Baumwoll-Spinnereien und-Webereien. 1547 Mechanische Baumwoll-Spinn- und Weberei Kempten in Kempten, Bayern. Gegründet: 17./2. 1852. Letzte Statutänd. 31./10. 1899. Zweck: Betrieb von Baumwoll- sbinnerei u. Weberei. Der Ges. gehört seit 1882 auch die frühere Sandholzsche Baumwoll- spinnerei u. Weberei in Kempten. Die Fabrik arbeitet mit 60 000 Spindeln, 1400 Webstühlen, sowie einer Wasserkraft von 700–800 HP. mit entsprechenden Hilfsdampfmasch. und ver- braucht jährl. ca. 6000 Ballen Baumwolle. Die in Durchführung begriffene Spinnerei- Reorganisation erforderte 1905 auf Immobil.- u. Masch.-Kto zus. M. 443 817. Kapital: M. 1 800 000 in 2000 Aktien à M. 900. Urspr. fl. 700 000, seit 11./1. 1876 wie gegenwärtig festgestellt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., sodann besondere Abschreib. u. Rückstell., 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 8 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Immobil. 1 025 424, Masch. 1 466 659, Rohbaumwolle 175 492, Baumwolle in Arbeit u. Garne 90 391, Webgarne u. Tücher 171 449, Gen.-Unk. 42 971, Effekten 198 000, Kassa 21 303, Debit. 915 999. – Passiva: A.-K. 1 800 000, Sparkasse 507 252, Unterst.-Kasse 361 921, Beamten-Pens.-F. 130 818, R.-F. 600 000, Spec.-R.-F. 100 000, Disp.-F. 9573 (Rückl. 5000), Kredit. 145 945, Div. 200 000, do. alte 500, Tant. 10 240, Extra-Amort. auf Masch. 100 000, z. Fabrikkrankenkasse 3000, Vortrag 138 440. Sa. M. 4 107 691. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 25 890, Amort. 103 836, Gen.-Unk. 351 032, Gewinn 456 680. – Kredit: Vortrag 116 268, Spinnerei- u. Webereifabrikat. 821 172. Sa. M. 937 440. Kurs Ende 1888–1905: 240, 233, 225, 210, 190, 200, 215, 265, 242, 200, 182, 180, 190, 170, 165, 196, 206, 205 %. Notiert in Augsburg. Dividenden 1886–1905: 11½, 11½, 11½, 11, 12, 6¾, 10, 12, 12, 12, 12% 8, 8, 10, 10, 5 , 6¾, 10, 11½, 11/ % (M. 100). Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Direktion: H. Düwell jr. Prokurist: Ernst Bischoff. Handl.-Bevollmächtigte: O. Renner, Aug. Schachenmayer. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Bankier Moritz von Stetten, Augsburg; Stellv. Archit. Ad. Leichtle, Komm.-Rat Heinr. Düwell, Kempten; Privatier Fritz von Stetten, Komm.-R. Cl. Martini, Augsb. Zahlstellen: Eig. Kasse; Augsb.: Paul von Stetten; Kempten: Bayer. Notenbank, Filiale. Kölnische Baumwollspinnerei u. Weberei in Cöln a. Rh., Bayenstrasse 25. Gegründet: 1./8. 1853. Letzte Statutänd. 21./12. 1900 u. 1./3. 1901. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von baumwollenen Garnen, Zwirnen u. Geweben. Die Fabrik arbeitet mit 63 000 Spinnspindeln, 7000 Zwirnspindeln u. 538 Webstühlen u. verbraucht jährl. ca. 18 000 Ballen Baumwolle. Infolge Neuorganisation des Betriebes u. Verlegung der Bureaus sind ca. 8000 qam = des Gesamtterrains der Ges. zum gelegentlichen Verkauf frei- gelegt worden. Dem Reorganisationskto (s. unter Kapital) wurden 1901 zu Verbesserungen M. 108 370 entnommen. Der 1901 u. 1902 entstandene Verlust von M. 149 360 bezw. M. 233 543 wurde durch Übernahme auf den jetzt aufgebrauchten Disp.-F. getilgt. Produktion 1900–1905: 5 598 380, 4 858 124, 5 219 044, 5 304 939, 5 100 739, 6 000 000 Pfd. engl. Garn; 76 692, 33 743, 47 346, 59 434, 44 704, 42 000 Stück Nessel; Umsatz: M. 4 227 688, 2 680 650, 3 415 821, 3 926 201, 4 034 098, ?2, Zwirnerei-Produktion 1904–1905: 376 764, ? engl. Pfd. Kapital: M. 1 950 000, und zwar M. 450 000 in 750 abgestemp. Aktien Lit. A à M. 600 u. M. 1 500 000 in 1500 neuen Aktien Lit. B à M. 1000. Urspr. Thlr. 1 000 000 = M. 3 000 000, später reduziert auf M. 2 700 000, welches A.-K. bis 1900 bestand. Die den Anlagen der Ges. 1898 angegliederte Filzfabrik hatte ihr grosse Verluste gebracht, bezügl. derer es zu Differenzen zwischen den Aktionären u. der Verwaltung kam (näheres S. Jahrg. 1902/1903 d. B.). Zur Beilegung derselben und um ein Fortbestehen der Ges. zu er- möglichen, beschloss dann die G.-V. v. 21./12. 1900, das bisherige A.-K. von M. 2 700 000 auf = M. 450 000 herabzusetzen, und zwar dergestalt, dass zunächst M. 450 000 gleich 750 Stück Aktien zu M. 600, die von dem A.-R. unter Verzicht auf alle Rechte aus diesen Aktien zur Verf. gestellt und von der Ges. vernichtet wurden. Die sodann verbliebenen M. 2 250 000 Aktien wurden 5: 1 zus. gelegt. Frist bis 15./7. 1901. Nicht eingereichte 20 Aktien wurden für kraftlos erklärt. Bei Durchführung der Zus. legung und Vernichtung der alten Aktien wurde ferner das A.-K. durch Ausgabe von M. 1 500 000 neuer, ab 1./1. 1901 div.-ber. Aktien Lit. B à M. 1000 auf M. 1 950 000 erhöht, angeboten den Aktionären 1: 2 vom 15./1.–4. 2. 1901 zu pari zuzügl. 4 % St.-Zs. ab 1./1. 1901 und gegen Vergütung des Anteils der durch die Kapitalerhöhung entstandenen Kosten in Höhe von M. 22.50 pro Aktie. In derselben Zeit hatte auch die Einreichung der alten Aktien zur Zus. legung u. Abstemp. zu geschehen. Von dem Betrag, um den das A.-K. herabgesetzt ist, wurden M. 1 202 276 zur Beseitigung des Fehlbetrages per 31./12. 1900 verwandt, M. 412 870 auf Anlagewerte, M. 171 127 auf Vorräte ab- geschrieben, M. 130 000 wurden einem inzwischen verbrauchten Reorganisations-, M. 333 726 einem Disp.-F. überwiesen. Anleihe: M. 1 200 000 in 4 % Oblig., Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1900 durch jährl. Ausl. im Juni auf 31./12. Zahlst.: Cöln: J. H. Stein, Sal. Oppenheim jr. & Co.;