Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1747 Aktien gezeichnet werden konnten. – Nachdem bis 20./5. 1902 an 3674 Vorz.-Aktien ge- zeichnet waren, wurden restl. 1326 Stück v. 22.–31./5. 1902 den Inhabern der Aktien an- geboten, auf Grund deren das Bezugsrecht früher ausgeübt worden war. Event. ermässigte Zuteilung war im Falle Überzeichnung vorbehalten und musste auch im Verhältnis 3½ 1 erfolgen. Aus der Sanierung resultierte eine Verringerung des St.-A.-K. von zus. M. 16 000 000 auf M. 5 000 000 und ein Buchgewinn von M. 8 200 000, der zur Tilg. der Unterbilanz aus 1900/1901 von M. 5 335 259, zur Erfüllung des R.-F. u. zu Abschreib. auf Effekten etc. verwandt wurde. 198 nicht eingereichte alte Aktien wurden Ende Okt. 1902 für kraftlos erklärt. Die G.-V. v. 23./12. 1903 hatte sich mit einem Angebot der Elektr. Licht- u. Kraftanlagen- A.-G. in Berlin zu beschäftigen, welche sich verpflichtet hatte, Angebote auf Aktien der Cölner Ges. zum Ankauf bis 15./12. 1903 entgegenzunehmen, und zwar wurden für die Vorz.- Aktien 100 % zuzügl. 6 % Stück-Zs. ab 1./7. 1903, für die St.-Aktien 42 % frei Zs. geboten; von diesem Antrag war bis 29./1. 1904 von mehr als M. 9 300 000 Gebrauch gemacht, für den Rest wurde die Frist bis 29./2. 1904 verlängert. Die G.-V. der Cölner Ges. genehmigte das Gebot, die Liquid. der Ges. wird aber vorläufig unterbleiben. Der Berliner Ges. war es bei dem Erwerb der Cölner Aktien hauptsächlich darum zu thun, in Besitz der Anteile zu kommen, welche Cöln an der St. Petersburger Ges. f. elektr. Anlagen besitzt. Über die in der G.-V. v. 26./10. 1904 gefassten Beschlüsse, nach denen das St.-A.-K. um weitere M. 3 000 000 herabgesetzt ist, s. oben. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1St. Gewinn-Verteilung: 5 %, höchstens 20 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst., sonstige Rücklagen u. Abschreib., 6 % Div. an Vorz.-Aktien, die event. nachzuzahlen ist, 6 % Div. an St.-Aktien, Rest weitere Div. gleichmässig an alle Aktien. Der A.-R. erhält als Tant. 10 % des Reingewinns, der nach Vornahme sämtl. Abschreib. und Rücklagen, sowie nach Verteilung von 6 % Div. an das St.-A.-K. verbleibt. Der Div.-R.-F. ist nur für die Vorz.- Aktien bestimmt u. steht zur Verfüg, nur der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1905: Aktiva: Effekten u. Darlehen 2 963 563, Beteilig. an St. Petersburger Ges. für elektr. Anlagen 3 500 000, eigene Unternehm.: Anlagen 1 839 118, Lager, Kassa, Debit. 133 985, Mobil. 1, Debit. 545 594, Kassa 128. – Passiva: Vorz.-Aktien 5 000 000, St.-Aktien 2 000 000, R.-F. 700 000, Div.-Erg.-F. 300 000 (1905 an die Vorz.-Aktien als Div. für 1903/1904 verteilt) Amort.- u. Ern.-F. 256 684, Kredit. 384 529, Accepte 34 437, Div. an Vorz.- Aktien 300 000, alte Div. 2880, Vortrag 3859. Sa. M. 8 982 389. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 1 995 800, Überweis. an R.-F. 700 000, do. an Div.-Erg.-F. 300 000, do. an Amort.- u. Ern.-F. 48 200, Gen.-Unk., Gehälter u. Steuern 43 372, Gewinn 303 859. – Kredit: Herabsetzung des A.-K. 3 000 000, Div., Zs., Betriebs- überschüsse u. Verschied. 391 231. Sa. M. 3 391 231. Kurs: In Berlin: Ende 1898–1902: 123.60, 103.75, 57.60, 31.90, – %. M. 4 000 000 Aktien der Serie A Nr. 1–4000 wurden in Berlin am 21./12. 1897 zum Kurse von 123 % aufgelegt, M. 4 000 000 Aktien Serie B Nr. 4001–8000 am 12./1. 1899 zu 121 %. Erster Kurs am 3./1. 1898: 133 %. M. 8 000 000, Aktien Serie C u. D Nr. 8001–16 000 wurden im April 1900 eingeführt. – Notiz an allen Börsenplätzen seit 15./7. 1902 franko Zs. einschl. Div.-Schein für 1901/1902. Notiz eingestellt 6./8. 1903. Ende 1898–1903: In Frankfurt a. M.: 123, 103.10, 55.50, 32, –, – %. Eingeführt Serie A im Jan. 1898, Serie B am 12./1. 1899 zu 121 %, Serie C u. D im März 1900. In Hamburg: —–, 102.30, 57.50. –, –, – %. Eingeführt Serie A im Febr. 1898, Serie B 12./1. 1899 zu 121 %. Serie C u. D. im Mai 1900. In Cöln: 123, 104, 54, 31.25, 20, – %. Eingeführt Serie A im Jan. 1898, Serie B 12./1. 1899 zu 121 %, Serie C u. D im Febr. 1900. – Die Vorz.-Aktien sind noch nirgends eingeführt. Dividenden: St.-Aktien 1897/98–1903/1904: 6, 6, 0, 0, 0, 0, 0 %; Vorz.-Aktien 1902/1903 bis 1904/1905: 0, 6, 6 %. (Die Div. für 1903/1904 von 6 % auf die Vorz.-Aktien wurde 1905 unter Verwendung des Div.-Erg.-F. nachbezahlt.) Auszahlung der Div. für 1904/1905 nach Ablauf des Sperrjahres ab 1./12. 1905. Direktion: Dir. J. H. Müller, Dr. P. Steiner. Prokurist: Hch. Hellenbroich. Aufsichtsrat: (3–12) Vors. Komm.-Rat Friedr. Schmalbein, Stellv. S. Alfred Freih. von Oppen- heim, Handelsrichter R. Dyhrenfurth. Dir. C. Feldmann, Reg.-Rat a. D. Gust. Kemmann, Berlin. Zahlstellen: Berlin: Gesellschaftskasse, Deutsche Bank. Akt.-Ges. für Elektrotechnik vorm. Graetzer & Ipsen in Berlin, S0. Cuvrystrasse 20. (In Konkurs.) Gegründet: 21.4. 1897 unter der Firma Akt.-Ges. für Elektrotechnik vorm. Willing & Violet. Letzte Statutänd. v. 28./10. 1903, lt. welcher auch die Firma geändert wurde, 31./12. 1903 u. 29./4. 1905. Gründung siehe Jahrg. 1899/1900. Am 2./8. 1905 wurde das Konkursverfahren über das Vermögen der Ges. erffnet. Verwalter: Kaufm. Boehme in Berlin, Neue Rossstrasse 14. Anmeldefrist bis 30./9. 1905. In der ersten Gläubiger-Vers. am 31./8. 1905 verlautete, dass die Aktiva auf M. 450 570, die Forderungen mit Vorrecht, Masseschulden und Kosten M. 39 140 und die vorrechtlosen Forderungen auf M. 658 600 zu schätzen sind und daher auf letztere M. 411 430 oder 60 % zur Verteilung gelangen dürften. 110*