186 Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Rheinische Elektricitäts- und Kleinbahnen-Aktien-Ges. in Kohlscheid bei Aachen. Gegründet: 21./3. 1900; eingetr. 3./4. 1900. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Betrieb eines Elektricitätswerkes, sowie der Betrieb von Eisenbahnen im Land- kreise Aachen und benachbarten Bezirken. Die Ges. erwarb von der Phöbus-Elektricitäts- Akt.-Ges. zu Berlin die im Bau begriffene Überlandcentrale Aachen, verbunden mit einer elektrischen Kleinbahn nördlich von Aachen mit den Linien: a) Aachen-Richterich- Herzogenrath; b) Wilsberg-Kohlscheid; c) Richterich-Horbach-Lucht. Länge insgesamt ca. 25 km. Die Teilstrecke Aachen-Kohlscheid wurde 15./2. 1902, die Reststrecke Kohlscheid- Herzogenrat 8./6. 1902, Wilsberg-Kohlscheid 1905 in Betrieb genommen. Spurweite 1 m. Die für 20 000 Glühlampen ausgerüstete Centralstation ist in Kohlscheid errichtet worden, von wo die Verteilung von elektr. Strom für Beleuchtung und Kraftübertragung nach den Gemeinden Pannesheide, Herzogenrath, Bardenberg, Richterich, Haaren, Weiden, Broich, Würselen, Laurensberg u. Kerkrade (Holland) stattfindet. Angeschlossen waren Ende Febr. 1905: 10 272 Glühlampen, 53 Bogenlampen, 75 Motore, 634 Anschlüsse an Licht- und Strom- konsumenten; nutzbar abgegeben wurden 1904/1905 im ganzen 888 791 Kilowattstunden. Kapital: M. 2 250 000 in 2250 Aktien à M. 1000. Das gesamte A.-K. ging Mitte 1904 zum Kurse von ca. 60 % in den Besitz der Bank für elektrische Unternehmungen in Zürich über. Geschäftsjahr: 1./3. bis Ende Febr. Gen.-Vers.: ImI. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 A. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besond, Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss Tant. an A.-R., Rest Super- Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 28. Febr. 1906: Aktiva: Assekuranz 5502, Kaut.-Kto 4721, Kassa 8356, Debit. (davon 187 102 Bankguth.) 209 942, Uniformen 1783, Fuhrwerk 1801, Mobil. 2664, Utensil. 5919, Elektricitätswerk 1 840 197, Bahnanlage 441 637, Waren 51 633. – Passiva: A.-K. 2 250 000, Amort.-F. Centrale 73 960, do. Bahn 29 837, Ern.-F. Centrale 71 828, do. Bahn 25 030, R.-F. 10 762 (Rückl. 4418), Div. 78 750, Tant., Grat. u. Unterst.-F. 4700, Vortrag 5438. Sa. M. 2 574 161. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. der Bahn 134 678, vertragsm. Zs. an Landkreis Aachen 35 739, Betriebsunkosten, Centrale 83 417, Handl.-Unk. 33 388, 2. Amort.-F. Centrale 20 479, do. Bahn 8917, z. Ern.-F. Centrale 18 674, do. Bahn 8832, Abschreib. 4450, Gewinn 93 306. – Kredit: Vortrag 4944, Einnahmen Bahn 238 141, do. Centrale 181 377, Elektr.-Messermiete 3727, Beisteueranlage 449, Installation 7925, Reklame 566, Zs. 4555. Sa. M. 441 686. Dividenden 1900/01–1905/06: 0, 0, 0, 1½, 2½, 3½ %. Direktion: Ing. Gg. Fr. Mertsching. Prokuristen: Jean Carbasius, H. Haferkamp. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Fritz Andreae, Dr. Walther Rathenau, Dir. Carl Zander, Zürich; Bankier Louis Hagen, Cöln; Berg-Assessor a. D. u. Gen.-Dir. Stan. Dr. Klemme, Kohl- scheid; Fabrikant Arthur Pastor, Dir. Schornstein, Aachen. Rügensche Kleinbahnen-Actien-Gesellschaft in Bergen a. Rg. mit dem Sitz der Direktion in Putbus. Gegründet: 26./2. 1895. Letzte Statutänd. 21./9. 1903 u. 25.)3. 1905. Betriebseröffnung 22./7. 1895 bezw. 4./7. u. 21./12. 1896. Koncessionsdauer 50 Jahre ab 29./6. 1895. Zweck: Bau und Betrieb von Kleinbahnen auf Rügen. Linien: Altefähr-Putbus-Sellin- Göhren (59,55 km); Bergen-Alten-Kirchen (37,87 km). Spurweite 0,75 m. Betriebsunter- nehmer sind Lenz & Co., G. m. b. H. in Berlin bis 1910; für die Betriebsführung erhalten dieselben 10 % des Reinertrages. Kapital: M. 2 532 000, zerlegt in 1200 Prior.-St.-Aktien à M. 1000 u. 1332 St.-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 2 032 000 in 985 Prior.-St.-Aktien u. 1047 St.-Aktien, erhöht lt. G.-V. v. 25./1. 1900 um M. 300 000 in 100 Prior.-St.-Aktien II. Ausg. u. 200 St.-Aktien II. Ausg. à M. 1000, die al pari von dem Preuss. Staate übernommen wurden. Herabgesetzt lt. G.-V. v. 21./9. 1903 von M. 2 332 000 um M. 60 000, indem behufs Tilg. der Unterbilanz von M. 61 195 60 St.-Aktien seitens der Firma Lenz & Co. franko valuta zur Verf. gestellt wurden. Die G.-V. v. 25./3. 1905 beschloss dann Erhöhung um M. 260 000 (auf M. 2 532 000) in 115 Prior.-Aktien III. Ausg. u. 145 St.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1905, begeben zu pari plus Stempel. Die Prior.-St.-Aktien haben Anrecht auf 4 % Vorz.-Div. u. event. auf Nachzahlung. Die übrigen Aktien befinden sich im Besitz von Lenz & Co. G. m. b. H., Provinzial-Verband der Provinz Pommern und des Kreiskommunal-Verbandes des Kreises Rügen. Bahngrundbuch-Hypothek: M. 270 000 Darlehen zu 3½ % verzinsl. und mit 1 % nebst ersp. Zs. zu tilgen, aufgenommen lt. G.-V. v. 25./3. 1905 von der Provinz Pommern. Am 31./3. 1906 noch M. 267 300 ungetilgt. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Ern.- u. R.-F. vorweg, Tant. an A.-R., Vorst. u. Beamte, Prior.-Aktien bis zu 4 % Div. und etwaige Rückstände von früher, an St.-Aktien bis zu 4 % und etwaige Rückstände von früher. Bilanz am 31. März 1906: Aktiva: Eisenbahnbau 2 689 989, Grund u. Boden 66 494, Res.- Oberbaumaterial. 10 987, Reserveteilebetriebsmittel 9116, Reserve-Material. 3844, Kassa 171,