96 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1 1 Direktion: Ing. Osk. Bühring. Aufsichtsrat: (4–9) Vors. Geh. Komm.-Rat Karl Ladenburg, Mannheim; Stellv. Gen.-Dir. Dr. Gust. Heinr. Schneider, Leopoldshall; Rechtsanw. Ernst Bassermann, Karl Noether, Mann- heim; Bankier M. A. Straus, Karlsruhe; Komm.-Rat Dr. E. Blankenhorn, Müllheim i. B:; Dir. Hugo Natalis, Berlin; Dr. N. Brückner, Nürnberg. Zahlstellen: Mannheim: Gesellschaftskasse, Südd. Disconto-Ges., Südd. Bank; Karlsruhe: Straus & Co. Süddeutsche Kabelwerke A. G. in Mannheim mit Zweigniederl. in Berlin (vorm. N. Lachmann) u. in Freudenstadt (vorm. R. Deutgen). Gegründet: 9./5. 1898. Letzte Statutänd. 2./7. 1902 u. 12./3. 1906. Firma bis 7./7. 1900 „Süd- deutsche Kabelwerke A.-G. System Berthoud-Borel“. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. 1900 wurden die Fabriken von A. Kreidler in Stuttgart, Norbert Lachmann in Berlin und Rud. Deutgen in Freudenstadt erworben, später die Mannheimer Telegraphendraht- und Kabelfabrik A.-G., vorm. C. Schacherer in Mannheim (s. Jahrg. 1901/1902). Zweck: Herstellung von elektr. Kabeln und Drähten, sowie aller Artikel, welche auf die Elektricitätsbranche Bezug haben; Handel mit allen in diese Branchen einschlagenden Er- zeugnissen u. Rohmaterialien. Die Ges. besitzt eine Fabrik isolierter Leitungen in Mannheim- Industriehafen, ein Bleikabelwerk in Mannheim-Neckarau, eine Seidendrahtfabrik in Freuden- stadt und eine Verkaufsfiliale in Berlin. Kapital: M. 3 000 000 in 2400 abgest. Aktien u. 600 Aktien Em. 1906 à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 7./7. 1900 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien, wovon 1900 M. 600 000, 1901 M. 400 000 zu 115 % zur Ausgabe gelangten. Zwecks Tilg. des Fehlbetrages per 31./12. 1901 von M. 411 017 beschloss die G.-V. v. 2./7. 1902 Herabs. des A.-K. um M. 600 000 (auf M. 2 400 000) durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 5: 4. Aus dem nach Tilg. genannter Unterbilanz verbliebenen restl. Buchgewinn von M. 188 983 wurde der aus der Liquidierung der Mannheimer Telegraphendraht- u. Kabelfabrik Schacherer herrührende Restverlust von M. 162 343 gedeckt und die übrigen M. 26 640 als Disp.-F. vorgetragen. Die G.-V. v. 12./3. 1906 beschloss Erhöhung um M. 600 000 (bauf M. 3 000 000) in 600 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1906, übernommen von einem Konsort. zu 112 %, hiervon angeboten 300 Aktien den Aktionären vom 2.–14./4. 1906 u Genussscheine: 3000 Stück, auf Namen u. durch Indossament übertragbar; ausgegeben zu den früheren 3000 Aktien. Die 600 Aktien von 1906 haben keine Genussscheine. Die Scheine, welche sonst keine Aktionärrechte verleihen, nehmen am Reingewinn teil (s. unten) und event. am Liquid.-Erlös. Sie können freihändig zur Amort. zurückgekauft oder durch eine einmalige Kapitalabfindung von M. 200 pro Stück abgestossen werden. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrechtf: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., 4 % Div., vom Übrigen 15 % Tant. an A.-R., ausserdem bezieht der A.-R. für je M. 5000 ausserord. Abschreib. und Rückl. ein weiteres Prozent des nach dem Statut berechneten Gewinnes, jedoch nicht mehr als 20 %. vom Rest 4 % Super-Div.; hierauf jeder Genusssch. bis M. 20, Überrest zur Verf. der G.-V. event. zur Tilg. von Genusssch. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Kassa, Wechsel, Reichsbankguth. 40 562, Effekten 46 460, Beteil. 10 000, Debit. 934 661, Avale 50 681, Grundstücke 329 218, Gebäude 609 300, Masch. u. Einricht. inkl. Licenz 1 073 870, Waren 734 102. – Passiva: A.-K. 2 400 000, R.-F. 50 200 (Rückl. 23 000), Disp.-F. 100 000, (Rückl. 50 000), Bankkredit 597 773, Restkaufschilling 58 835, Kredit. 175 199, Avale 50 681, Extra-Abschreib. 150 000, Div. an Aktien 180 000, Tant. 57 515, Vortrag 8651. Sa. M. 3 828 857. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 166 609, Zs. 41 761, Abschreib. 81 010, Dubiose 10 000, Gewinn 469 166. – Kredit: Vortrag 17 860, Bruttogewinn nach Abzug aller Löhne u. Betriebsspesen 750 686. Sa. M. 768 547. Kurs: Die Aktien gelangten am 25./6. 1906 an der Frankf. Börse zu 143.50 % zur Einführ. Im Juli 1906 auch in Mannheim zugelassen. Dividenden: Aktien: 1898: 4 % (Bau-Zs.); 1899: 8 % (div.-ber. für 1899 waren M. 1 000 000); 1900: 6 % (div.-ber. M. 1 500 000 voll, M. 1 100 000 für 6 Mon.); 1901: 0 %. – Abgest. Aktien 1902=– 1905: 0, 4, 5, 7½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: B. Spielmeyer, Dr. Adolf Borel. Prokuristen: Ad. Teichmann, C. Schacherer jr., Mannheim; E. Spiegel. Freudenstadt. Aufsichtsrat: (Mind. 6) Vors. Komm.-Rat Gen.-Dir. Carl Eswein, Ludwigshafen a. Rh.; Stellv. Bank-Dir. Arno Kuhn, Bank-Dir. Josef Schayer, Rechtsanw. Ernst Bassermann, Rechtsanw. Dr. I. Rosenfeld, Mannheim; Notar Aug. Roulet, Bankier Alb. de Montmollin, Neuchätel; Justiz- u. Domänen-Rat Herm. Vogl. Regensburg; Fabrikant A. Kreidler, Stuttgart. Zahlstellen: Mannheim: Gesellschaftskasse, Pfälz. Bank u. deren sämtl. Niederlassungen: Mannheim u. Worms: Südd. Bank; Neuchätel: Du Pasquier Montmollin & Co., Pury & Cie. Regensburg: Hugo Thalmessinger & Co.