Fabriken für Chemikalien etc. 1139 Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Dr. Karl Goldschmidt, Essen; Stellv. Bank-Dir. W. Lindeck, Mannheim; Dr. Hans Goldschmidt, Essen. Zahlstellen: Gernsheim: Gesellschaftskasse; Mannheim: Südd. Disconto-Ges., Filiale der Dresdner Bank. 5 chemische Werke, Schuster & Wilhelmy, A.-G. in Görlitz. Gegründet: 2./7. 1903 mit Wirkung ab 1./1. 1903; eingetr. 20./7. 1903. Gründer s. Jahr- gang 1904/1905. Eingebracht in die A.-G. haben die Inhaber der Firma Schuster & Wilhelmy in Görlitz, Komm.-Rat F. Wilhelmy und Stadtrat Dr. R. Schuster, daselbst, ihre seit 1866 bestehende, in Reichenbach, O.-L., und Görlitz gelegenen Fabrik- und Wohngrundstücke für M. 627 110, ferner Masch. etc. 311 395, Waren 519 172, Debit. 352 691, Effekten, Wechsel u. Kassa 135 632; Gesamterwerbspreis also M. 1 946 000. In Anrechnung darauf übernahm die A.-G. Hypoth. von M. 315 750, Buchschulden 169 747, Accepte 214 503, zus. M. 700 000, die verblieb. M. 1 246 000 wurden in Aktien der Ges. à M. 1000 gewährt. Zweck: Erwerb und Fortführung des unter der Firma Schuster & Wilhelmy zu Görlitz betriebenen Handelsgeschäfts, sowie der dieser Firma gehörigen zu Reichenbach, O.-L., be- legenen chemischen Fabriken. Hergestellt werden u. a. künstl. Düngemittel u. synthetische Riechstoffe; die Anlagen sind in der Vergrösserung begriffen. – Die Ges. ist mit M. 70 525 Aktien an einem Werke in Czenstochau und seit 1904 mit M. 25 000 an der Glasfabrik „Opa- lescent-, Kathedral- u. Ornamentglas-Werke Weisswasser O.-L.“, G. m. b. H., beteiligt. Kapital: M. 1 250 000 in 1250 Aktien à M. 1000. Kautionshypothek: M. 400 000 zu gunsten des A. Schaaffhaus. Bankver. in Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rückl., hierauf 4 % Div., vom Ubrigen 12 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung v. M. 2000 für den Vors., M. 1000 für jedes andere Mitglied), vertragsm. Tant. an Vorst., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Grund u. Boden 181 735, Baukto 433 911, Wasser- leitung 29 207, Dampfmasch. u. Dampfkessel 25 759, Masch. u. Apparate 262 297, Eisenbahn- lowrys 2157, Fuhrwerk 5635, Bibliothek 1, Patent- u. Versuchskto 1, Feuerversich. 4360, Dubiose 1, Aktien d. Czenstochauer Werke 70 525, Kaut.-Effekten 5130, Beteil. Opalescenzglas- Werke 25 000, Debit. 311 455, Wechsel 28 481, Kassa 11 482, Chemikalien 400 623, Betriebs- material etc. 230 414. – Passiva: A.-K. 1 250 000, Accepte 119 704, Kredit. 536 448, Konventions- Ausgleichs-Kto 5862, R.-F. 14 624 (Rückl. 5344), Div. 75 000, Tant. an Vorst. 1546, Vortrag 24 996. Sa. M. 2 028 181. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 140 673, Bretter u. Reifen 9842, Skonto 42 491, Kohlen 70 514, Löhne 125 189, Abschreib. 48 197, Gewinn 106 886. – Kredit: Vortrag 2601, Zs. 6909, Waren 534 283. Sa. M. 543 795. Dividenden 1903–1905: 6, 6, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Komm.-Rat Ferd. Wilhelmy. Prokuristen: Dr. phil. Bruno Wilhelmy, Paul Schuster, Paul Kieper. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Stadtrat Dr. Rob. Schuster, Görlitz; Stellv. Oberbürgermeister a. D. Alfred Kreidel, Berlin; Senator Dr. Hugo Riemann, Hannover-Linden; Handelsrichter Arth. Alex. Katz, Handelsrichter Max Kienitz, Görlitz. Gothaische Kohlensäure-Werke (Sondra-Quelle) zu Gotha mit Geschäftsstelle in Berlin, SW., verl. Trebbinerstr. 7. Gegründet: 4./4. 1898. Letzte Statutänd. 30./4. 1900, 29./4. bezw. 12./7. 1902 u. 27./5. 1905. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Die Ges. übernahm von den Gründern die ihnen zugehör. Grundstücke in Sondra u. Mechterstädt mit Gebäulichkeiten, Maschinen etc.; Patente des Dr. Luhmann, Verträge etc., überhaupt sämtl. Aktiva des Kohlensäure-Consortiums Sondra inkl. M. 7048 Kassenbestand für M. 1 158 735. Zweck: Verwertung der Kohlensäurequelle „Sondra“ bei Mechterstädt und event. weiterer Kohlensäurequellen zu gewerblichen und sanitären Zwecken (Bädern etc.); ferner Erwerb, Anpachtung, Bau, Betrieb u. Ausbeutung von Ziegeleien u. Thonwerken, sowie von chem. Fabriken aller Art. In Berlin, Altona (Elbe) und Breslau (Pohlanowitz) sind Umfüllstationen errichtet. Versand an flüssiger Kohlensäure (in Flaschen u. Tankwagen) 1901–1905: 1317 948, 1611 134, 1405953, 1465 290, ? Kg. Infolge Nachlass der Quelle der Ges. war die Ges. in den letzten Jahren gezwungen, Kohlensäure zu hohen Preisen zu kaufen. In Königswusterhausen ist deshalb eine Fabrik zur Herstellung künstl. Kohlensäure errichtet worden, welche im Herbst 1904 in Betrieb genommen worden ist. Anlagekosten für Fabrikgebäude, Masch. u. Apparate M. 237 970. Kapital: M. 1.500 000 in 160 St.- u. 1340 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000 in gleichwert. Aktien, beschloss die G.-V. v. 12./7. 1902 Ausgabe von 6 % Genusssch. à M. 200 bis M. 300 000, angeboten den Aktionären 1: 1 bis 1./8. 1902; die 1340 Aktien, auf welche das Bezugsrecht ausgeübt ist, sind Vorz.-Aktien geworden. Die Vorz.-Aktien erhalten aus dem Reingewinn 4 % (nicht nachzahlbare) Div. vorweg, sodann die St.-Aktien bis 3 %, einen etwaigen Rest beide Aktienarten gleichmässig. Bei Auflös. der Ges. werden zuerse die Vorz.- 79 *