Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 1643 Im Jahre 1900 hat die Ges. die Finanzierung der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn- A.-G. (A.-K. M. 3 950 000 u. Anleihe M. 3 950 000) übernommen und die Beteiligungen der Firma Lenz & Co. G. m. b. H. an der Nebenbahn Oschersleben-Schöningen u. der Kleinbahn Heudeber-Mattierzoll erworben, welche beiden Linien im Zusammenhange mit den Linien der Braunschweig-Schöninger Ges. seit Febr. 1902 einheitl. betrieben werden. Die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. besitzt nom. M. 3 298 000 Aktien der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn; nom. M. 1 620 000 St.-Aktien Lit. A (mit 4½ % Vorrechts-Div.) und nom. M. 227 000 St.-Aktien Eit. B der Oschersleben-Schöninger Eisenbahn, sowie nom. M. 365 000 4 % Vorz.-Akt. Lit. A der Heudeber-Mattierzoller Kleinbahn. Die Braunschweig.-Schöninger Linien sind seit dem 15./2. 1902 im Betriebe. Für 1902/1903–1904/1905 wurde keine Div. verteilt, auch hatte die Westd. Eisenb.-Ges. für 1902 u. 1903 einen Zs.-Zuschuss für die Anleihe zu leisten (1902 M. 130 000). Die Zuschüsse sind vertragsm. von der B.-S.-Eisenbahn zurückzufordern. Dem Betriebs-Garantie-F. der Westd. Eisenb.-Ges. wurden 1905 zus. M. 322 835 entnommen. Die Gesamtneudotierung zur Abrundung aus dem Rohgewinn beträgt M. 98 835; Höhe jetzt M. 400 000. 1905 wurde die Reststrecke Bernkastel-Bullay der Moselbahn am 19./8. dem Betriebe über- geben; die Strecke Blatzheim-Oberbolheim der Bergheimer Kreisbahnen wurde im Nov. 1905 eröffnet. 1906 wurden eröffnet die Linie Ballmertshofen-Dillingen und die Linie Möhringen- Hlohenheim der Württemberg. Nebenbahnen-A.-G. frühere Filderbahn. Die Strohgäubahn Kornthal-Weissach wird im Juni 1906 eröffnet. Im Kreise Düren soll das geplante Klein- bahnnetz in einem Umfange von ca. 50 km zur Ausführung kommen. Das Bergische Bahnnetz solI vervollständigt werden durch eine Verbindung von Burg nach Krahenhöhe, ferner durch eine Linie von Remscheid über Lennep, Lüttringhausen nach Halbach zum Anschluss an die Barmer Bergbahn. Die vier Hohenzollernschen Kleinbahnen (zus. 53 km Betriebslänge) sollen zu einem einheitl. Bahnnetz von 125 km Betriebslänge zus.geschlossen werden. Die Bau- ausführung und die demnächstige Betriebsführung wird der Ges. übertragen. Weitere be- deutende Baugeschäfte sind in Vorbereitung. Die Hauptwerkstätte der Ges. in Liblar betreibt auch die Herstellung von Weichen für fremde Rechn. u. dehnt ihre Thätigkeit auch auf andere Gebiete aus. Die Ges. hat 1903 die an der Brohlthalbahn und den Kreuznacher Kleinbahnen gelegenen Betriebe, die Tuffsteinbrüche in Weibern (Eifel), den Phonolith-Steinbruch in Brenk (Eifel), den Melaphyr-Steinbruch in Bockenau (Kreis Kreuznach) und die Thongruben bei Winterburg u. Sponheim (Kreis Kreuznach) zur Ausbeutung pachtweise übernommen. Zur Bewirtschaftung dieser Anlagen ist eine besondere Abteilung errichtet worden. 1905: Bruttoüberschuss M. 50198, dagegen Gen.-Unk. u. Pachtzins M. 65 796, somit Betriebsverlust M. 15 597. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien (Nr. 1–10 000) à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000, be- schloss die G.-V. v. 27./4. 1898 Erhöhung um M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Die neuen Aktien, div.-ber. pro 1898 u. 1899 p. r. t., ab 1900 voll div.-ber. wurden den bisherigen Aktionären mit 102 % angeboten; vollgezahlt seit 1./4. 1899. Anleihe: M. 10 000 000 in 4 % Teilschuldverschreibungen, I. Reihe von 1898, 10 000 Stück à M. 1000, lautend auf den Namen der Berliner Handels-Gesellschaft, rückzahlbar mit 102 %; Zs. 1./7. und 2./1. Tilgung lt. Plan ab 1. Jan. 1903, Ziehung (erstmalig 1902) 1. Juli auf 2. Jan. Ab 1903 kann verstärkte oder Totalkündigung stattfinden mit sechs- monatiger Frist auf einen Zinstermin. Verj. der Coup. in 4 J., der Stücke in 30 J. Zugelassen M. 10 000 000, hiervon M. 5 000 000 zur Subskription aufgelegt am 11. Okt. 1898 zu 100.75 %. Die Begebung der restlichen M. 5 000 000 begann am 19./4. 1899. Rest von M. 1 800 000 in 1900 begeben; Ende 1905 noch in Umlauf M. 9 844 000. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen ausser den Frankf. Firmen. Kurs in Berlin Ende 1898–1905: 100.75, 99.50, 96.30, 94.50, 94.25, 96.50, 97, 97 %. Auch notiert in Cöln. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: April-Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 10 % des A.-K., Bildung eines Spec.-R.-F. (Betriebs- garantie-F.), dann bis 4 % Div., vom etwaigen Überschuss 6 % Tant. an A.-R., Rest event. Super-Div. oder Vortrag aufs neue Jahr. Die vertragsm. Tant. an Vorst. werden als Geschäfts-Unk. verbucht. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Kassa 25 930, Effekten (Aktien von Eisenbahn etc.) 30 631.043, Hypoth. 217 541. Kaut.-Kto 44 452, Geschäftshaus 507 000, Bureau-Einricht.- und Geschäftshausinventar 32 000, Grundstücke u. Immobil. 743 000, Hauptwerkstätte Liblar 391 000, eigene Bahnen u. Bahnanschlüsse 80 000, eig. Betriebsmittel 344 000, Bauinventar 413 000, eig. Anlagen auf Pachtlinien 83 000, Anlage der Abteil. Steinbrüche 380 000, Oberbaumaterial. 134 898, Projekte u. Vorarbeiten 60 000, Baukonten 529 222, Debit. 3 718 233. – Passiva: A.-K. 10 000 000, Oblig. 9 844 000, do. Zs.-Kto 195 020, Betr.-Garantie-F. 400 000, Delkr.-Kto. 330 000, R.-F. 270 411 (Rückl. 22 454), Kredit.: auf Verträgen beruhende Kredite 12 500 000, sonst. Kredite 2 225 333, zur Fertigstell. v. Bauten überwies. Beträge 136 388, Kredit. 1 921 610, Div. 300 000, do. alte 855, Vortrag 210 702. Sa. M. 38 334 319. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Oblig.-Zs. 393 760, Gen.-Unk. u. Steuern 286 476, Zs. 342 499, Abschreib. 161 220, Verlust der Abteil. Steinbrüche 15 598, Überweis. an Betr.- Garant.-F. 98 836, Reingewinn 533 156. – Kredit: Vortrag aus 1904 136 739, Betriebsgewinn, Zs. u. Div. 661 716, Bau- u. sonst. Gewinne 1 033 089. Sa. M. 1 831 544. Kurs Ende 1898–1905: 120.50, 135.75, 122.50, 95.40, 94, 91.50, 80, 80.25 %. Aufgel. M. 5 000000 Akt. Nr. 1–5000 am 12./10. 1898 zu 117.50 % plus 4 % Stück-Zs. Eingef. M. 5 000 000 Akt. Nr. 5001 bis 10 000 im April 1899 in Berlin und im Aug. 1899 in Köln.