Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 1635 der einzelnen Ges. am 1./1. 1969. Ende Juni 1903 erklärte die bayer. Staatsregierung, von dem Rechte der Verstaatlichung vorerst keinen Gebrauch zu machen. Im April 1904 ist dieselbe jedoch in Verhandlungen über den freihändigen Ankauf der Bahnen in der Weise eingetreten, dass sie die Geneigtheit ausgesprochen hat, das Gesamtbesitztum der Pfälzischen Bahnen zum 1./1. 1905 zu erwerben. Die Regier. bot für die Bahnen einen erheblich geringeren Preis, als er sich nach den Fusionsgrundlagen ergeben würde. Auf Grund der Fusionsverträge würde sich der Rückkaufspreis für die 3 pfälzischen Eisen- bahnen auf etwas über M. 245 500 000 stellen, wogegen die bayerische Staats-Regierung für die Überlassung der Bahnen nur eine Gesamtabfindung von M. 237 190 00) zahlen wollte; das ist also M. 8 310 000 weniger als sie auf Grund der Fusionsverträge zu vergüten gehabt hätte. Die ord. G.-V. v. 29./4. 1904 lehnte in unverbindlicher Vorabstimmung das Regierungs-Angebot ab; eine 18./7. 1904 stattgefundene ausserord. G.-V. beschloss definitive Ablehnung des staatl. Angebots, dagegen Annahme des Antrags Dr. Zapf; derselbe lautet: Der Gesamtpreis für die Einlösung der Pfälz. Eisenbahnen per 1./1. 1905 berechnet sich nach den Fusionsbestimmungen auf M. 246 211 817.60. Dieser Gesamtpreis setzt sich zus. durch die Übernahme der am 1./1. 1905 noch vorhandenen Anlehensreste der drei Gesellschaften mit M. 153 744 400, sowie durch Hinauszahlung des Restes mit M. 92 467 417.60 an die Gesellschaften. Der bayerische Staat übernimmt am 1./1. 1909 das gesamte Eigentum der Pfälz. Ludwigsbahn, der Pfälz. Maximiliansbahn und der Pfälz. Nordbahnen gegen diesen Preis mit der Abänderung, dass die in den. Jahren 1905, 1906, 1907 und 1908 sich ergebenden Amortis.-Beträge der Prior.-Anlehen mit zus. M. 8 346 900 nicht den Gesellschaften, sondern dem Staate gutkommen sollen, sodass derselbe statt der vorbezeichneten Reste von M. 153 744 400 nur zu übernehmen hat den Betrag von M. 145 397 500. Die Zahlung des für die Aktien zu entrichtenden Betrages von M. 92 467 417.60 erfolgt am 1./1. 1909 in 3½ % bayer. Staatsobligationen, welche von den Gesellschaften al pari angenommen werden. Werden in den Jahren 1905 bis 1908 einschliesslich mit Genehmigung der K. Staatsregierung weitere Prior.-An- lehen von den Gesellschaften aufgenommen, 80 wird der Betrag dieser Anlehen vom Staate ebenfalls übernommen. Der zur Zeit des Überganges des Gesellschaftseigentums vorhandene Versicherungsfonds wird zwischen Staat und Gesellschaften im Verhältnis von 3: 1 verteilt. Der R.-F. sowie der R.-F. zur Verfügung der Verwaltung verbleiben den Gesellschaften, wogegen diese ausschliesslich die Aufbringung der rückständigen halbjährigen Aktienzinsen im Betrage von M. 1 034 359.22 übernehmen; die auf das letzte Quartal des Jahres 1904 treffende Zinsquote der Prioritäten mit M. 1 388 253.51 wird unter den Ausgaben des Jahres 1904 verrechnet. Die bayer. Staatsregierung nahm das An- gebot (Gesetz v. 7./12. 1905) an. Die von den drei Gesellschaften ausgegebenen Prior.- Anleihen werden nach dem Stande vom 1./1. 1909 als Staatseisenbahnschuld zur Ver- zinsung und Tilgung nach den von den Gesellschaften eingegangenen Verpflichtungen übernommen. Aktienkapital: M. 50 269 714.28, und zwar: a) Ludwigsbahn (Ludwigshafen-Bexbach): fl. 11 659 000 = M. 19 986 857.14 in 23 318 Aktien à fl. 500 mit 9 % staatlicher Garantie bis Ende 1904; b) Maximiliansbahn: fl. 6 775 000 = M. 11 614 285.71 in 13 550 Aktien à fl. 500 mit 5½ % staatlicher Garantie bis Ende 1904; c) Nordbahnen: fl. 10 890 000 = M. 18 668 571.43 in 21 780 Aktien à fl. 500 mit 4 % staatlicher Garantie bis Ende 1904. Die garantierten Zinsen (4, 4½, 4 %) sind halbjährlich zahlbar 1. Jan. und 1. Juli, die Präcipuen und event. Dividende nach der G.-V. Prioritätskapital: Am 1. Okt. 1905: M. 192 249 300 aller drei Bahnen nach Konvertierung im Jahre 1895 der noch auf süddeutsche Gulden lautenden Anleihen von 1848 bis 1865, sowie der Neu-Em. der letzten Jahre bis inkl. 1905. Die Zs. genossen staatliche Garantie bis 31./12. 1904. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Der Stand nach der letztjährigen Amort. betrug am 1./10. 1905 noch M. 153 744 400, welche sich wie folgt verteilen: a) Ludwigsbahn: M. 113 102 777, wovon 1./10. 1905 noch in Umlauf M. 90 169 800, u. Zwar: 3½ % Anleihe I. M. 2 715 000 von 1879, bis 1895 zu 4 %, in 1930 St. à M. 2000, 1000 u. 500. Zinsen 1./4. u. 1./10. Tilgung ab 1881 bis 1936. Am 1. Okt. 1905 in Um- lauf M. 2 141 000 in 1505 St. 3½ % Anleihe II. M. 275 000 von 1880, bis 1895 zu 4 %, in 300 St. à M. 2000, 1000 u. 500. Zinsen 1./4. u. 1./10. Tilgung ab 1883 bis 1938. Am 1. Okt. 1905 in Umlauf M. 224 500 in 239 St. 3½ % Anleihe III. M. 39 201. 700 von 1881, bis 1895 zu 4 %, in 39 325 St. à M. 1800, 1200, 900, 600 u. 200. Zinsen 1./4. u. 1./10. Tilgung ab 1883 bis 1929. Am 1. Okt. 1905 in Umlauf M. 28 266 700 in 28 260 St. 3½ % Anleihe IV. M. 2 300 000 von 1883, bis 1895 zu 4 %, in 1750 St. à M. 1800, 900 u. 200. Zinsen 1./4. u. 1./10. Tilgung ab 1890 bis 1945. am 1. Okt. 1905 in Um- lauf M. 2 049 100 in 1528 St. 3½ % Anleihe V. M. 2 600 000 von 1885, bis 1895 zu 4 %, in 2100 St. à M. 1800, 900 u. 200. Zinsen 1./4. u. 1./10. Tilgung ab 1892 bis 1947, Am I. OÖkt. 1905 in Um- lauf M. 2 362 200 in 1890 St. Kurs der konvert. 3½ % Anleihen IL=–V Ende 1895–1905: 100.90. 100.80, 100.30, 99.20, 95.20, 93.30, 97.70, 99.90, 99.80, 99.10, 100.40 %. Not. Frankf. a. M., München u. Mannheim. 103*