1770 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Forder., rund M. 90 000, sind voll befriedigt. Das Elektricitätswerk in Niederlössnitz brachte den Obligationären zweiter Güte M. 280 000, welche für dieselben reserviert wurden. Aus dem Erlös des Teplitzer Unternehm. sind nach Abzug der Hypoth. der Konkursverwalt. M. 100 000 zugeflossen. Für das Werk in Tsingtau fanden sich in der Allg. Elektricitäts-Ges. und in Siemens & Halske in Berlin Käufer, per Saldo verblieben dem Konkurs hieraus rund M. 120 000. – Ebenso sind die beiden Vorortbahnen Niedersedlitz-Laubegast u. Loschwitz- Pillnitz veräussert. Das Elektricitätswerk Elbthal in Cossebaude ist für M. 75 000 an den Gemeindeverband übergegangen. Die Gläubiger-Vers. v. 31./3. 1903 beschloss den freihänd. Verkauf der Niedersedlitzer Anlagen nebst allem Zubehör an die auf den Trümmern der Kummer-Ges. 3./3. 1903 neu gegründ. A.-G. „Sachsenwerké“ für M. 700 000 nebst M. 27 000 für Zubehörungen. Dieser Betrag ist den Obligationären 1. Anleihe überwiesen, wogegen M. 54 000 strittiger Erlös für die Vorortsbahn Niedersedlitz-Laubegast der freien Masse zugefallen ist. Die Gläubiger-Vers. v. 11./12. 1903 genehmigte den Verkauf der beiden Süddeut. elektr. Lokal- bahnen Murnau-Oberammergau u. Aibling-Feilnbach an die Lokalbahn-A.-G. in München für M. 700 000, wovon der Konkursmasse effektiv M. 300 000 zugeflossen sind. Die Regress- klage gegen die früheren Verwalt.-Mitgl. haben in der Hauptsache ihre Erledigung gefunden: Dir. Römer hat im Vergleichswege M. 75 000, von Alvensleben M. 25 000 gezahlt. Der Konkurs kann sich wegen der noch schwebenden Prozesse noch längere Zeit hinziehen. Die Gläubiger- Vers. v. 27./6. 1904 beschloss einen Vergleich mit der Märkischen Strassenbahn, Gemeinde Witten und Genossen. In der Gläubiger-Vers. v. 10./10. 1905 wurde die Prozesssache des Ing. Näscher gegen die Konkursverwalt. geregelt u. ein Vergleich genehmigt auf der Basis einer vom Stuttgarter Versicherungsverein zu zahlenden Abfindungssumme von M. 40 000 zuzügl. Prozesskosten, bei Verzicht auf weitere Ansprüche sowohl seitens Näschers als auch seitens der Konkursverwaltung. Es wurde ferner mitgeteilt, dass im Konkurs noch auf eine Restquote von 2–2½ % zu rechnen sei, so dass einschliessl. der bereits ausgeschütteten 24½ % sich eine Gesamtquote von ungefähr 27 % ergeben dürfte. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht 1896 um M. 1 000 000, 1897 um M. 2 000 000, 1898 um M. 3 000 000, 1899 um M. 2 500 000. Die Aktionäre konnten dadurch einen Teil ihres Kapitals retten, dass ihnen freigestellt wurde, für 20 oder 40 % des Nennbetrages ihrer Aktien solche der neuen A.-G. Sachsenwerk gegen Barzahlung zu beziehen, wogegen sie bei 20 % Anspruch auf des Nom.-Wertes der alten Aktie, bei 40 % auf den vollen Nom.-Wert behalten haben. In beiden Fällen wird der ihnen zustehende Anspruch aus künftigen Reingewinnen der neuen Ges. im Wege der Ausl. befriedigt. Actien-Gesellschaft Sächsische Elektricitätswerke vormals Pöschmann & Co., Dresden. (In Liquidation.) Gegründet: 31./8. 1897 mit Wirkung ab 1./1. 1897. Die Übernahme der früheren Firma erfolgte für M. 264 704. – Die Fabrikanlagen der Ges., welche eine Anstalt für Elektrotechnik, Mechanik u. Maschinenbau betrieb, befanden sich auf einem 30 000 qm grossen Grundstück in Heidenau bei Pirna. 1899 Beteil. bei der Firma Alois Zettler, elektrotechn. Fabrik in München mit M. 255 000. Das Münchener Unternehmen wurde in eine Ges. m. b. H. unge- wandelt, hat in den ersten Jahren eine gute Verzinsung erbracht, dann aber mit Verlust gearbeitet. Seit 1902 vertragsm. Beteil. mit jetzt noch M. 3000 Buchwert bei den Fränkischen Elektricitätswerken G. m. b. H. für eine für diese ausgeführte elektr. Centrale in Neustadt a.S. 1899 Übernahme des Zettlerschen Grundstücks in München mit darauf befindl. Fabrik- u. Wohngebäuden samt M. 124 290 Hypotheken. Die Ges. hatte Ende 1903 einen Verlust von M. 365 591 zu verzeichnen. Die in der G.-V. v. 14./7. 1904 angestrebte Sanierung durch Ausgabe von Vorz.-Aktien konnte mangels Beteil. der Aktionäre nicht durchgeführt werden. Bei dem vollständigen Mangel an Betriebsmitteln, u. da auch der Kredit der Ges. erschüttert war, beschloss die G.-V. v. 14./1. 1905 Auflös. der Ges. Inzwischen erfolgte der Verkauf der Beteil. bei Alois Zettler in München; mit den dabei erzielten Barmitteln konnten die dringendsten Verpflicht. der Ges. erfüllt werden. Die Unterbilanz stieg durch den Mindererlös beim Verkauf dieser Beteil. auf M. 732 992. In der für den Beginn der Liquid. aufgestellten Bilanz sind die Aktiven der Ges. so bewertet, wie deren Realisierung von den Liquidatoren in Aussicht genommen werden konnte. Durch die Minderbewertung ist neuerdings eine Unterbilanz von M. 332 693 entstanden, nachdem vorher der Saldo des Unterst.-F. von M. 5590 auf Gewinn- u. Verlustkto übertragen ist. Der Verkauf des Heidenauer Fabrikgrundstücks mit der gesamten Einrichtung, dem vor- handenen Inventar u. den Warenbeständen ist inzwischen, unter Anrechnung der auf dem Grundstück haftenden Hypoth., gegen Barzahlung zu den in der Bilanz eingesetzten Werten erfolgt. Im Ges.-Vermögen verbleibt hauptsächlich noch das Grundstück in München, mit dessen Verwertung die Liquidatoren beschäftigt sind. Sollte sich dieses zum Buchpreise von M. 174 920 realisieren lassen, so erwartet die Verwalt. eine Mindestrate von 25 % auf die zustgelegten Aktien. Im April 1905 waren Verbindlichkeiten der Ges. bis auf ca. M. 45 000 zur Rückzahlung gelangt. Kapital: M. 466 000 in 466 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 600 000, erhöht lt. G.-V. v. 17./6. 1899 um M. 800 000 in 800 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./7. 1899, begeben zu 110 % an die Sächs. Handelsbank, angeboten M. 200 000 den Aktionären 3: 1 v. 5.–10.8.