1678 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Die Verträge, genehmigt vom Reg.-Präsidenten am 20. Mai 1898, lauten auf 30 Jahre ab 14. Juli 1893 von der Inbetriebsetzung der Strecke Gräbschen-Scheitnig ab, und zwar für diese und die Strecke Sonnenplatz-Morgenauer Damm. Die seitdem neu hinzu- gekommenen Linien Gneisenauplatz-Matthiasstrasse und Brüderstrasse-Rothkretscham wurden am 28. Mai bezw. 8. Okt. 1898 eröffnet. Der Magistrat der Stadt Breslau hat 1900 beschlossen, dass die Stadtgemeinde grundsätzlich fortan den Bau u. Betrieb neuer Strassenbahnlinien in eigener Regie ausführt; Koncessionen für neue Linien sind also nicht mehr zu erwarten. Die G.-V. v. 14./4. 1905 genehmigte die Bahnlinie von Roth. kretscham nach Gross-Tschansch um 1.4 km zu verlängern. Der erforderliche Geld- betrag wird durch Ausgabe von Oblig. beschafft. Die Ges. besitzt in Breslau, Louisenplatz 12, eine Kraftstation mit vierstöckigem Vordergebäude, eine weitere Kraftstation Ohlauer Chausse 71 und in Gräbschen ein Depot mit Verwaltungsgebäude, Beamtenwohnhaus, sowie an Betriebsmitteln 85 Motorwagen, 35 geschlossene u. 100 offene Anhängewagen, 29 Arbeitswagen etc. Personal Ende 1905: 363; Bahnlänge 16,862 km, Geleislänge 34,002 km, Betriebslänge 19,501 km. Beförderte Personen (ausschl. Abonnenten) 1897–1905: 7 841 795, 8 889 034, 9 904 178, 9 792 055, 9 680 041, 8 356 244, 8 638 058, 8 912 407, 9 216 618. Von der jährl. Brutto-Einnahme sind zu entrichten: a) an die Stadt bis zu M. 600 000 Einnahme 3 %, welcher Satz mit jeden M. 50 000 Mehreinnahme immer um je ein weiteres %, aber höchstens bis zu 5 % sich steigert, b) an den Landkreis auf 1420 m Kreis- Chausseestrecke, im Verhältnis zu der Gesamt-Bahnausdehnung, 1½ %, jedoch mind. M. 600. Es erhielten die Stadt Breslau 1901–1905: M. 50 174, 38 996, 40 285, 44 135, 48 110; der Landkreis Breslau M. 1267, 1094, 1131, 1173, 1215. Gesamtleistung der direkten u. indirekten Abgaben an die Stadt 1893–1905 zus. M. 1 294 118, an den Landkreis Breslau M. 91 plöé. Nach Ablauf der Konc. hat die Ges. den Bahnkörper in den Strassen zu beseitigen, falls Stadt u. Kreis nicht ein neues Übereinkommen mit der Ges. treffen oder es vorziehen, die gesamte Bahnanlage mit allem Zubehör zum Abschätzungswerte zu übernehmen. Kapital: M. 4 200 000 in 4200 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 150 000, erhöht lt. G.-V. v. 10./5. 1899 um M. 1 050 000 in 1050 ab 1./7. 1899 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsortium zu 135 % (welches alle Kosten exkl. Aktienstempel trug), angeboten den Aktionären 3: 1 26./7.–10./8. 1899 zu 140 %. Die Kapitalserhöhung erfolgte zu dem Zwecke, die Restkosten für die neuen Linien zu decken, sowie die Betriebsmittel der Ges. zu ver- stärken, namentlich aber eine neue Kraftstation mit zugehörigen Gebäulichkeiten, Geleis- anschluss und Depotanlage herzustellen. Anleihe: M. 2 000 000 in 4 % Oblig. à M. 1000, ausgegeben zum Bau neuer Linien lt. G.-V.-B. vom 19./3. 1895 und 25./3. 1896; davon sind begeben I. Serie M. 1 000 000 1897, II. Serie M. 1 000 000 im Juli 1898; rückzahlbar jährl. mit M. 34 000 für jede Serie zu 103 % bis 1919 bezw. 1921, unkündbar bis 1900 bezw. 1901, von da ab verstärkte oder Totalkündigung mit halbjährl. Frist auf einen Zinstermin zulässig. Zs. 2./1. u. 1./7. Die Oblig. lauten auf den Namen des Bankhauses E. Heimann in Breslau und sind durch Blanko-Indossament übertragbar. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen und Berlin: Deutsche Bank, Berliner Handels- Ges. In Umlauf Ende 1905 noch M. 1 630 000. Kurs in Breslau Ende 1897–T1905: 103.80, 102.10, 101, 100, 101, 102, 103, 102.75, 103.50 %. –— Zur Verlängerung der Bahn nach Brockau beschloss die G.-V. v. 30./4. 1906 Ausgabe neuer Oblig. in Höhe bis M. 1 000 000, Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.-April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn mind. 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), nach vorheriger event. Überweisung an Ern.- u. Amort.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div, vom Übrigen 10 % Tant., Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Kassa 22 106, Effekten 4276, do. v. Stiftungen 13 000, Kaut. 42 176, Gesamtkosten der Anlage 7107 528, Grundstücke 90 722, Bau neuer Linien 1760), Material. 250 818, Fourage 4228, Fernleit.-Anlagen 13 000, Dienstkleid. 1, Masch., Inventar u. Utensil. 35 000, Versich. 4065, Debit. 13 123, Pferde u. Wagen 1. — Passiva: A.-K. 4 200 000, Oblig. 1 630 000, do. Zs.-Kto 33 300, do. Tilg.-Kto 10 300, Amort.-E. 381 500, R.-F. 445 164, Ern. f. 342 579 (Rückl. 80 000), Spec.-R.-F. 50 000, Wohlf.- u. Unterst.-F. 3874 (Rückl. 1000), Heimannsche Stiftung 13 262, Baukto Stammbahn 24 250, Div. 252 000, do. alte 1360, Kredit. 213 988, Tant. 14 347, Vortrag 1234. Sa. M. 7 617 658. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 10 200, Betriebs-Unk. 113 050, Gehälter u. Löhne 361 280, Arb.-Wohlf. 20 161, Steuern, Abgaben etc. 76 856, Abschreib. 21 099, Oblig- Zs. 66 000, do. Agio 2670, Zs. 12.117, Kursverlust 60, Reingewinn 349 081. – Kredit: Vortrag 2111, Betriebseinnahmen 962 217, verschied. Einnahmen 895, Einnahmen aus Nebenbetrieben 55 992, Mieten 11 358. Sa. M. 1 032 573. 0 Kurs Ende 1893– 1905: 119.75, 169, 189.75, 186.25, 206.25, 209.80, 186.25, 145.75, 125, 100, 119, 117.40, 123.50 %. Aufgelegt 12./4. 1893 zu 115 %. Notiert in Berlin, Breslau. Dividenden 1893–1905: 4/10, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 7½, 6½, 4½, 5, 5½, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. R. Direktion: Hermann Kolle. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Dr. Gg. Heimann, Justizrat A. Feige, Bank-Dir. H. Meidner, Breslau; Bankier Ludwig Delbrück, königl. Reg.-Rat a. P. E. Magnus, Reg.-Baumeister a. D. Ph. Schrimpff, Dir, der A. E. G., Berlin. Zahlstellen: Gräbschen: Ges.-Kasse; Berlin: Nationalbank f. Deutschl., Delbrück Leo & Co. Breslau: E. Heimann, Bresl. Wechsler-Bank.