1648 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Landkreise, welch letztere auf Grund von Vereinbarungen mit der Aachener Kreis- % verwaltung von der Ges. im Jahre 1896 hergestellt wurden und mit eigenen Betriebs- mitteln für gemeinschaftliche Rechnung betrieben werden. Die Ges. hat sich bei Einführung des elektrischen Betriebes dem deutschen Klein- bahnengesetz vom 28. Juli 1892 unterworfen. Die seitens der Stadt Aachen früher nur bis 1916 erteilte Koncession wurde ab 1. Jan. 1899 bis 1949 ausgedehnt. Das Erwerbs- recht der Stadt unter entsprechender Entschädigung an die Ges. beginnt erst mit dem Jahre 1915 und kann alsdann weiterhin in fünfjährigen Fristen ausgeübt werden. Der Gewinnanteil der Stadt beläuft sich zur Zeit auf M. 7000 pro Jahr und steigt alle zwei Jahre um M. 1000, sofern die Ertragsrechnung nicht einen höheren Anteil ergiebt. Die G.-V. v. 4. Mai 1896 genehmigte ein elektrisches Kleinbahnnetz von etwa 50 km im Landkreise Aachen mit einer Kraftstation bei Eschweiler zur Verbindung des Indu- striebezirks bei Eschweiler und Stolberg und dieser Städte selbst mit den Aachener Kleinbahnen und die Ausführung der Anlagen durch die Union, Elektricitäts-Ges. in Berlin. Koncession vom Tage der Betriebseröffnung auf 50 Jahre. Behufs Herstellung dieses Netzes wurde im Mai 1896 das A.-K. von M. 1 200 000 auf M. 3 000 000 erhöht. Die Kraftstation giebt elektrische Energie zu Kraft- und Lichtzwecken auch an Dritte ab. Von dem Ertrage der Linie erhält die Ges. zunächst 6 % ihrer gesamten Aufwen- dungen; vom Überschuss fallen an den Landkreis, % an die Ges. Nach Ablauf der- Konc. fallen sämtl. im Einvernehmen mit dem Kreis beschafften und verbuchten An- lagen und Betriebsmittel unentgeltlich an den Kreis, sowie die nicht verwendeten Rück- lagen für Erneuerungen. – Der Kreis hat jedoch das Recht, das ganze Bahnunternehmen, einschl. aller Betriebsmittel, schon nach Ablauf des 25., 30., 40, oder 45. Jahres nach vorhergegangener einjähriger Kündigung zu übernehmen. In diesem Falle werden der Ges. alle im Einvernehmen mit dem Kreise aufgewendeten und verbuchten Kosten- beträge, einschl. derjenigen für den an den Kreis bereits abgetretenen Grunderwerb voll erstattet. Eine Erstattung auf die bis zum Zeitpunkte des Erwerbs bewirkte Tilg. der Anlagekosten und Abschreib. findet nicht statt, sodass also wirklich nur der zu Buch stehende Wert des Unternehmens vergütet wird. Fuhrpark 1905: 92 Motorwagen, 58 Anhängewagen, 63 Güterwagen. Beförderung 1901–1905: 10048 001, 10141 488, 10 992 920, 11 669 505, 12 407 297 Pers.; Güterbeförderung: 41 106, 30 654, 28 010, 26 602, 30 646 t. Bruttoeinnahme 1905 zus. M. 1 415 465. Die Geleislänge des gesamten Bahnnetzes betrug Ende 1905: I. Im Aachener Stadt- gebiet einschl. der Vaals (Holland) 42,357 km, IT. Linien des Landkreises: 16,683 km, III. Linien im Bezirk: Stolberg-Eschweiler-Alsdorf 47,149 km. Sa. 106,189 km. Das Bahnnetz setzt sich aus folgenden Linien zusammen: Stadtnetz 32 km, Linien des Landnetzes: a) Aachen-Stolberg 7,2 km, b) Aachen-Höngen (einschl. Strecke Oppen- Bardenberg) 13,8 km, c) Aachen-Brand 4,2 km, d) Stolberg-Eschweiler (einschl. Strecken nach Vicht und Hamich) 22,0 km, e) Eschweiler-Alsdorf (einschl. Strecke zum Rhein Bahnhof) 11,8 km, zus. 91 km Betriebslänge. Eine bedeutende Ausdehnung wird das Bahnnetz dadurch erfahren, dass im Landkreise Aachen u. Eupen Kleinbahnlinien (BahnnetzIV) in einer Gesamtlänge von 60–70km zur Ausführ. kommen sollen (nach Beschlüssen der betreffenden Kreistage vom Sept. 1904). Lt. Bestim- mung im früheren Vertrage ist der Bau und Betrieb dieser Linien von der Ges. zu über- nehmen gegen eine von dem Landkreis Aachen zu leistende Zinsgarantie. Im Laufe 1905 wird die Stromlieferung aus der grossen Urfttalsperre beginnen, und hat sich der Kreis für die erwähnten Kleinbahnen den erforderlichen Strom zu billigem Preise gesichert. Wenn auch aus dem Bau und Betrieb der neuen Linien in den ersten Jahren ein Nutzen für das bestehende Unternehmen nicht zu erwarten ist, so ist doch mit der Angliederung dieses neuen Bahnnetzes ein Risiko für die Ges. nicht verbunden. 1906 kommen die Strecken Aachen – Eupen u. Eynatten – Raeren — Walheim –— Cornelimünster zur Betriebseröffnung. Die Fertigstellung der übrigen Linien dürfte erst 1907 bezw. 1908 erfolgen. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien (Nr. 1–4000) à M. 400 u. 1500 Aktien (4001–5500) à M. 1200. Erstere doppelt-konv. Urspr. M. 1 300 000, erhöht 1881 um M. 700 000. Lt. G.-V. v. 20./5. 1884 Abstemp. der Stücke von M. 500 auf M. 400, verblieben M. 1 600 000; lt. G.-V. v. 16./4. 1894 von 4 Aktien à M. 400 zu 3 Aktien à M. 400, sodass M. 1 200 000 verblieben; hierauf erhöht lt. G.-V. v. 4./5. 1896 um M. 1 800 000 (auf M. 3 000 000) in 1500 Aktien à M. 1200. Diese Aktien erhielten v. 1./1. 1896 bis 30./6. 1898 5 % Bau-Zs. und hatten für 1898 Anspruch auf die halbe Div., ab 1899 mit voller Div.-Ber.; dieselben wurden von der Ges. für elektr. Unternehm. zu 115 % übernommen u. den Aktionären zu 120 % angeboten. Darlehen I, Stadtnetz. M. 1 500 000 zu 3¾ % von 1902, gewährt von der Stadt Aachen und auf die Bahneinheit Stadtnetz eingetragen. Zu tilgen bis zu 2 % jährl. Die frühere 4 % Anleihe wurde gekündigt u. zurückgezahlt, wodurch der Ges. M. 569 000 Barmittel zu- flossen. Ende 1905 noch ungetilgt M. 1 407 000. Darlehen II, Bahnnetz III. M. 1 800 000 zu 3 % wurden lt. G.-V. v. 11./3. 1898 beschafft, behufs Erlangung der Mittel zur Fertigstellung des Kleinbahnnetzes im Landkreise Aachen. Aufgenommen bei der Landesbank der Rheinprovinz, zu tilgen in 50 Jahren. Ende 1905 noch ungetilgt M. 1 711 015. Darlehen III, Bahnnetz IV. M. 3 500 000 zu 3½ %, aufgenommen in Gemeinschaft mit dem Landkreise Aachen. Bis Ende 1905 M. 630 000 erhoben.