Plantagen- und Kolonisations-Gesellschaften. 85 Moliwe-Pflanzungs-Ges. in Hamburg, Gr. Bleichen 561. Gegründet: 1899. Die Ges. gilt lt. Beschl. des Bundesrates als Kolonial-Ges. im Sinne des Gesetzes vom 15./3. 1888. Letzte Statutänd. v. 23./11. 1905, 30./7. u. 31./10. 1906; die Verlegung des Sitzes der Ges. von Hamburg nach Berlin ist lt. G.-V. v. 31./10. 1906 be- schlossen. Zweck: Erwerbung, Bewirtschaftung, Verpachtung und Wiederveräusserung von Ländereien in dem deutschen Schutzgebiet von Kamerun, insbesondere auch Anlage und Ausbeutung von Plantagen, sowie Betrieb aller damit in V erbindung stehenden gewerblichen Unter- nehmungen. Die Ges. verfügt nach Abzug der den Eingeborenen verbleibenden Reservate über etwa 14 000 ha Land am Südfusse des Kamerunberges. Ausserdem gehört der Ges. noch ein etwa 2000 ha umfassendes Landgebiet bei Edea am Sanaga (Dibongo), das sich für Kautschukkultur in hohem Masse eignen dürfte. Auf dem Lande am Kamerunberg hat die Ges. in den Jahren 1899–1906 bereits 1000 ha bepflanzt und zwar: 730 ha Kakao mit etwa 470 000 Bäumen, 250 ha Kautschuk mit etwa 400 000 Bäumen, 20 ha Kola mit etwa 6000 Bäumen. Ausserdem sind noch etwa 50 ha vorbereitet, welche gleichfalls in der nächsten Zeit mit Kautschukbäumchen bepflanzt werden sollen. Die Pflanzung beschäftigt 9 weisse Beamte und durchschnittl. 800 Arb. Die erste in Betracht kommende Kakaoernte wurde im Betriebsjahr 1904/05 mit 783 Sack Kakao à 50 kg an den Markt gebracht, 1905/06 wurden 1160 Sack verkauft. Die Kapitalerhöhung von 1906 genügt, um zu den schon bepflanzten 250 ha Kautschuk noch mindestens ein gleiches Areal mit Kautschuk zu bepflanzen, bis zur Ertrag- fähigkeit zu bringen, und diese Kautschukanlagen von dann 500 ha sowie die Kakao- und Kolapflanzung von 750 ha in ihrem jetzigen Umfange dauernd in Stand zu halten. Kapital: M. 2 000 000 in 5500 Anteilen à M. 200, u. 900 Anteilen à M. 1000. Urspr. M. 1 100 000, erhöht lt. G.-V. v. 5./7. 1906 um M. 900 000 in 900 Anteilen à M. 1000, ein- zuzahlen 25 % bei der Zeichnung, je 25 % am 15./10. 1907, 15./10. 1908 u. 15./10. 1909, div.-ber, p. r. der Einzahlungen.' Geschäftsjahr: 1./7.– 30./6. Gen.-Vers.: Im Okt. Stimmrecht: Jeder Anteil = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. bis 25 % des Grundkapitals, alsdann 5 % Div., vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1906: Aktiva: Terrain 161 988, Plantagen 816549, Plantagenbetrieb 57 772, Produkte 4474, Gebäude 78 500, Bankguth. 34 293, Kassa 163, Debit. 3789, – Passiva: A.-K. 1 100 000, Lohnkto 31 057, Assekuranz 603, Handl.-Unk.-Kto 4049, Kredit. 21 820. Sa. M. 1 157 530. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Aussendungen, Löhne etc. 231 952, Handl.-Unk. 13 477, Gehälter in Kamerun 23 184. – Kredit: Ernte-Ertrag 44 031, Zs. 2455, Übertrag auf Plantagen- Kto 164 355, Vortrag: Aussendung im Juni 1906 9971 Lager in Kamerun 47 801. Sa. M. 268 614. Dividenden 1900/01–1905/06: 0, 0, 0, 0, 0― Direktion: C. Ladewig. Pflanzungs-Leiter: Carl Eigen. Aufsichtsrat: Vors. Ad. Woermann, Hamburg; Stellv. Prof. Dr. 0. Warburg, Berlin; Gen.- Konsul C. P. Dollmann, Hamburg; Justizrat Dr. Eckardt, Kattowitz; Dr. Alb. Poensgen, Düssel- dorf; Dr. Morton von Douglas, Hauptmann a. D. L. Lufft. München; Hein. Upmann, Hamburg; Justizrat Wagner, Schöneberg-Berlin; Arwed Fischer, Weisenbach-Fabrik i. B. „Osuna-Rochela Plantagen-Gesellschaft in Hamburg-, Rathausmarkthof, Kl. Johannisstrasse 4. Gegründet: 26./10. 1895. Letzte Statutänd. 29./12. 1899. Zweck: Erwerb u. Betrieb der in Guatemala belegenen Plantagen „San Andrés-Osuna“ u. „La Rochela. Die Ges. ist auch berechtigt, Handelsgeschäfte zu betreiben. Die Kaffee- ernte 1899/1900–1905/1906 betrug 11 603, 20 617, 9946, 16 319, 18 950, 10 186, 13 602 Quintales und brachte einen Erlös von M. 507 819, 653 469, 430 053, 594 342, 762 446, 404 790, 542 449. Leiter der Plantagen Ernesto Schoenstedt. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 1 500 000 in 5 % Prior.-Oblig. von 1896, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Sicherheit: Erste Hypoth. im Werte von M. 1 575 000 auf die Plantagen „San Andreés-Osuna-“' u. „La Rochela“. Tilg. ab 1901 durch jährl. Ausl. am 2./1. u. zwar 1901–25 je 57 Oblig. u. 1926 75 Oblig. auf 1./7.; ab 1./7. 1906 verstärkte event. totale Tilg. gestattet. In Umlauf am 30./9. 1906 M. 1 215 900. Zahlst. wie bei Div. Kurs in Hamburg Ende 1896–1906: 103.80, 101.50, 100, 101, 94, –, –, –, 80, 82, 81.50 %. Aufgel. Febr. 1896 zu 103.50 %. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 Sl. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R. (garantiert jedem Mitglied mit M. 1000), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1906: Aktiva: Haciendas San Andrés-Osuna u. La Rochela 4 273 438, Betriebskosten auf Ernte 1906/1907 42 032, Kassa 8065, Bankkto 2212, Versich. 33 066, Waren Guatemala 39 529, Mobil. do. 5797, do. Hamburg 858, Arb.-Vorschuss-Kto 249 979, Debit. 71 506, Verlust 839 764. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Anleihe 1 215 900, Spec.-R.-F. f. Arb.- Vorschuss-Kto 100 000, Kredit. 1 250 351. Sa. M. 5 566 251.