1626 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. vorbehalten, die Bahn jederzeit gegen eine Bar-Entschädigung einzulösen oder auch gegen eine jährliche Rente den Betrieb zu übernehmen. Diese Entschädigung hat dem Kapitals- wert zu entsprechen, der sich aus dem durchschnittlichen Reinertrag der 5 besten von den 7 letzten Jahren auf Grund einer 4½ % Verzinsung ergibt; doch darf sie keinesfalls weniger als das nachweislich aufgewendete Anlagekapital betragen. Falls die Regierung nur den Betrieb der Bahn übernimmt, 80 hat die Jahresrente dem siebenjährigen Durchschnitt der Reineinahme gleichzukommen u. mind. 4 % des Anlagekapitals zu betragen. Ausser der Bahn betreibt die Ges. auch den Gross-Blankenbacher Ringofen, den Steinbruch Hahnen- kamm und Cementwaren-Fabrikation (Trottoirplatten); doch sind dies nur Nebenbetriebe, während das Unternehmen und, seine Rentabilität hauptsächlich auf den Bahnbetrieb an- gewiesen sind. Die Cementwarenfabrik Kahl wurde 1904 zum Buchwert verkauft. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb der von dem Ing. u. Eisenbahnbau u. Betriebsunternehmer Herm. Christner in Hanau auf Grund der Allerh. Genehm.-Urkunde v. 17./9. 1897 errichteten Lokalbahn von Kahl a. M. nach Schöllkrippen zwecks Beförder. von Personen u. Gütern mittels Dampfbetriebes. Länge 23.10 km. Kapital: M. 1 260 000 in 1260 Aktien M. 1000. Anleihe: M. 500 000 in 4 % Partial-Oblig. v. 1899, auf Namen von H. Christner lautend, rückzahlb. zu 101 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1906 bis längst. 1946 durch jährl. Ausl. von 1 % u. ersp. Zs. im Juli (zuerst 1905) auf 2./I. (zuerst 1906); ab 1.1 1919 ver stärkte oder vollst. Tilgung mit 3 monat. Künd. zulässig. Sicherheit: Hypothek zur ersten Stelle auf Bahn u. alle sonstigen Immobilien u. Anlagen zu Gunsten der Deutschen Effecten- u. Wechsel-Bank zu Frankf. a. M. als Pfandhalterin u. Zahlstelle. In Umlauf Ende 1905: M. 495 000. Verj. der Coup. 4 J. (F.), der Stücke 10 J. (F.). Kurs in Frankf. a. M. Ende 1904–1905: 101.10, 100.80 %. Zugel. Ende Mai 1904; Einführ.-Kurs 1./6. 1904: 100 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.-April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. weitere Rückl., bis 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angest., Überrest zur Verf. der G.-V., welche auch Spec.-Res. dotieren kann. 33 Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Eisenbahnbetrieb: Bahnanlage 1 326 868, Ge- bäude 96 461, Fahrpark u. Betriebsmittel 184 392, Kaut. 5225, Mobil. 22 522, Material. 7370, Werkstättenanlage 1689, Stuern u. Abgaben 420, Kassa 2151; Ringofenbetrieb: Ringofen- anlage 194 135, Steuern u. Abgaben 869, Material. 16 156, Säcke 2041, Waren 7536, Wechsel 848, Gründungskto 2500, Debit. 86 583; Steinbruchbetrieb Hahnenkamm: Anlage 48 358, Flächengebühren 1220, Material. 1484, Waren 6573, Bankguth, 36 325. – F assiva: A.-K. 1260 000, Priorität. 495 000, do. Amort.-Kto 5000, Ern.-F. 38 007 (Rückl. 5000), R.-F. 32 484 (Rückl. 5012), Darlehen 100 000. Spec.-R.-F. 2000, Delkr.-Kto 2700, Kredit. 11 810, Div. 94 500, do. alte 75, Tant. an A.-R. 4477, do. an Dir. 2238, Grat. 1200, Vortrag 2190. Sa. M. 2 051 734. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Eisenbahnbetriebs-Unk. 60316, Hypoth.-Zs. 17 590, Ringofenbetriebs-Unk. 132 704, Hypoth.-Zs. 2410, Abschreib. do. 9960, Steinbruchbetriebs- Unk Hahnenkamm 60 759, Abschreib. do. 2731, Gewinn 114 668. – Kredit: Vortrag 9431, Eisenbahnbetrieb 156 375, Ringofenbetrieb 173 930, Steinbruchbetrieb 61 403. Sa. M. 401 141. Kurs der Aktien Ende 1904–1905: 141.50, 142 %. Zugel. Ende Mai 1904; Einführ.-Kurs 1./6. 1904: 128 %. Notiert Frankf. a. M. Dividenden- 1898/99: 5½ %; 1900-–1905: 6, 6, 5½, 7, 7½, 7½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Harmuthsachsen, Stellv. Fabrikant Hch. Brüning, Aug. Brüning, Kaufm. Hch. Ott, Hanau. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Frankf. a. M.: Deutsche Effecten- u. Wechsel-Bank. Direktion: Friedr. Sander. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Rittergutsbes. Herm. Christner, Lokalbahn-Aktiengesellschaft in München. Gegründet: 9./2. 1887. Letzte Statutänd. v. 20./12. 1899. Zweck: Bau, Betrieb u. Erwerb von Sekundärbahnen aller Art. Ausserdem ist die Ges. berechtigt, alle jene Geschäfte einzugehen, welche geeignet sind, mittelbar oder unmittelbar die Erreichung des Ges.- Zweckes zu fördern. Die Ges. besitzt und betreibt zur Zeit folg. Linien: A. Deutsche Linien: Ravensburg-Weingarten (4 km), Betriebseröffnung am 6./1. 1888; Sonthofen-Oberstdorf (14 km) 29./7. 1888; Markt Oberdorf-Füssen (31 km) 1./6. 1889; Walhallabahn (9 km) 23./6. 1889, mit Fortsetzung Donaustauf-Wörth a. D. (15 km) 1. 19033 Murnau-Garmisch-Partenkirchen (25 km) 25./7. 1889; Fürth-Zirndorf-Cadolz- burg (13 km) 14./10. 1892; Isartalbahn (51 km) 23./5. 1898; Forster Stadteisenbahn (14 km) 8./5. 1893; Meckenbeuren-Tettnang (5 km) 4./12. 1895. Sa. 181 km. Die Linie Mecken- beuren-Tettnang wird elektrisch betrieben, ebenso seit Anfang 1900 die Doppelbahnstrecke München-Is.-B.-Grünwald der Isartalbahn (ca. 20 km). Die früher der Ges. gehörende Nebeneisenbahn Hansdorf-Priebus wurde per 1./4. 1901 an die Lausitzer Eisenbahn-Ges. in Sommerfeld für M. 1 479 000 in 4 % Schuldverschreib. genannter Ges. verkauft. Der Betrieb der Feldabahn ging 1./4. 1904 an den Preuss. Staat über. Der Besitzstand der Ges. hat sich durch den- 1./1. 1904 vollzogenen Ankauf der bisher im Besitze der Akt.-Ges. Südd. Elektr. Lokalbahnen in Liquid. befindl. beiden normalspur. elektr. Bahnen Bad Aibling-Feilnbach (12 km) und Murnau-Kohlgrub-Oberammergau (24 km) samt