und von je M. 4000 Prior.-Aktien zu M. 1000 neuen Aktien in der Weise, dass das bisherige A.-K. von M. 1 602 000 auf M. 191 000 reduziert wurde. Hierfür wurden von den neu geschaffenen Aktien 191 Stück gegeben. Die Einreichung der Aktien zum Umtausch gegen neue Aktien hatte bis 1./9. 1899 zu ge- schehen. Nicht zum Umtausch vorgezeigte Aktien haben ihre statutarischen Rechte verloren und sind für kraftlos erklärt. Ebenso war das Bezugsrecht zu pari auf M. 809 000 Aktien, als Rest der zunächst auszugebenden M. 1 000 000 Aktien, seitens der Aktionäre bis 1./9. 1899 auszuüben. Durch vorstehende Transaktion wurden M. 1 411 000 zur Beseitigung des Fehl- betrages (M. 985 222) zu Abschreibungen und Rückstellungen frei. Lt. G.-V. v. 12./5. 1906 erfolgte Begebung der restl. M. 1 000 000 in 1000 neuen, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien, über- nommen von einem Konsortium zu pari, angeboten den Aktionären 1: 1 v. 7.––21./6. 1906 zu 103 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1906. Anleihe: M. 1 200 000 in 4½ % Schuldverschreib. von 1903, rückzahlbar zu 103 %. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1907 durch jährl. Auslos. Sicherheit: Erststell. Hypoth. auf dem ca. 16½ ha umfassenden gesamten Fabrikgrundstück samt Arbeiterkolonie. Die Schuldverschreib. wurden dem A. Schaaffh. Bankverein in Cöln für seine Darlehensforder. an die Ges. zur Sicherheit bestellt unter Einräumung eines Optionsrechtes für den Verkauf derselben und mit der Mass- gabe, dass der Erlös auf das Darlehens-K. zur Abschreib. gelangen wird. Gemäss den in der G.-V. v. 28./6. 1899 gefassten Beschlüssen ist nämlich das s. Z. von genanntem Bank- hause auf 3 Jahre zinsfrei gestundete Darlehen von M. 1 000 000 ab 1./1. 1902 mit 4½ % zu verzinsen und jährl. mit mind. 3 % vom Nom.-Betrage und mit 3 % Aufgeld zurückzuzahlen. Im Nov. 1902 wurde mit dem A. Schaaffh. Bankverein ein Abkommen dahin getroffen, dass er zur Abstossung des Restes der alten 6 % hypoth. Anleihe (s. Jahrgang 1904/1905), welche 1./7. 1903 zur Rückzahlung gelangte, und ferner zur Tilg. der auf den Fabrikanlagen noch ruhenden Restkaufpreise von ca. M. 70 000 einen weiteren Kredit auf Darlehenskto in Höhe von M. 200 000 zur Verf. stellte, so dass die Gesamtschuld der Ges. an den A. Schaaffh. Bank- verein nun M. 1 200 000 beträgt. 1903 war die ganze neue Anleihe begeben, das Darlehenskto demgemäss getilgt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Juni in Gelsenkirchen oder Cöln. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., über den Rest beschliesst die G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Fabrikgrundstück 100 000, Direktions-, Beamten- u. Arb.-Wohnungen inkl. Grundstücke 240 000, Fabrikgebäude 962 104, Wege u. Eisenbahn 95 999, Betriebseinricht. 873 695, Eisenbahntransportwagen 186 152, Pferde u. Wagen 5000, Mobil. u. Utensil. 27 500, Versuchs- u. Patentkto 7000, Beteilig.-Kto 1000, Versich. 1010, Wechsel 1617, Kassa 5250, Rohstoffe, Waren etc. 428 925, Debit. 269 057. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Schuld- verschreib. 1 200 000, do. Zs.-Kto 27 099, Hypoth. 48 600, R.-F. 26 659 (Rückl. 3966), Div. 60 000, do. alte 240, Restlöhne 8279, Kredit. 803 969, Tant. 7070, Vortrag 22 394. Sa. M. 3 204 310. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 71375, Zs. 75 407, Versich. 12 289, Delkr.-Kto 78 078, Gewinn 93 430. – Kredit: Vortrag 14 113, Betriebsüberschuss 316 582. Sa. M. 330 695. Kurs der neuen Aktien Ende 1899–1905: –, –, –, –—, –, –, – %. Notiert Essen. Die alten St.-Aktien waren früher in Köln, die alten St.- u. Prior.-Aktien in Essen notiert, doch war der Kurs beider in den letzten Jahren meist gestrichen. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1906/1907 J. 72