188 Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Steinhuder Meer-Bahn in Wunstorf i. Hann. Gegründet: 14./10. 1896; eingetr. 22./5. 1897. Letzte Statutänd. 11./9. 1899, 22./3. 1904 u. 9./11. 1905. Betriebseröffn. successive v. 21./5. 1898 bis 2./5. 1899. Konc. für den preuss. Teil v. 10./5. 1897 unbeschränkt, Konc. für Schaumburg-Lippe v. 9./10. 1896 auf 75 Jahre. Gründer siehe Jahrg. 1899/1900. Zweck: Bau und Betrieb einer Kleinbahn von Wunstorf über Steinhude-Hagenburg- Rehburg und Stolzenau nach Uchte (51,42 km), Spurweite 1 m, ferner von Wunstorf nach Mesmerode (6,7 km), dreischienig (1 u. 1,435 m), für Wagenladungen am 13./11. 1905, für den Gesamtverkehr am 1./5. 1906 eröffnet. Die G.-V. v. 29./11. 1900 beschloss die Erweiterung des Unternehmens durch Ausbau der Linien Stolzenau-Steyerberg, Wunstorf-Gr.-Munzel. Kapital: M. 1 968 000 in 1568 Aktien (Nr. 1–1568) u. 400 Aktien Lit. B je à M. 1000. Urspr. M. 1 456 000, erhöht lt. G.-V. v. 11./9. 1899 um M. 112 000 in 112 Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 22./3. 1904 genehmigte die Erhöh. des A.-K. um M. 400 000 (zwecks Ausbau der Linie Wunstorf- Mesmerode) in 400 Aktien Lit. B, übernommen zu pari von den Alkaliwerken Sigmundshall. Darlehen: Lt. G.-V.-B. v. 5./7. 1901 wurde bei dem Preuss. Staat u. der Prov. Hannover ein Darlehen von je M. 396 250 aufgenommen u. damit die Anleihe von M. 650 000 von 1899 abgestossen. Von dem Darlehen der Provinz waren 30./6. 1906 noch M. 372 757, von dem des Staats M. 383 907 ungetilgt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. im Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Nach Dotation des Ern.-F. Zuweis. von 10 % an R.-F. (Grenze 20 % des A.-K.), 1 % an Extra-R.-F. (Grenze 5 % des Anlage-Kap.), vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, Rest Div., der A.-R. erhält keine Tant. Zuerst erhalten die M. 1 568 000 alten Aktien eine Div. von 1½ %, dann die M. 400 000 neuen Aktien ebenfalls 1½ % Div., Rest an das alte u. neue A.-K. verhältnismässig. Die neuen Aktien erhalten nur dann eine Div., wenn die Strecke Wunstorf-Mesmerode M. 40 000 Bruttoeinnahme aufweist. Diese Beschränkung fällt fort, wenn die Steinhuder Meerbahn in 5 auf einander folgenden Jahren eine durchschnittliche Div. von 2½ % auf M. 1 968 000 verteilt hat. Bilanz am 30. Juni 1906: Aktiva: Wunstorf-Uchte: Grunderwerb 409 671, Bahnbau 1 346 334, Gebäude 172 205, Lokomotiven 116 186, Wagen 244 573, Geräte 39 350, Inventar 10 298, Weseranschluss 6684, Vorarbeiten für projektierte Linien 1510; Wunstorf-Mesmerode: Grund.- erwerb 36 741, Erdarbeiten 39 298, Einfriedigungen 402, Wegeübergänge 2146, Brücken und Durchlässe 40 629, Oberbau 132 472, Signale 6894, Bahnhöfe 6049, Betriebsmittel 58 699, Ver- walt.-Kosten 5120, insgemein 1198; vorrätige Material. 12 970, Debit. 73 476, Sparkassen-Guth. f. Ern.-F. etc. 196 462, Kassa 16 459. – Passiva: A.-K. 1 968 000, Darlehen: vom Fiskus 383 907, von der Provinz Hannover 372 757; Anleihe-Tilg.-Kto 35 834, Überschuss aus Grund- stücksverkäufen 2117, Konto Alte Linie (Zurückstellung aus Gewinn 1904/05) 12 000, Ern.-F. 134 034, R.-F. 17 977, Extra-R.-F. 1842, Kredit. 30, Gewinn 47 337. Sa. M. 2 975 839. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Besoldungen 29 863, Vergüt. u. Tagelöhne 16 550, Tagegelder, Reisekosten 2169, Wohlfahrt 3067, Betriebsmaterial. 30 465, baul. Anlagen 22 084, Betriebsmittel 16 752, fremde Bahnanlagen 2525, verschied. Ausgaben 3923, Anleihen-Zs. 23 086, Anleihen-Tilg. 8811, z. Ern.-F. 18 145, z. R.-F. 5912, z. Extra-R.-F. 591, Gewinn 47 337. – Kredit: Vortrag 3524, Personen- u. Gepäckverkehr 109 917, Güterverkehr 110 398, Über- lassung von Bahnanlagen etc. 2090, Erträge aus Veräusserungen 670, sonst. Einnahmen 4684. Sa. M. 231 287. Dividenden 1898/99–1905/06: 0, 0, 0, 0, 1, 1, 1, 2 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Vors. Fabrikbes. Ad. Brosang, Wunstorf; Fabrikant Friedr. Wilh. Bretthauer, Steinhude; Vorsteher Hillmann, Leese; Stellv.: Vorsteher Meyer, Kl.-Heidorn; Bürgermeister Feldmann, Steinhude; Vorsteher Wiggert, Winzlar. Betriebs-Dir.: Hänssen. Aufsichtsrat: Vors. Landrat Bergmann, Stolzenau; Stellv. Landrat von Woyna, Neu- stadt a. Rbge.; Hofkammer-Präs. Ernst von Frese, Staatsrat Gotthard von Campe, Bückeburg; Bürgermeister Haake, Hagenburg; Bürgermeister Messwarb, Stadt Rehburg; Kaufm. Möller, Bad Rehburg; Vorsteher Scheele, Loccum; Jakob Lipmann, Stolzenau; Bürgermeister Thier- mann, Uchte; Gemeindevorsteher Müller, Nendorf; Rechtsanw. Dr. Ludw. Meyer, Hannover. Zahlstellen: Wunstorf: Hauptkasse der Bahn; Hannover: Bankhaus Adolph Meyer. Kleinbahn-A.-G. Stendal-Arneburg in Arneburg, Prov. Sachsen. Gegründet: 17./3. bezw. 1./12. 1898. Letzte Statutänd. 11./5. 1900, 23./5. 1901 u. 17./9. 1903. Zweck: Bau und Betrieb einer Kleinbahn mit Dampfbetrieb von Stendal über Hassel, Sanne, Bürs nach Arneburg. Betriebseröffnung fand 1899 statt. Bau eines Anschlussgeleises zur Elbe ist projektiert. Bahnlänge 13 km. Spurweite 1 m.. Kapital: M. 430 000 in Nam.-Aktien à M. 1000, 500, 300. Übertragung der Aktien ist nur mit Zustimmung des A.-R. u. der G.-V. zulässig. Der Preuss. Staat übernahm M. 105 000 Aktien. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Das I. Geschäftsjahr endete am 31./3. 1900. Gen.-Vers.: In den ersten 5 Mon. des Betriebsjahres. Stimmrecht: Je M. 100 A.-K. = 1 St. Bilanz am 31. März 1906: Aktiva: Eisenbahnbau 419 906, Grund u. Boden 30 000, Kaut.- Effekten 5018, Effekten 26 234, Kassa 464, Debit. 34 290, Div.-Kto 174, Material. 893. – Passiva: A.-K. 430 000, Disp.-F. 32 850, Ern.-F. 17 177, Spec.-R.-F. 1545, Bilanz-R.-F. 4321, Zs. 15 046, Div. 15 050, do. alte 174, Vortrag 815. Sa. M. 516 980.