1798 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Konc.-Abgaben 21 754, Zs. 45 000, Gewinn 362 941. –— Kredit: Vortrag 10 762, Betriebsgewinn 413 806, Zs. 5126. Sa. 35 429 695. Dividenden 1899–1905: 6, 6, 4, 5, 5, 5, ? %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Ing. Jeppe Juhl. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Prez Dr. Emil Budde, Berlin; Stellv. J. Dreyfus-Brodsky, R. A. Koechlin, Basel; Léeon Dardel, Daniel Mieg, Geh. Komm. Rat Th. Schlumberger, Mülhausen i. E. Zahlstellen: Mülhausen: Gesellschaftskasse, Bank von Mülhausen; Basel: Basler Handels- bank, Dreyfus Söhne & Co. Bayerische Elektricitäts-Werke, Akt.-Ges., Sitz in München. Centralbureau in Landshut. Gegründet: 26./7. 1898. Letzte Statutänd. 30./7. 1902 u. 5./5. 1906. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Ausnutzung der Elektricität in jeder Form, vornehmlich aber Betrieb von in Bayern errichteten elektr. Anlagen zu Licht-, Kraft- und sonst. gewerblichen Zwecken. Die A.-G. für Elektricitätsanlagen in Cöln überlies der Ges. bei Gründung derselben ohne Gewinn- aufschlag die 1897 erteilte Wasserkraft-Konc. bei Kleinkötz, sowie die Konc. für elektr. Stromlieferung in einem grösseren Bezirke des Kreises Schwaben und Neuburg in Bayern. Es sind angeschlossen 16 Gemeinden, darunter die Städte Neu-Ulm, Weissenhorn, Ichen- hausen, Leipheim, und seit Herbst 1901 auch die Stadt Langenau 1 in Württemberg und der Bahnhof Neu-OÖOffingen. Die Konc.-Verträge mit den einzelnen Gemeinden sind teils auf 45 Jahre, teils auf die Dauer des Werkes abgeschlossen und sichern für die ersten 25 Jahre die Ausschliesslichkeit. Die bei Kleinkötz, unter Mitbenutzung einer Wasserkraft an der Günz, errichtete Kraftstation hat eine Leistungsfähigkeit von 575 PS. Von der Akt.-Ges. für Elek- tricitäts-Anlagen in Cöln wurde auch das Elektricitätswerk Landau a. d. Isar übernommen. Die Konc. wurde 1897 auf 45 Jahre erteilt und ist während der ersten 30 Jahre eine aus- schliessliche für elektr. Stromlieferung. Die Centrale ist bei Reichersdorf an der Vilz unter Mitbenutzung einer Wasserkraft und mit einer Leistung von 140 HP. errichtet. Die Anlagen in Klein-Kötz u. Landau a. d. Isar sind Ende 1899 von der Ges. in Betrieb genommen; in Klein- Kötz wird nach Ausf. der IIler-Kanalanlage durch die Städte Ulm u. Neu-Ulm der Kohlen- verbrauch so gut wie fortfallen. Weiter wurden Konc. für Licht- und Kraftlieferung erworben für die Städte Giengen a. Br., Wasserburg a. Inn und Tauberbischofsheim in Baden. Die Konc. erstreckt sich bei der ersteren Anlage auf 46 Jahre, wovon 26 ausschliesslich, bei der zweiten dauernd, wovon 20 Jahre ausschliesslich und bei der dritten Anlage auf 60 Jahre, wovon 30 ausschliesslich, wobei auch das Installationsrecht ausschliesslich gewahrt wurde. Das Elektricitätswerk Freising ging 1./4. 1900 in den Besitz der Ges. über; die Konc.-Dauer erstreckt sich bis 1949 und ist eine ausschliessliche für Elektricitätslieferung. Die Werke warfen 1902–1905 zus. M. 76 849, 128 785, 150 728, 173 721 Gewinn ab. Die Ges. erhielt 1901 die wasserpolizeil. Genehmig. zur Anlage eines Werkes mit 5000 HP. Wasserkraft an der Isar bei Moosburg. Diese Konc. wurde 1905 an die Stadt München für M. 245 000 verkauft. Die Ges. ist bei der Tramway de Tiflis mit Aktienbesitz beteiligt (Div. 1904/05: 5 %). Die G.-V. v. 22./9. 1902 beschloss Erwerb des gesamten Vermögens der „Bayer. Elektrio.-Ges. Helios- in München für M. 500 000. Infolgedessen ging en das Fabrik-Etabliss. für dynamoelektr. Maschinen u. Motoren des Münchener Helios in Landshut, sowie dessen Elektricitäts-Centralen in Ochsen- furt und Ebersberg an die Bayer. Elektricitätswerke über. Die Helios-Ges. in München trat in Liquid. – Umsatz der Bayer. Elektricitätswerke an Fabrikaten u. Montagelöhnen 1902–1905: M. 968 888, 828 432, 846 475, 850 152. 1905 Ankauf des Elektricitätsw erkes Schäftersheim für M. 84 000. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000, herabgesetzt It. G.-V. v. 30./7. 1902 um M. 1 000 000 (auf M. 3 000 000) durch Zus. legen von 4 Aktien zu 3. Frist bis 10./10. 1902. Der frei gewordene Buchgewinn von M. 1000 000 ist verwandt mit M. 290 395 zur Auffüllung des gesetzl. R.-F. auf M. 300 000; zur Begleichung von M. 45 000 noch nicht bez. Staatsgebühren auf das A.-K.; M. 150 000 zur Schaffung eines Div.-Erg.-F., aus dem die Div. event. auf 4 % ergänzt werden soll; M. 200 000 zur Bildung eines Ern.-F.; M. 108 385 sind auf Baukto ab-, M. 180 038 dem Amort.-F. zugeschrieben; M. 16 480 wurden auf die Aktien der Tramway de Tiflis, M. 6702 auf Debit. abgebucht; mit M. 3000 sind die Kosten der Operation gedeckt. Die Herabsetzung geschah lediglich, um die Aktien schneller rentabel zu machen, in den inneren Verhältnissen der Ges. war sie nicht begründet. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede si „ Gewinn-Verteilung: 5–20 % z. R.-F. (erfüllt 1902), 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. garantiert M. 10 000), „ Tant. an Vorst., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Unternehm. in eig. Verwalt.: Elektr.-Werke: Kleinkötz 1 385 300, Landau a. Isar 375 413, Freising 495 831, Giengen 210 965, Wasserburg a. Inn 205 282, Tauberbischofsheim 213 982, Ochsenfurt 267333, Eber sberg 81 864, Schäftersheim 118 834, Baukto 209 612, Grundstück 39 988, Gebäude: Landshut 36 212, Freising 26 519, Masch. 70 115, Werk- zeug 16 773, Mobil. 14 842, Modelle 1, Patente 1, Kassa 20 658, Wechsel 10 310, Effekten u. Beteil. 186 807, Kaut. 83 031, Waren 405 674, Debit. 608 438, Wasserkraftkonc. Moosburg 245 000. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Hypoth. 68 624, Amort.-F. u. Ern.-F. 992 823, R.-F. 300 006, Delkr.- Kto 33 632, Kredit. u. Rückstell. 569 187, Wasserkraftkonc. Moosburg 245 000, Div. 90 000. Vortrag 29 526. Sa. M. 5 328 794.