Dünger-Fabriken. 1197 Anglo-Continentale (vorm. Ohlendorff'sche) Guano-Werke in Hamburg, Bergstrasse 27. Gegründet: 29./10. 1883. Letzte Statutänd. v. 4./5. 1900 u. 17./4. 1906. Die Ges. übernahm als Einlage der Firma Ohlendorff & Co. deren Etabliss. in Hamburg, London, Antwerpen, Emmerich, Beteilig. bei der Kupferhütte in Hamburg für zus. M. 5 248 000, ferner die Aussen- stände, Vorräte an Waren, Lagerbestände etc., welche nach Abzug der mitübernommenen Passiva der früh. Firma M. 10 752 000 betrugen. Das Terrain, auf dem die Anlagen der Ges. in Hamburg stehen, gehört der Stadt; der mit derselben geschlossene bezügl. Vertrag läuft noch bis 1906, dürfte aber verlängert werden. 1899 u. 1901 wurde der Phosphat-Minenbesitz b. Lüttich ausgedehnt. Die Minengerechtsame daselbst steht mit noch M. 1 zu Buche; dies Unternehmen hat jetzt nach 15 jährigem Bestehen sein Ende erreicht. Zweck: Erwerb und Fortführung der Fabriketablissements der Firma Ohlendorff & Co. in Hamburg, London, Antwerpen, Emmerich, sowie der Betrieb des Guano-Geschäftes und aller damit in Verbindung stehenden Düngerstoff- u. sonstigen kaufmännischen u. Fabrik- geschäfte. Urspr. Buchwert der Anlagen einschl. Zugänge bis Ende 1905 M. 10 336 493, Abschreib. M. 7 233 925. 1903 Errichtung einer Knochenmühle in London und Erweiterung der maschi- nellen Anlagen in Hamburg. Kapital: M. 16 000 000 in 16 000 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., hierauf bis 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an V.-R., Rest weitere Div. bezw. nach Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Grundstücke, Gebäude u. Masch. 3 102 569, Bureau- einricht. 4, Phosphatminen-Besitz 1, Bankguth. 700 000, Kassa, Wechsel 564 129, Feuerver- sich. 6318, Rohwaren, Fabrikate u. Material. 13 163 495, Debit. 2 423 411. – Passiva: A.-K. 16 000 000, R.-F. 375 000 (Rückl. 69 000), Assek.-R.-F. 500 000, Accepte 54 140, Kredit. 1 738 605, Unterst.-F. 50 000, Div. 1 120 000, do. alte 6680, Tant. des V.-R. 60 493, Vortrag 55 009. Sa. M. 19 959 927. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. inkl. Dir.- u. Beamten-Tant. 613 785, Abschreib. 540 492, Einkommensteuer 58 241, Gewinn 1 354 502. – Kredit: Vortrag 40 566, Zs. 56 287, Gewinn auf Waren u. Fabrikate 2 470 167. Sa. M. 2 567 020. Kurs Ende 1889–1905: In Berlin: 159.50, 152.50, 140.40, 149.25, 146, 132.50, 104.50, 75.80, 69.10, 82.10, 110.50, 92.30, 89.80, 95.25, 104.50, 114.25, 116.50 %. –, In Frankf. a. M.: 160.50, 152, 138, 149, 145.65, 132.90, 101.60, 75, 69, 82, 110, 92.80, 90, 95.20, 105, 114.75, 117 %. – In Ham- burg: 161, 164, 141, 148, 145, 131, 103.50, 77, 70.25, 82.60, 110, 92, 89.75, 95.30, 104.75, 113, 117 %. Aufgelegt 22./8. 1888 zu 125 % durch S. Bleichröder, Berlin; L. Behrens & Söhne u. Nordd. Bank, Hamburg. Dividenden 1886–1905: 2, 6, 10, 12½, 12 /¾, 11¾, 11¾/, 9, 7, 4½, 0, 0, 0, 5, 5, 5, 6, 6, 6, 7 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Otto Trübenbach, Ad. Keller, H. W. Spaarmann, ausserdem ist noch das V.-R.-Mitgl. August Freih. von Ohlendorff in den Vorst. abgeord. Prokuristen: Hamburg: A. Boldemann, O. Ahlers-Hestermann. Verwaltungsrat (Aufsichtsrat): (5–8) Vors. Heinr. Freih. von Ohlendorff, Stellv. Max Schinckel, J. C. Ertel, Fr. Herm. Ohlendorff, Hamburg; Aug. Freih. von Ohlendorff, Antwerpen; Gen.-Konsul Dr. Paul Schwabach, Berlin. Zahlstellen: Berlin: S. Bleichröder; Hamburg: Nordd. Bank, L. Behrens & Söhne; Frank- furt a. M.: Bank f. Handel u. Ind. Mercksche Guano- & Phosphat-Werke A. G., Harburg a. E. Gegründet: 16./12. 1899 mit Wirkung ab 1./1. 1899; eingetr. 23./12. 1899. Letzte Statutänd. 26./2. 1901. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Herstell., Bearbeit. u. Handel von resp. mit chem. Produkten u. Düngemitteln aller Art; Erwerb u. Ausnutzung von Patenten; Betrieb von Spedit.- u. Lagerungsgeschäften. Fabriken zu Vienenburg, Oker, Harburg. Die Ges. gehört der Vereinigung rheinischer und hannov.-sächsischer Düngerfabriken an. Die Fabriken in Vienenburg u. Oker sind für Absatz u. Produktion gleich günstig gelegen, da einerseits von hier aus die nahen den grössten Konsum an Düngerstoffen aufweisenden rovinzen Sachsen u. Hannover ohne erhebl. Transportkosten beziehen können, anderseits die Bezugsquelle der für die Produktion nötigen Säure, nämlich das fiskalische Hüttenamt, sich in unmittelbarer Nähe der Fabriken befindet. Auch die am Hafen gelegene Harburger Fabrik hat günstige Wasser- und Bahnverbindungen. Die Fabrikanlagen in Vienenburg sind auf cigenem Grund u. Boden errichtet, während die Fabriken in Oker u. Harburg auf gepachtetem Grunde stehen. Der Pachtvertrag in Harburg v. 24.–30./9. 1891 bezw. 31./10. 1901 mit dem Eisenbahnfiskus läuft bis Ende Okt. 1911, während der Pachtvertrag in Oker mit dem fiskal. Hüttenamt noch bis 1./7. 1910 läuft. Eine vorherige Künd. der Verträge ist nur zulässig, wem die Eigentümer des Grund u. Bodens denselben zu eigenen Zwecken gebrauchen müssen. Für Harburg ist aber eine Künd. so gut wie ausgeschlossen, u. ebenso dürfte für Oker eine solche in absehbarer Zeit nicht stattfinden, weil hier das Werk Hauptabnehmer der Säure des Hüttenamtes ist und das Terrain für den Betrieb der Hütte nicht in Betracht kommt.