Wasser- und Eis-Werke, Kühlhallen etc. 1345 Verteilung einer Jahres-Div. von höchstens 7½ % herangezogen werden kann, oder auf neue Rechnung vorgetragen wird. Dieser Gewinnvortrag darf in keinem der folgenden Jahre mit mehr als ¼ zur Div.-Verteilung benutzt werden. Gewinne, welche aus Verkäufen von Ver- mögensgegenständen der Ges. herrühren und nicht durch Verluste des betreffenden Jahres auf- gezehrt oder zu ausserord. Abschreib. anderer Vermögensgegenstände verwendet werden, müssen, soweit ohne diese Gewinne bereits eine Super-Div. von 3½ % verteilt werden kann, entweder dem Div.-R.-F. zugeführt oder auf neue Rechnung vorgetragen werden. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Kapitalkto Wasserwerk Bergen 343 475, do. Nauen 376 260, do. Demmin 413 065, do. Rheinau 1 079 551, do. Bant-Heppens-Neuende 1 401 678, do. Kirchheim- bolanden 308 536, do. Thale a. H. 362 367, do. Gas- u. Wasserwerk Strelno 393 671, do. Bens- berg 546 211, do. Wasserwerk Artern 396 271, do. Borken 198 758, Baukto Wasserwerk Schiltig- heim 499 295, Beteil.-Kto 2 666 776, Grundbesitz 24 284, Material 5470, Hypoth. 30 000, Effekten 183 216, Mobil. 1, Kassa 1061, Bankguth. 995 699, Bilanzsalden bei eigenen Unternehm. 254 480, Debit. 518 139. – Passiva: A.-K. einbez. 3 875 000, Oblig. 5 924 500, do. Tilg.-Kto 84 975, do. Zs.-Kto 134 330, R.-F. 62 929. (Rückl. 14 487), ausserord. R.-F. 54 921 (Rückl. 6479), Div.- R.-F. 160 000, Abschreib. u. Ern.-F. 240 982, Div. 290 625, do. alte 6685, diverse Kredit. 65565, Tant. an A.-R. 10 172, Vortrag 44 903. Sa. M. 10 997 764. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk. 52 307, Steuern 12 071, Zs.-Saldo 211557, Oblig.-Agio 2415, Abschreib.- u. Ern.-F. 47 690, Abschreib. auf Mobil. 70, Vergütung an Gemeinde Lichtenberg wegen Differenz in dem Flächeninhalt des verkauften Gebäudes 651, Gewinn 366 666. – Kredit: Vortrag 76 927, Einnahmen aus eigenen Werken u. aus Beteilig. etc. 615 900, Pacht 600. Sa. M. 693 427. Kurs Ende 1901–1905: 125, 126, 125, 119.75, 136 %. Zugel. M. 2 500 000 (Aktien Nr. 1– 2500, vollgezahlt seit 1./1. 1901). Erster Kurs 10./6. 1901: 122.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1895–1905: 5, 5½, 6, 6½, 6½, 7½, 6½, 6½, 6½, 7, 7½ %. Cp.-V.: Nach gesetzl. Best. Direktion: Ing. Max Ohler, Friedrichshagen; Wilhelm Olff, Carlshorst. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Ing. Osc. Smreker, Mannheim; Stellv. Dr. Max Oechelhäuser, Wirkl. Geh.-Rat G. von Bonin, Exc., Komm.-Kat Alex. Lucas, Reg.-Rat a. D., Bank-Dir. Dr. jur. Ernst Magnus, Berlin; Dr. jur. Hans Jordan, Schloss Mallinckrodt b. Wetter a. Ruhr; Geh. Berg- rat Dr. V. Weidtmann, Elberfeld. Prokurist: Chr. Curths. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Nationalb. f. Deutschland, Bank f. Handel u. Ind., von der Heydt & Co.; Elberfeld: Berg. Märk. Bank. Deutsche Wasserwerke Aktien-Gesellschaft in Berlin, SW. 12, Charlottenstrasse 86. Gegründet: 21./12. 1889. Letzte Statutänd. 15./12. 1899. Zweck: Erwerb, Errichtung, Veräusserung u. Betrieb von Wasserwerken, Gaswerken u. Kanalisat.-Anlagen für eigene resp. fremde Rechnung. Die Ges. betrieb 1905 die Wasserwerke Enesen, Schneidemühl, Rheda-Wiedenbrück, Ludwigslust, Waren (Meckl.), Weissenthurm (Rhld.), Uelzen, Pyritz, Zehdenick und Templin, Deutsch-Krone, Neustrelitz, sowie die Gaswerke Zehdenick u. Rheda-Wiedenbrück. Mit all diesen Städten sind Installations- Geschäfte verbunden. Verkauft sind die Werke zu Tilsit, Inowrazlaw, Lüdenscheid, die elektrische Lichtcentrale im Hauptpostamt Königsberg i. Pr. und 1905 mit angemessenem Nutzen die Wasserwerks-Anlagen in Oeynhausen. Gnesen hat das Recht, die Wasserver- sorgungs-Anstalten während der bis 1928 laufenden Vertragsdauer käuflich zu erwerben, und zwar nach folgenden Grundsätzen: Als Kaufpreis für das Wasserwerk Gnesen ist zu zahlen die Hälfte des Bauwertes zuzügl. der Hälfte des zu 5 % kapitalisierten Nutzungswertes, aber mind. im ersten Jahre der Bauwert zuzügl. 25 % desselben, in jedem ferneren Jahre 1 % weniger, sodass im 25. Jahre der Bauwert gezahlt werden muss. Vom 25. bis 30. Ja hre beträgt der Kaufpreis 5 %, vom 30. bis 35. Jahre 12 %, vom 35. bis 38. Jahre 20 %, vom 38. bis 39. Jahre 25 % weniger vom Bauwert. Die Erweiterungsbauten werden nach dem Bauwerte abzüglich einer Abschreib. von 2 % p. a. besonders erstattet. Der Verkaufspreis des Wasserwerks Eüden- scheid 1901 betrug M. 765 000, Gewinn für die Ges. M. 112 871, Gewinn bei Verkauf des Werks Tilsit 1902 M. 95 325; die Beträge sind in Wertp. angelegt. Der Verkauf der elektr. Licht- centrale im Hauptpostamt Königsberg i. Pr. ergab M. 25 993 Verlust. 1898 erwarb die Ges. die Wasserwerke in Waren (Mecklenburg) und Weissenthurm (Rhein- brovinz), beide mit Installationsgeschäft verbunden, für M. 322 200 bar u. M. 22 800 in inzwischen getilgten Hypoth. auf das Weissenthurmer Werk. Die Anlage in Waren (koncessioniert bis 1948) kann von der Stadt gekauft werden, die in Weissenthurm (koncessioniert bis 1936) ist nach Ablauf der Konc. in betriebsfähigem Zustand samt allem Zubehör an die Stadt zu übergeben. Weiter hat die Ges. 1898 das ausschliessliche Recht der Röhrenlegung zum Zweck der Gas- und Wasserversorgung in Zehdenick (Brandenburg), Rheda-Wiedenbrück (Westf.), sowie der W asserversorgung in Pyritz(Pommern), Ludwigslust (Mecklenburg), Uelzen (Hannover), Templin (Brandenburg), Dt.-Krone (Westpr.) u. Schneidemühl (Pos.) auf 50 Jahre erhalten. Die Städte aaben das Recht, die Werke während der Vertragsdauer bezw. nach Ablauf derselben zu ange- messenen Bedingungen käuflich zu erwerben. Das Wasserwerk Uelzen und die Gasanstalt ehdenick sind Jan. 1900, die Wasserwerke Ludwigslust u. Pyritz März 1900 u. die Wasserwerke emplin u. Zehdenick August 1900 in Betrieb gekommen u. ist letzteres mit Ablauf 1901 von den Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1906/1907. I. 8 „ 0