Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1805 0 8 Elektricitätswerk Strassburgi. E. in Strassburgi.E., HoherSteg4. Gegründet: 14./12. 1899; handelsger. eingetr. 30./12. 1899. Letzte Statutänd. 11./3. 1905 u. 12.3. 1906. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Die Allg. Elektr.-Ges. in Berlin hat auf das Grund- kapital folg. Einlagen gemacht: 1) die der Einlegerin zusteh. Rechte aus den Verträgen mit der Stadt Strassburg, 2) den bisher gemäss diesen Verträgen mit 2½ % jährl. gebildeten Amort.-F., 3) den vorhandenen Ern.-F., 4) das Elektricitätswerk Strassburg, bestehend in den Gebäulichkeiten auf einem 6600 qm grossen Grundstück im Baublock Nr. 3b der Stadt- erweiter. Strassburg mit allem Zubehör. Der Einlegerin sind hierfür gewährt worden 4357 XAktien der Ges. à M. 1000 u. M. 471.08 bar. Zweck: Gewerbsmässige Ausnutzung der Elektricität in Strassburg i. Els. u. Umgegend. Die Anlage umfasste Ende 1905 7 Dampfmasch. mit zus. 9200 HP. die Kesselanlage umfasst 16 Dampfkessel mit 4326 am Heizfläche; mechan. Kohlenförderung. Angeschlossen an die Anlagen sind Ruprechtsau, Schiltigheim, Stadt u. Dorf, Kehl u. Bischheim. Länge des Kabel- netzes 334 km. Versorgt wurden Ende 1905: 189 738 Glüh-, 2215 Bogenlampen u. 1450 Mo- tore mit 6420 HP., ausserdem 105 Strassenbahnmotorwagen bei 64,470 km Geleislänge. Nutzbar abgegeben wurden 1902–1905 ausser Eigenverbrauch 5 067 700, 5 971 520, 6 613 476, 7 855 925 Kilowattst. Nach den Verträgen mit der Stadt Strassburg ist das Recht zur Benutz. der städt. Strassen u. Plätze u. zur Stromlieferung kein ausschliessliches, doch ist der Ges. bei gleichen Bedingungen der Vorzug vor Dritten eingeräumt. Auch für die Versorgung der Gemeinden Schiltigheim, Bischheim und Kehl mit Elektricität wurde der Ges. die Genehmigung erteilt. Die Stadt Strassburg hat an dem über 5 % des Anlagekapitals hinausgehenden Reingewinn einen Anteil von 25 % und weitere 25 % von dem Reingewinn über 9 %. Nach Ablauf von 15, 20, 25, 30, 35 u. 40 Betriebsjahren, von Ende 1896 ab gerechnet, ist die Stadt Strassburg zur käuflichen Übernahme des Werks berechtigt. Als Basis für die Ankaufssumme dient das An- lagekapital unter Abzug von 2½ % des Herstell.-Preises für jedes verflossene Jahr. 1906 wurden die im Umkreise von 25 km um Strassburg liegenden Gemeinden an das Leitungsnetz der Ges. angeschlossen u. hierfür Freileitungsnetze mit 12 000 Volt primärer, 125 Volt sekun- därer Spannung gebaut. Die Elektricitätswerke in Molsheim, Brumath u. Wasselnheim sind 905 gegen M. 235 000 neuer Aktien von der Elektricitäts-Lieferungs-Ges. in Berlin erworben u. langfristige Verträge mit ca. 40 Gemeinden in Baden u. Elsass abgeschlossen. 1905 wurde die Stromlieferung zunächst in 6 Gemeinden aufgenommen. In 2 Jahren soll das gesamte oberirdische Leitungsnetz mit einem Versorgungsgebiet von rund 90 000 Einwohnern fertig- gestellt sein. Eine Drehstrom-Turbo-Dynamo für 1000 Kw.-Leistung ist in Auftrag gegeben. Geplant wird ferner Errichtung eines zweiten Werkes in der Nähe des bisherigen Anlage- besitzes, das für eine Anfangsleistung von ca. 4000 Kw. ausgebaut wird u. bis Ende 1907 in Betrieb kommen soll. Durch Vertrag mit der Strassburger Strassenbahn-Ges. ist dem Elektr.- Werk die gesamte Stromlieferung für den Strassenbahnbetrieb bis Ende 1925 gesichert. Kapital: M. 7 500 000 in 7500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 500 000, erhöht zur Tilg. von Bankschulden u. Deckung von Anlagekosten lt. G.-V. v. 11./3. 1905 um M. 1 000 000 in 1000 ab 1./7. 1905 div.-ber. Aktien. Hiervon sind 235 Stück an Zahlungsstatt für das von der Ges. erworbene Untere Breuschtal-Elektricitätswerk der Elektricitäts-Lieferungs-Ges. in Berlin überlassen worden. Die restlichen 765 Aktien sind zu 175 % von der Bunk für elektr. Unternehmungen in Zürich mit der Verpflichtung übernommen u. davon 500 Stück den Aktionären 9:1 v. 25./3.–8./4. 1905 zum gleichen Kurse angeboten. Zur Rückzahlung von Bankschulden u. zur Bestreitung der Anlagekosten für Erweiterungen beschloss die G.-V. v. 12. 3. 1906 weitere Erhöhung des A.-K. um 2 000 000 (auf M. 7 500 090) in 2000 neuen ab 1./7. 1906 div.-ber. Aktien, übernommen von der Bank für elektr. Unternehm. in Zürich zu 153 %, angeboten den Aktionären 1833 Stück 3: 1 v. 17.–31. 3. 1906 zum gleichen Kurse, vollgez. seit 1./7. 1906. Aktien u. Schlussscheinstempel zu Lasten der Ges. Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Oblig. It. Beschl. d. A.-R. v. 15./1 1. 1901, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1910 bis längstens 1935 durch jährl. Ausl.; ab 1910 ver- stärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 Monate Frist vorbehalten. Die Anleihe wurde von einem Bankkonsortium zu pari übernommen und von diesem zu 101 % zur Zeichn. gestellt; sie diente zur Deckung der restl. Anlagekosten für das Kabelnetz naclhi den Vororten und der maschinellen Erweiterung. Keine hypoth. Sicherheit. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. sonstige Abschreib. und Rücklagen, 4 % Div., vom Übrigen 7½ % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Der Gewinnanteil der Stadt Strassburg beträgt 25 % des nach Dotierung des R.-F. und nach Abzug von ―§ auf das Anlagekapital verbleibenden Reingewinns. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Grundbesitz 92 452, Gebäude Centrale 1 495 567, Dampfkessel 556 302, Dampfmasch. u. Apparate 2 457 356, Kabelnetz 3 456 861, Hausanschlüsse 732 970, Transformatorenstationen 213 540, Strassenarbeiten 439 591, Elektricitätsmesser 972 806, Betriebs-Utensil. 48 963, Mobil. 66 092, Stations-Beleucht. 38 244, Laboratorium 12 736, Werk- statt 31 539, Lager 21 432. Umbau 259 238, bad. Fernnetzkto 45 451, elsäss. do. 41 393, Kassa 20 237, Betriebsmaterial. 77 179, Versich. 39 187, Fahrzeuge u. Kleider 5669, Waren 50 794, Hauptpostinstallationskto 31 495, Beisteueranlagen 182 139, Kaut.-Kto 4548, Anlage Molsheim 417 467, do. Wasselnheim 103 562. – Passiva: A.-K. 5 500 000, Oblig. 2 000 000, do. Zs.-Kto 30 510, Anlage:-Tilg.-Kto 1 430 219, Div. 550 000. do. alte 100, Kredit. 773 093, Ern.-F. 664 805,