Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. 1405 Jätzdorfer-Mühle, Actien-Gesellschaft in Jätzdorf. Gegründet: 1892. Letzte Statutänd. 23./4. 1899, 16./3. 1902 u. 16./4. 1904. Zweck: Betrieb einer Kunstmühle. Die Mühle brannte am 29./8. 1899 nieder u. wurde wieder aufgebaut. Betriebseröffnung 18./4. 1900. Zweigniederlassung in Ohlau. Kapital: M. 300 000 in 180 St.-Aktien u. 120 Prior.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 360 000 in 360 St.-Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 23./4. 1899 beschloss zur Tilg. der Unterbilanz per Ende Dez. 1899 (M. 43 642) u. zwecks grösserer Abschreib. die Herabsetzung um M. 180 000 durch Zus. legung von St.-Aktien 2:1 und Ausgabe der Prior.-Aktien zu pari. Diese erhalten 5 % Div. vorweg und werden im Falle der Liquidation zuerst befriedigt. Anleihe: M. 180 000 in 5 % Oblig. à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst., 5 % Vorz.-Div. an Prior.- Aktien mit event. Nachzahlungspflicht, die Nachzahl. für einen Fehlbetrag ist ausgeschlossen, wenn seine Nachgewährung aus den folgenden 4 Geschäftsjahren nicht möglich ist; Rest Div. an alle Aktien, sofern die G.-V. nicht anders beschliesst. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Grundstück 30 000, Gebäude 128 000, Mühlwerk 137 000, Dampfmasch. 45 000, Grundstück Ohlauer Haus 19 200, Utensil. 2000, Fuhrwerk 9000, Feld- bahn 1405, Debit. 128 426, Kassa 7647, Mehl 78 597, Getreide 92 528, Säcke 3436, Feuerversich. 1400, Feldbahnbetrieb 600, Hypoth. 9000. – Passiva: A.-K. 300 000, Oblig. 180 000, do. Zs.-Kto 873, Hypoth. 15 000, Vorschusskto 32 000, Kaut. 2500, Bankkredit 162 867. Sa. M. 693 242. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 14 997, Betriebskosten u. Abschreib. 80 140, Zs. 18 216. – Kredit: Mehl 95 847, Getreide 11 497, Lohnmahl 6009. Sa. M. 113 354. Dividenden 1892–1905: 0 %. Direktion: Ad. Quabbe, Emannel Rother. Aufsichtsrat: Vors. Bruno Kühn. Lindesmühle, Aktiengesellschaft, vormals Lützenburger in Bad Kissingen. Gegründet: 29./10. 1900 mit Nachtrag v. 26./1. 1901, mit Wirkung ab 15./10. 1900; eingetr. 6./2. 1901. Übernahmepreis M. 956315. Gründung s, Jahrg. 1901/1902. Letzte Statutänd. 29./4. 1905. Zweck: Erwerb und Betrieb der Lindesmühle in Bad Kissingen. Ankauf und Verkauf von Getreide, Herstell. u. Verkauf von Mühlenprodukten aller Art. Die Lindesmühle umfasst einen Grundkomplex von rund 30 bayer. Tagwerken, meist Bauplätzen, welche sich unmittelbar an den Kurgarten anschliessen. Die Mühle wird mit einer 150–200 pferdigen Wasserkraft betrieben, ist durchaus automatisch eingerichtet und kann pro Jahr 250 000 Ctr. produzieren. Kapital: M. 420 000 in 420 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 700 000. Die G.-V. v. 29./4. 1905 beschloss zwecks Abschreib. u. Reservestell. Herabsetzung des A.-K. um M. 280 000 (auf M. 420 000) durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis von 9: 3. (Frist 1./10. (1905. Die Kosten der Gründung wurden von dem Vorbesitzer getragen, der auch mit seinen nächsten Anverwandten sämtliche Aktien übernommen hat. Die Gründung hat also den Charakter einer sogenannten Familiengründung. Hypotheken: M. 234 143. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: März-April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 4000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Immobil. 260 758, Bauterrain 182 974, Masch. u. Einricht. 25 893, Eisenbahngeleis 5599, Fuhrpark u. Pferde 3025, Ökonomie 1724, Utensil. 1, Mobil. 1, Kassa u. Wechsel 6688, Waren 169 609, Debit. 295 298, Diverse 3837. – Passiva: A.-K. 420 000, Hyp. 234 143, Bankkto 162 868, Accepte 48 685, Kredit. 15 609, R.-F. 14 500, Spec.-R.-F. 40 000 (Rückl. 1000), Delkr.-Kto 15 000 (Rückl. 6815), Gewinn (Vortrag) 4607. Sa. M. 955 413. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 47 043, Fuhrwerks- do. 10 841, Mühle- Betr.-Unk. 12 813, Zs. 18 079, Diverses 12 923, Abschreib. 6038, Gewinn 11 423. Sa. M. 119 161. – Kredit: Fabrikat.-Gewinn M. 119 161. Dividenden 1900–1905: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: L. Lützenburger. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bank-Dir. H. Ederer, Justizrat Mich. Dietz, Bamberg; Franz Dürig, Gust. Collard jun., Bad Kissingen; Carl Wölfel, Bayreuth. Prokuristen: Hans Herzog, Friedr. Ziegler. Königsberger Walzmühle, Act.-Ges. in Königsberg i. Pr. Gegründet: 16./5. 1889. Letzte Statutänd. 22./12. 1899 u. 16./3. 1903. Zweck: Müllerei, Handel mit Mühlenfabrikaten und geeigneten Falles Getreidehandel. Grösse des Mühlengrundstückes etwa 6,3 ha. Vermahlen wurden 1899–1905: 50 766, 53 800, 47 250, 38 400, 48 270, 35 100, 49 600 t Roggen. Das ungünstige Ergebnis des Geschäftsjahres 1905 führt die Verwalt. auf hohe Preise für inländ. Roggen sowie auf das Ausbleiben russ. Roggenzufuhren im ersten Halbjahre zurück.