232 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Bedarf an Kalkstein. Die Roheisenproduktion findet zum grössten Teil in den eigenen Werken ihre Verarbeitung. Zu dem Geschäftsgang 1905/06 ist zu bemerken, dass die Kohlengruben ihre Förderung erheblich zu steigern vermochten, dass die Beschäftigung der schlesischen Hüttenwerke in all ihren Teilen die vorjährige überholte, die Walzeisenerzeugung war um 7 % höher, der Bruttogewinn überragte den des Vorjahres um 25 %, zurückgegangen ist nur der Ertrag der Werke in Russisch-Polen (s. oben). Kapital: M. 27 000 000 in 45 000 Aktien à Thlr. 200 = M. 600. Das urspr. A.-K. von M. 18 000 000 wurde 1873 um M. 9 000 000 erhöht, begeben zu 120 %. Bei Erhöhungen des A.-K. hatten nach dem früheren Statut die ersten Zeichner und die jeweiligen Aktionäre je zur Hälfte Bezugsrechte al pari. Dieses Recht wurde bei der II. Em. von 1873 insoweit suspendiert, als die Übernahme je der Hälfte der neuen Em. zum Kurse von 120 % erfolgte. Nach den neuen Statuten sind nur die ersten Zeichner resp. deren Rechtsnachfolger nach Verhältnis ihrer Zeichnungen die eine Hälfte der zu emittierenden Aktien al pari zu übernehmen berechtigt. Hypoth.-Anleihen: I. M. 10 000 000 in 3½ % Oblig. von 1895, 10 000 St. à M. 1000 auf Namen S. Bleichröder. Zs. 1./3. u. 1./9. Tilg. ab 1905 in längstens 32 Jahren durch jährl. Ausl. 1./6. auf 1./9.; kann verstärkt, auch mit 6 monat. Frist gekündigt werden. Sicherheit: Kaut.- Hypoth. zur ersten Stelle auf Namen S. Bleichröder in Berlin auf Königshütte (M. 3 000 000), auf das Steinkohlenbergwerk Gräfin Laura (M. 3 000 000), auf Laurahütte (M. 2 000 000), auf das Steinkohlenbergwerk Laurahütte (M. 1 300 000). Aufgelegt 14./3. 1895 zu 98.50 %, im Umtausch gegen 4½ % Oblig. wurden 1½ % Konvertierungsprämie und 1 % Zinsdifferenz zus. M. 27.50 in bar vergütet. Verj. der Coup. in 5 J. (F.) Zahlst.: Berlin u. Königshütte: Gesellschaftskassen; Berlin: S. Bleichröder, Nationalbank für Deutschland, Dresdner Bank; Hamburg: L. Behrens & Söhne, Nordd. Bank; Breslau: E. Heimann. Noch in Umlauf 30./6. 1906 M. 9 830 600. Kurs Ende 1895–1906: In Berlin: 98.20, 97.50, 96.60, 96, 93.40, 88.80, 92.25, 96.40, 96, 95.75, 95.30, 94.90 %. – In Hamburg: —, –, 96.75, 95.50, 92.20, 88.75, 92, 96, 95, 95.50, 95, 94.50 %. — Notiert auch in Breslau. II. M. 10 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib., lt. Beschl. des A.-R. v. 31./5. 1904, auf- genommen zur Durchführung der geplanten Erweiterung des Unternehmens u. zur Bezahl. angekauften Grubenterrains u. der 3 Rittergüter Siemianowitz, Baingow u. Przelaika (s. oben); Stücke 8000 Lit. A (Nr. 1–8000) à M. 1000, 4000 Eit. B (Nr. 1–4000) à M. 500, auf Namen des Bankhauses S. Bleichröder in Berlin als Pfandhalter oder dessen Ordre und durch In- dossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1910 in längstens 32 Jahren durch jährl. Ausl. 1./7. (zuerst 1909) auf 2. 1.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6monat. Frist ab 1910 vorbehalten. Sicherheit: Kaut.-Hypoth. in Höhe von M. 10 000 000 nebst 4 % Zs. ab 1./7. 1904 zu gunsten genannten Berliner Bankhauses auf den Steinkohlenbergwerken mit Zubehör Laurahütte (hinter der Hypoth. für Anleihe I von M. 1 300 000), Verein. Siemiano- witzer Steinkohlengruben, Przelaika, Heintze u. Milowitz (auf letzteren 5 zur 1. Stelle); diese Gruben bilden einen zus.hängenden Bergwerksbesitz von zus. 18 303 792 qm Flächeninhalt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: S. Bleichröder, Dresdner Bank; Breslau: E. Heimann; Hamburg: L. Behrens & Söhne, Norddeutsche Bank. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Kurs Ende 1904–1906: In Berlin: 101.75, 101.20, 100.30 %; in Hamburg: 101.50, 100.75, 99.75 %. Zugel. in Berlin, Hamburg u. Breslau Juli 1904; erster Kurs in Berlin 11./7. 1904: 101.25 %. Hypotheken: M. 2 273 512 (Vermehrung 1905/06 M. 220 007). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Ende Okt. in Berlin. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 20 % des Grundkapitals (ist erreicht), vertragsm. Tant. (bis 5 % des Reingewinns) an Vorst. und Beamte, 4 % Div., vom Rest 5 % Tant. an A.-R., Überrest weitere Div. bezw. zur Verfüg. der G.-V. Die G.-V. kann auf Vorschlag des A.-R. einen Teil des Restgewinns zum Ern.-F., Spec.-R.-F. etc. verwenden. Bilanz am 30. Juni 1906: Aktiva: Immobil.: Bergwerks-Anlagen 15 118 543, Hütten- do. 11 695 397, landwirtsch. do. 2 096 000; Mobil.: Bergwerks-Anlagen 6 543 070, Hütten- do. 6 559 090, landwirtsch. do. 130 900, Produkte 5 620 743, Material. 1 966 920, Kassa 334 578, Wechsel 194 301, Effekten 1 457 997, Kaut.- do. 1 856 260, Kaut. 2 222 477, Bankguth. 5 784 623, Debit. 6 800 837. – Passiva: A.-K. 27 000 000, 3½ % Oblig. 9 830 000, 4 % do. 10 000 000, Oblig.-Zs.-Kto 60 860, Hypoth. 2 273 512, R.-F. 5 400 000, Spec.-R.-F. 823 000, Div. 3 240 000, do. alte 2970, Delkr.-Kto 72 746, Kaut. 1 856 260, Avale 1 013 500, Kaut.-Accepte 303 485, do. -Effekten 905 492, Kredit. 4 755 900, Tant. an Vorst., Beamte u. A.-R. 340 299, zur Beamten-Pens.-Kasse 70 000, z. ausserord. Arb.-Unterstütz.-F. 29 800, für Wohlfahrts-Einricht. u. Arb.-Wohlfahrtszwecke 335 000, Vortrag 68 911. Sa. M. 68 381 736. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Central-Verwalt.-Unk. 556 607, Oblig.-Zs. 744 896, Kursdifferenzen 12 966, Abschreib. 2 939 158, do. ausserord. 1 262 000, do. auf Forder. 98 118, Gewinn 4 084 011. – Kredit: Vortrag 39 913, Betr.-Gewinn 9 545 756, Zs., Diskont u. Provis. 57 776, Effekten-Zs. 54 311. Sa. M. 9 697 756. Kurs Ende 1890– 1906: In Berlin: 139, 105, 90.90, 112, 121.75, 142, 163.80, 184.40, 217 253.50, 194.30, 185.80, 211.75, 238, 258.90, 243.75, 243 %. – In Frankf. a. M.: 139, 104.70, 91.30, 111.20, 122.30, 142, 163.20, 183, 215.50, 254.50, 194.60, 186.90, 212.50, 238.20, 257.50, 243.50, 243.500%. – In Leipzig: 138.25, 105, 91.50, 111.75, 122 142, 163, 184, 215.50, 254.50, 195, 1 186, 212, 238, 258.50, 244, 243 %. – In Hamburg: 139.50, 104.50, 90.50, 111.50, 121.75, –, 162.35, 183.75, 217, 253.75, 194.75, 186.60, 212, 237, 258.25, 243.75, 243 %. – Auch notiert in Köln, Breslau.