Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 1703 Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Spät. im März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotation des Ern.-R.-F., 5 % zum R.-F., sodann Tant. an Vorst. und Beamte, vom Rest a) an Prior.-St.-Aktien 4 % Vorrechts-Div., dann etwaige Rückstände; b) an St.-Aktien bis zu 4 % Div., der weitere Überschuss, soweit er nicht zur Amort. auf Prior.-St.-Aktien verwendet wird, an beide Aktienarten gleichmässig. Bilanz am 30. Sept. 1905: Aktiva: Eisenbahnbau u. Ausrüstung 2 719 080, Grund u. Boden 90 000, Reservematerial. 7045, Kassa 12, Effekten 8188, Ern.-F. 111 217, do. Spec.-R.-F. 530, Kaut.-Wechsel 50 000, Debit. 43 184. – Passiva: A.-K. 2 720 000, Grund- u. Boden 90 000, Ern.-F. 126 809, Abschreib.-Kto 7051, Spec.-R.-F. 786, Kaut.-Kto 50 000, R.-F. 3407, Kredit. 1610, Gewinn 29 594. Sa. M. 3 029 258. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 3022, z. Ern.-F. 13 462, z. Spec.-R.-F. 256, 7. R.-F. 1282, z. Abschreib.-Kto 2270, für Betriebs-Oberleit. an Lenz & Co. 2971, Verlust an Schienen 27, Gewinn 29 594. – Kredit: Vortrag 5488, Betriebsüberschuss 45 448, Zs. 1259, Betriebs-Res.-Material. 689. Sa. M. 52 886. Dividenden: Prior.-Aktien 1895/96–1902/1903: 0 %; 1903/1904–1904/1905: 3, 2½ %. St.-Aktien: Bisher nichts. Vorstand: Kreisbaumeister Emil Luther. Aufsichtsrat: (7) Vors. Landrat Freih. von der Goltz, Kolberg; Stellv. Rittergutsbes. Kammerh. von Braunschweig, Moltow; Landesrat Scheunemann, Landesbaurat Drews, Rud. Kasten, Reg.- u. Baurat Peters, Stettin; Reg.-Assessor Dr. Kutscher, Köslin. Grosse Leipziger Strassenbahn in Leipzig. Gegründet: Am 15. Nov. 1895; als Leipziger Pferdebahn im Mai 1872. Letzte Statutenänd. vom 28. Nov. 1899 u. 20. April 1900. Die Ges. hat am 1. Jan. 1896 die Weiterführung der seit 18. Mai 1872 im Betrieb befindlichen Leipziger Pferde-Eisenbahn-A.-G. (Leipzig Tramways Comp. Lim.) übernommen. Als Kaufpreis war neben der Übernahme der Passiven, zu denen ausser einer Hypothek von £ 8300 die gesamte Oblig.-Schuld in Höhe von £ 180 875 = M. 3 707 937 gehörte, der Betrag von M. 5 323 838 festgesetzt worden. Zweck: Erwerb der Strassenbahn der Leipz. Pferde-Eisenb.-A.-G. sowie Umwandlung zum Betrieb mit elektr. Kraft u. Erweiterung durch Bau u. Betrieb neuer Strassenbahnlinien. Linien: 1) Augustuspl.-Reudnitz-Anger-Crottendorf, 2) Sellerhausen-Wurzenerstr.-Reud- nitz-Augustuspl.-Kleinzschocher, 3) Plagwitz-Neuschönefeld-Neustadt-Volkmarsdorf-Seller- hausen, 4) Lindenau-Thonberg-Südfriedhof u. Lindenau (Werkstätten-Bahnhof)-Probstheida, 5) Möckern-Connewitz, 6) Eutritzsch-Bayer. Bahnhof-Schlachthof, 7) Gohlis-Kaiser Wilhelm- strasse-Connewitz-Lössnig-Dölitz, 8) Gohlis-Bayer. Bahnhof-Kronprinzstrasse, 9) Gohlis- Kaiser-Wilhelmstr., 10) Volkmarsdorf-Kleinzschocher, 11) Tauch. Thor-Lindenau-Leutzsch, 12) Bayer. Bahnhof-Weststrasse-Lindenau-Leutzsch. Sa. 124,8 km Geleislänge, 56,63 km Betriebslänge. Fortsetzungen von Möckern nach Wahren bezw. Lützschena, sowie von Connewitz nach Oetzsch bezw. Gautzsch werden für die Leipziger Aussenbahn-Gos. (A.-K. M. 1 000 000) betrieben; von dieser Ges. erwarb die Grosse Leipziger Strassenbahn 1901 nom. M. 600 000 Aktien, um einen dauernden Einfluss auf dieselbe auszuüben. Besitzstand Ende 1905: Die Ges. besitzt je eine Kraftstation in Leipzig (Flossplatz) und in Lindenau. Grundstücke u. Depots in Leipzig (Katzbachstr.), Eutritzsch, Gohlis, Lindenau, Connewitz, Reudnitz, Plagwitz, Probstheida, Dölitz (Areal zus. 149 616 qm), ferner 295 Motor- wagen, 147 Anhängewagen, in Sa. 442; die Anzahl der beschäftigten Personen betrug 1516. Befördert 1897–1905: 37 036 135, 38 004 631, 42 182 543, 44 446 513. 44 792 284, 45 007 637, 48 720 933, 51 666 351, 54 010 838 Pers. Einnahmen: M. 3 539 628, 3 613 301, 3 989 510, 4 197 606, 4 201 522, 4 241 973, 4 556 639, 4 804 646, 5 113 670. Das Verhältnis der Betriebsausgaben zu den Betriebseinnahmen 1900–1905: 60, 61.1, 60.2, 56.49, 57.46, 56.51 %. Seit 1899 werden in eigener Werkstatt Motor- und Anhängewagen erbaut. Koncession: Dauer 40 Jahre. Nach Ablauf derselben geht die gesamte Anlage ohne Entgelt in das Eigentum der Stadt über, mit Ausnahme der in den letzten 5 Jahren neu angeschafften Motorwagen und der der Ges. gehörenden Grundstücke und Gebäude nebst maschinellen Einrichtungen. Die Stadtgemeinde Leipzig kann die Gesamtanlage nach Ablauf von 20, 25, 30, 35 Jahren nach Taxwert erwerben und hat die Stadt- gemeinde bei dem Erwerb nach 20 Jahren den vollen Taxwert, nach 25 Jahren ¾ des Taxwertes, nach 30 Jahren ½ des Taxwertes, nach 35 Jahren ¼, des Taxwertes zu zahlen. Ausserdem hat die Stadt bei einer solchen früheren Übernahme zur Erfüllung des Kaufpreises noch zu zahlen: nach 20 Jahren den 13 fachen, nach 25 Jahren den 10 fachen, nach 30 Jahren den Sfachen, nach 35 Jahren den 4½ fachen Betrag ces Reingewinns, der nach dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre vor der Uberlassung zu ermitteln ist, abzüglich 4½ % Zs. für das Einlagekapital. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 6 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 22./10. 1898 um M. 2 000 000 in 2000 Aktien (div.-ber. ab 1./1. 1899), angeboten den Aktionären 15.–22./11. 1898 zu 156 %. Auf 3 alte Aktien entfiel 1 neue; lt. G.-V. v. 20./4. 1900 um M. 2 000 000 (auf M. 10 000 000) in 2000 Aktien, angeboten den Aktionären 11.–25. 5. 19000 zu 138 %, einzuzahlen 50 % und das Agio sofort, 25 % am 12./7. u. 25 % am 29./8. 1900; auf 4 alte Aktien entfiel eine neue. Die neuen Aktien berechtigten zum Bezug der halben Div. für das Jahr 1900 u. nehmen v. 1./1. 1901 ab an der vollen Div. teil.