Hotels und Restaurants. 1387

Grosse Bierhallen-Actien-Gesellschaft in Hamburg,
St. Pauli, Spielbudenplatz 27/28.

Gegründet: Am 3./8. 1889. Letzte Statutänd. v. 16./2. 1899 u. 17./4. 1901. Die Ges. übernahm

von Adolph Löwengard das Erbe Neust. Fuhlentwiete 68, 1112 qm gross für M. 390 000, die
Pachtverträge über die Plätze Nr. 658 u. 659 in St. Pauli auf die Dauer von 20 Jahren
(jetzt 36 Jahren) für M. 170 000, in Sa. M. 560 000.

Zweck: Erwerb und Pachtung von Grundeigentum i in Hamburg, insbesondere zur Erric 1

und zum Betrieb von Bierl hallen. Die Ges. besitzt die Etablissements: „St. Pauli-Tivoli“

„Neust. Fuhlentwiete“'; das Etablissement „Im siebenten Himmel“ wurde 1898

das St. Pauli-Tivoli 1900 umgebaut. Die G.-V. v. 14./11. 1906 beschloss den Verkauf des

Etablissements Neust. Fuhlentw iete 51/53, da der Betrieb desselben verlustbringend war.

Kapital: M. 320 000 in 320 Aktien (Nr. zwischen 1–800) à M. 1000. Urspr. M. 650 000,
erhöht lt. G.-V. v. 10./12. 1891 um M. 150 000, begeben zu pari; herabges. behufs Beseitigung
der Unterbilanz (ult. 1905 M. 97 789) u. zur Ablös. einer Prior.-Anleihe lt. G.-V. v. 14./11. 1905
M. 480 000 (von M. 800 000 auf- M. 320 0000) durch Zus. legung der Aktien 5:2; Frist 31./3. 1906.
Hypothekar- -Anleihe: M. 350 000 in 4½ % Oblig. von 1890, rückzahlbar zu 105 %, Stücke

à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1891 bis 1929 durch jährl. Auslosungen am 1./4. u.

1./10, von M. 2000 bis M. 9000 steigend, auf 1./7. u. 2./1. Zweck: Teilweise Begleichung

des Preises für das Grundstück Neust. Fuhlentwiete und Ablösung der Miete-Rechte beider

Plätze am Spielbudenplatz. Sicherheit: Hypothek im Werte von M. 367 500 nach M. 120

Rente, eingeschrieben im Grundstück Neust. Fuhlentwiete 68. Pfandhalter: Dresdner

Bank in Hamburg. Ende 1905 noch in Umlauf M. 278 000.

Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.
Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. (ausser einer festen Ver-

gütung von M. 3200), Überschuss zur Verf. der G.-V.

Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Grundstücksterrain 133 500, do. Gebäude 709 964,
Wirtsch.-Inventar 79 831, elektr. Beleucht. 47 851, Debit. 90 389, Effekten 4285, Vorräte 4451,
vorausbez. Versich. 312, Bankguth. u. Kassa 8983, Verlust 97 789. – Passiva: A.-K. 800 000,
Oblig. 278 000, do. Zs.-Kto 6255, Anleihe 50 000, Kredit. u. Accepte 43 103. Sa. M. 1 177 358.

Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Musikkto 21 863, Beleucht. u. Heizung 18 119, Salär
u. Löhne 29 139, Grundstückverwalt. 8301, Annoncen u. Plakate 9135, Unk. u. Zs. 18 240,
Prior.-Zs. 12 577 Abschreib. 31 769, Verlust 51 049. – Kredit: Wirtschaftsbetrieb 102 408,
Verlust 97 789. Sa. M. 200 197.

Dividenden 1891–1905: 8. 0, 4½, 5½, 6, 6, 6, 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.)

Direktion: Gust. Burmester. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. J. H. Witter, Th. Hoffmann,
Leonhard Völckers, R. Mauersberg, A. Glüenstein.

Zahlstelle: Hamburg: Zentral-Bank.

Hammonia-Bierhallen A.-G. in Hamburg,

St. Georg, Norderstrasse 65/67.

Gegründet: 13./3. 1889. Letzte Statutänd. 6./4. u. 5./5. 1899, 22./8. 1902. Die Ges. über-
nahm von A. Löwengard das in St. Georg, Besenbinderhof 50 und Norderstr. 65/67 beleg.
Grundstück mit Gebanden, 5282,7 qm gross, für M. 500 000. Sie zahlte demselben M. 425 000
in Prior.-Oblig. u. M. 75 000 bar. Zweck: Erricht. u. Betrieb einer Bierhalle, die verpachtet ist.

Kapital: M. 425 000 in 121 Aktien und 304 Vorz.-Aktien à M. 1000. Lt. G.-V. v. 5./3. 1896
sind 280 Aktien durch von je M. 250 in Vorz.-Aktien umgewandelt worden; die restl.
145 Aktien sollten lt. G.-V. 22./8. 1902 durch Zuzahl. von je M. 300 ebenfalls in Vorz.-
Aktien umgewandelt werden E6rist 1./10. 1902). Die Inh. von 24 Vorz.-Aktien machten von
diesem Recht Gebrauch. Der Antrag, die noch verbliebenen 121 St.-Aktien im Verhältnis
10:1 zus. zulegen, wurde in der G.-V. v. 3./5. 1904 abgelehnt.

Hypotheken (Ende 1905): M. 384 000. Die frühere 4½ % Anleihe, von der Ende 1901
noch M. 362 000 in Umlauf waren, ist 1902 durch Hypoth abgelöst, die für Jahre fest sind.
M. 25 000 sind durch jährl. Abzahlung von M. 5000 zu tilgen.

Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.

Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., Tant., Rest zur Verf. der G.-V.

Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Grundstück u. Gebäude 543 000, Terrain 265 000,
Inventar 13 000, elektr. Beleucht.-Anlage 4600, Bankguth. u. Kassa 4912, Kaut.-Effekten
5000, Debit. 3632. – Passiva: A.-K. 425 000, Hypoth. 384 000, R.-F. * 38 (Rückl. 394), div.
Kredit. 4502, Kaut. 5000, Div. 6080, Tant. an A.-R. 2000, Vortrag 22. M. 839 145.

Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 15 727, Saläre 1112, Unk. 1296 „%.
12 122, Abschreib. 7500, Gewinn 8496. – Kredit: Vortrag 608, Pacht 36 000, Grundstück-
einnahmen 9648. Sa. M. 46 256.

Dividenden: Aktien 1890–1905: 5, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; Vorz.-Aktien
1896–1905: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 1, 2½, 2, 2 %. Coup.-Verj.: 5 J. n. F.

Direktion: J. H. Camienke, Jos. Koch.

Aufsichtsrat: Th. Hoffmann, Sam. S. Cohn, L. Frege.

Zahlstelle: Hamburg: Dresdner Bank.