Fabriken für Chemikalien etc. 1147 Zweigniederlassung in Eger auf eigenem Fabrikgrundstück mit Dampfkraft dient besonders zur Bedienung des österr. Marktes. Über 30 Arbeiter. Das hauptsächlichste Rohprodukt zu den Fabrikaten der Ges. ist das, soweit bekannt, nur in Neuburg gewonnene Neuburger Weiss (Kieselkreide). Der Abbau erstreckt sich über Grundstücke, die bei Errichtung der Ges. 58 ha 00,4 a Fläche umfassten, seitdem aber durch Zukauf vergrössert sind. Ein geil der Kieselkreidelager ist 1897, u. zwar ca. 450 000 cbm auf M. 7 000 000 Minimalwert geschätzt. Die Kieselkreide wird im Tage- und seit 1905 auch im Tiefbau gewonnen und ist bis Ende 1905 erst etwa %¼ ha Fläche mit 11–12 m Tiefe aufgeschlossen, während die Mächtigkeit des Lagers auf 56.3 m nachgewiesen ist; der Rohstoff wird auf weit über 100 Jahre zur Fabrikation ausreichen. Das Abbaukonto Kreidewerk Neuburg hatte Ende 1904 nach Ab- buchung der der Akt.-Ges. gehörigen Grundstücke auf ein besonderes Grundstückskto Neu- burg und nach der ordentl. Abschreib. einen Buchwert von M. 2 714 755. Erworben wurden diese Abbaurechte bei der Gründung für M. 3 150 000, während sie jetzt nach der letzten Extra-Abschreib. mit M. 2 550 000 zu Buche stehen. Die Abschreib. betragen also auf diesem Konto bisher jährl. M. 100 000, insges. M. 600 000. Das mit Dampfbetrieb versehene Fabrik- etablissement in Neuburg beschäftigt etwa 60 Personen und enthält eine Schlämmerei, in der das Neuburger Weiss für Fabrikation u. Handel zu Kieselkreide hergerichtet wird. Die eine Hälfte dient zum eigenen Bedarf der Ges., die andere wird zu guten Preisen an meistens feste Abnehmer im In- u. Auslande verkauft (1903 –1905.: 2 794 000, 2 950 000, 3 100 000 kg). 1905 Bau einer neuen Reserve-Fabrik in Leipzig-Kl.-Z. mit einem Aufwand von ca. M. 150 000. 1905 Errichtung einer Zweigfabrik in Amerika in einem zu diesem Zwecke in Lincoln bei New York erworbenen Fabrikgebäude. Das Geschäft hat die Form einer besonderen Ges., Fritz Schulz jun. Company“ und ist mit $ 5000 in 50 Anteilscheinen à $ 100, die sämtl. im Besitz der Leipziger Ges. sind, im Staate New Jersey inkorporiert. Bis Ende 1905 waren rund M. 120 000 in dem amerikanischen Unternehmen investiert. Kapital: M. 5 100 000 in 5100 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besond. Abschreib, u. Rückl., bis 12½ % ver- tragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 5 % Tant. an A.-R. (mind. M. 5000 pro Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Neuburg: Abbaukto Kreidewerke 2 612 100, Grund- stücke 77 995, Fabrikgebäude 158 759. Masch. 33 776, Inventar 9204, Schachtanlage 7988; Leipzig: Grundstücke 91 234, Fabrikgebäude 512 126, Fabrikneubau 151 000, Dampfmasch. u. Kessel 19 514, Masch. 90 602, Pferde u. Geschirre 4362, Bahngeleis 5156, Inventar 30 540, elektr. Anlage 16 827, Werkzeuge 9776, Schnitte u. Stanzen 9219; Eger: Fabrikgebäude 80 436, In- ventar u. Masch. 19 576; Kto Fritz Schulz jun. Company, Lincoln 100 836, do. Shares 21 000, Schutzrechte 2811, Debt. (einschl. M. 1 056 381 Leipziger Bankguth.) 1 494 335, do. Neuburg 31760, do. Eger 183 285, Kassa 13 788, Wechsl 329 445, Effekten 1 155 378, Vorräte: Leipzig 534 149, Eger 110 529, Neuburg 18 623. – Passiva: A.-K. 5 100 000, R.-F. 400 794 (Rückl. 51 964), Spec.-R.-F. 150 000, Div.-R.-F. 250 000 (Rückl. 50 000), Kredit. Leipzig 270 278, do. Neuburg 103, do. Eger 42 798, Delkr.-Kto 5000, Beamten-Pens.- u. Unterst.-F. 78 493 (Rückl. 10000), Arb.-Unterst.-F. 117 051 (Rückl. 10 000), Div. 1 122 000, do. alte 180, Tant. 234 447, Sonderabschreib. auf Abbaukto Kreidewerk Neuburg 62 100, Vortrag 75 278. Sa. M. 7 936 130. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib 106 423, Kto Fritz Schulz jun. Company, Betriebs- u. Einricht.-Kosten 10 459, Gewinn 1 643 397. – Kredit: Vortrag 51 964, allg. Er- f (nach Abzug sämtl. Unk.): Leipzig 1 363 821, Neuburg 275 614, Eger 68 880. Sa. I. 1 760.279. Kurs: In Leipzig Ende 1903–1905: 216.75, 300, 345.50 %. Zugel. Nov. 1905; erster Kuis 28.11.1903: 205 %. – In Dresden Ende 1905::350 %. Zugel. Juli 1905; erster Kurs 12./7. 1905: 324 %. – In Berlin Ende 1905: 350 %. Zugel. OÖkt. 1905; erster Kurs 24./10. 1905: 354 %. Dividenden 1900–1905: 12½, 14, 16, 18, 21, 22 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Komm.-Rat Gust. Ad. Philipp. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Bank-Dir. Jul. Favreau, Stellv. Komm.-Rat Fr. Ad. Schulz, Rechitsanw. Dr. Felix Zehme, Leipzig; Bürgermstr. Ad. Hocheder, Neuburg a. D. Prokuristen: G. H. M. Smago, H. Chr. Wehrenpfennig, Fr. K. Böhme, Fr. Philipp. Zahlstellen: Leipzig: Gesellschaftskasse; Dresden u. Leipzig: Allg. Deutsche Credit- Anstalt: Berlin: Disconto-Ges. „Ascania“ Chemische Fabrik zu Leopoldshall, Actien-Gesellschaft vormals F. R. Kiesel (in Liquid.). Gegründet: 1871. Zweck: Fabrikation chem. Produkte, spec. Chlorkalium, Chlor- magnesium, Brom, Kieserit und Düngersalze. In der G.-V. v. 4./5. 1906 wurden die Ursachen dargelegt, die 1903 zur Gründung der Chemischen Fabrik Friedrichshütte in Kalk geführt haben; an dem Kapital dieser Ges. m. b. H. ist die Ascania mit M. 86 000 beteiligt. Ferner wurden die Gründe mitgeteilt, die die Concordia, Chemische Fabrik in Leopoldshall Veranlassten, ein Angebot auf den Erwerb der Chemischen Fabrik Friedrichshütte Zu machen. Die übrigen Beteiligten an Friedrichshütte hatten bereits ihre Zustimmung zur Abtretung ihrer Anteile an die Concordia-Ges. gegeben. Diese leistete als Gegenwert für die Übernahme M. 600 000 in bar und M. 500 000 in eigenen neuen Aktien, Für die Ascania-