1164 Farben- und Bleistift-Fabriken etc. Flers bei Roubaix; Kaufpreis M. 2 900 000 für Grundstücke, Gebäude u. Inventar. 1891 Über. nahme der Alizarinfabrik von Dr. Leverkus & Söhne b. Leverkusen mit 110 Morgen Grund.- besitz, inzwischen durch Hinzukäufe um weitere ca. 800 Morgen vermehrt, um einen Teil der Elberfelder u. Barmer Betriebe dahin zu verlegen. 1892 Ankauf der bisher pachtweise betrieb. Fabrik in Schelploh (Lüneburger Heide) mit einem grossen Grundkomplex. –— Hauptproduktions- gebiete: Anorganische Produkte (Schwefelsäure, Anhydrid, Salpetersäure, Salzsäure, Alkalien) ferner alle wichtigen Zwischenprodukte der Teerfabrikation (Naphtylamin-, Naphtol-, Amido- naphtol-Sulfosäuren etc.), sämtl. Alizarinfarbstoffe, Anilin- u. Azofarbstoffe, Katigenfarbstoffo, eine grosse Reihe bekannter pharmaceut. Produkte (wie Aspirin, Citarin, Heroin, Mesotan, Protargol, Somatose, Veronal etc.), ferner photogr. Produkte (Edinol, photogr. Papiere etc.). — 1898 wurden durch die Erhöhung des A.-K. und die Aufnahme der neuen Anleihe, soweit letztere nicht zur Rückzahlung der alten Anleihe diente, die Mittel beschafft für bedeutende Neuanlagen, so die der Kleinbahn von Mülheim a. Rh. nach Leverkusen, die auf dem Fabrik. terrain daselbst erbaute Fabrikeisenbahn, ferner die Anlage einer Kanalisation und die Errichtung einer elektr. Kraft- u. Beleuchtungsanlage mit ca. 2200 HP. und eines Wasser- werkes, einer neuen Schwefelsäurefabrik, der Fabrik zur Herstellung organischer Zwischen. brodukte, sowie der von Elberfeld nach Leverkusen verlegten Alizarinfabrik. Die Neu- anlagen u. Vergrösserungen in Leverkusen werden fortgesetzt, zahlreiche Elberfelder Betriebe sind nach dort verlegt und die Elberfelder Fabrik wird bald ganz geschlossen werden können. Zahlreiche Arbeiter- u. Beamtenwohnhäuser, sowie andere Wohlfahrtsanstalten im Interesse der Arbeiter. – Das Fabrikterrain in Elberfeld, Leverkusen, Barmen und Schelploh umfasst jetzt 350.20 ha oder ca. 1372 Morgen, wovon 230.06 ha = ca. 902 Morgen auf Leverkusen fallen. Arbeiterzahl ca. 5000 in den deutschen Fabriken und ca. 1200 Beamte. Umsatz u. Gewinn erfuhren in den letzten 5 Jahren eine nicht unbedeutende Erhöhung. Die grosse Zuweisung zum R.-F. II 1901 u. 1902 ist an Stelle der bisherigen ausserord. Abschreib. vor- genommen, um bezügl. der Versteuerung den bisher gehabten Schwierigkeiten mit der Be- hörde zu umgehen. Die Ges. erhielt 1903 für Aufgabe der Süssstoffabrikat. aus Reichs- mitteln M. 248 088 Entschädig., die ebenso wie M. 247 693 zurückvergütete Steuer in den R.-F. II flossen. Interessengemeinschaft zwischen den Elberfelder Farbwerken, der Badischen Anilin- u. Sodafabrik in Ludwigshafen a. Rh. u. der A.-G. für Anilin-Fabrikation in Treptow bei Berlin. Über die Gründe, die zu diesem Concern führten, s. bei der Ludwigshafener Ges. S. 1170. Die Gemeinschaft ist lt. G.-V. v. 19./11. bezw. 3./12. ab 1./1. 1905 auf 50 Jahre geschlossen. Die Selbständigkeit der 3 Gesellschaften bleibt unberührt, der Gewinn wird zus. geworfen u. fallen bei dessen Verteilung je 43 % auf Elberfeld u. Ludwigshafen, 14 % auf Treptow. Kapital: M. 21 000 000 in 21 000 Aktien (Nr. 1–21 000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 5 400 000, erhöht 1883 um M. 2 100 000, 1889 um M. 1 500 000 (emittiert zu 147.25 %), sowie lt. G.-V.-B. vom 10. Nov. 1896 um M. 3 000 000, von denen zunächst M. 2 000 000 (div.ber. ab I. Jan. 1897) begeben und den Aktionären 9:1 vom 1.–28. Dez. 1896 zu 200 % zuzügl. Schlussscheinstempel angeboten wurden; restliche M. 1 000000 (div.-ber. ab 1. Jan. 1899) wurden lt. Beschluss des A.-R. v. 27. Aug. 1898 zu 197.50 % an die Deutsche Bank in Berlin begeben und von dieser den Aktionären 11: 1 vom 3.–22. Okt. 1898 zu 200 % ab- zügl. 4 % Stück-Zs. vom Einzahlungstage bis 1. Jan. 1899 angeboten. Weitere Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 30. 4. 1901 um M. 2 000 000 (auf M. 14 000 000) in 2000 neuen, ab 1./7. 1901 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von der Deutschen Bank in Berlin zu 197.50 % abzügl. 4 % St.-Zs. bis 1./7. 1901, angeboten den Aktionären 6: 1 v. 14.–31./5. 1901 zu 200 % abzügl. 4 % St.-Zs. bis 1./7. 1901 und zuzügl. Schlussscheinstempel zu 200 %. Diese Kapitalserhöhung erfolgte mit Rücksicht auf Neuanlagen, Vermehrung der Betriebe und Stärkung der Betriebsmittel. Die ausserord. G.-V. v. 1./6. 1904 beschloss fernere Erhöhung des A.-K. um M. 7 000 000 (auf M. 21 000 000) in 7000 Aktien mit Div.-Ber. v. 1./7. 1904, übernommen von der Deutschen Bank zu pari, angeboten den Aktionären 1:2 v. 1.–30./7. 1904 zu dem gleichen Kurse. Der Erlös der neuen Aktien dient zur Rückzahlung der Oblig.-Schuld. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), ausserord. Abschreib. u. Reservestellungen, vom Ubrigen 4 % Div., vom Rest Super-Div. u. 6 % Tant. an A.-R. vom Betrage der Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Grundst. u. Gebäude Elberfeld u. Filialen 9 400 518, do. Masch. u. Geräte 4 409 667, Rohstoffe, Halbfabrikate, fert. Produkte, Material. u. verschied. Vorräte 11 879 660, Kassa, Reichsbanksaldo, Wechsel, Bankguth. 21 826 826, Debit. 7 625 683. — Passiva: A.-K. 21 000 000, Anleihe-Tilg.-Kto 17 325, do. Zs.-Kto 60, Kredit. 10 005 159, R.-F. I 5 866 625, do. II 6 850 000 (Rückl. 2 100 000), Fonds f. Wohlf.-Anlagen 800 000 (Rückl. 200 000), Beamt.-Unterst.-F. 840 323, Arb.- do. 1 560 699, Div. 6 930 000, do. alte 7950, Tant. an A.-R. 365 400, Vortrag 898 813. Sa. M. 55 142 354. 18 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Spesen, Gehälter, Steuern, Zs., Bank-Provis. Versich., Arb.-Wohlf., Handl.-Unk. etc. 2 104 438. Oblig.-Zs. 44 532, Dubiose 157 399, Abschreib. 3 157 217, Beamten-Unterst.-F. 150 000, Arb.- do. 300 000, Gewinn 10 494 293. – Kredit: Vor- trag 866 614, Fabrikationsnutzen (abzügl. aller Betriebs-Unk., Tant., Provis., Steuern, Reparat. etc.) 15 541 185. Sa. M. 16 407 799. „% Kurs der Aktien Ende 1886–1905: 94.10, 111, 189.25, 209.90, 189, 188, 222, 248.25, 303.25, 319.50, 349.60, 354, 325.25, 316, 310, 300.80, 345.50, 409, 536, 547.50 %. Aufgelegt 2./2. 1885 durch die Deutsche Bank zu 115 %. Notiert in Berlin. Seit Aug. 1904 sind sämtl. Stücke lieferbar.