Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 239 und sonstigen für den Hütten- oder Bergwerksbetrieb geeigneten Gerechtsamen, sowie solcher Werke, Anlagen und Fabriken, welche sich mit der Gewinnung, Bearbeitung, Verarbeitung und Verwertung von Roheisen, Stahl, Kohlen und sonstigen nutzbaren Mineralien, sowie der Ausbeutung von Erz-, Kohlen- und sonstigen Gruben und mit der Verwertung der daraus gewonnenen Produkte befassen, sowie Betrieb aller mit diesen Zwecken in Verbindung stehenden Hilfs- und Nebengeschäfte. Besitz: A. Abteilung Bochum. I. Steinkohlen- und Eisensteinbergwerk Dannenbaum. Das Grubenfeld der Zeche Dannenbaum ist durch zwei Tiefbauanlagen aufgeschlossen, welche eine Teufe von 500 m haben. Auf Schacht I befindet sich eine Batterie von 110 Koksöfen mit Einrichtung zur Gewinnung der Nebenprodukte. Die Anlage wurde von der Firma Dr. C. Otto & Co. in Dahlhausen-Ruhr auf deren Kosten erbaut. Die Anlagen des Schachtes 1 wurden einer vollständigen Modernisierung unterworfen und erheblich erweitert, um nach Übernahme der Förderung des Schachtes II in der Lage zu sein, 2000–2500 t pro Tag zu fördern und aufzubereiten. Zu dem Zwecke wurde zunächst der Umbau und die Erweiterung der auch für die bisherige Förderung unzureichenden Bahnhofsanlagen energisch in Angriff genommen, alsdann die veraltete und unzureichend angelegte Wäsche umgebaut u. erweitert, namentlich hinsichtlich der Kohlensümpfe. Für den Förderschacht wurde eine neue stärkere Maschine beschafft, die imstande ist, 8 Förderwagen in jedem Zuge zu heben, desgleichen für die Wasserhaltung auf Schacht II 2 Hochdruckcentrifugalpumpen mit elektrischem Antrieb. Die Seilbahn zur Versorgung des Schachtes II mit Kokskohlen ist in Betrieb genommen. Die auf Schacht II vorhandenen alten Flammöfen werden abgebrochen u. dafür 105 Koksöfen mit Gewinnung der Nebenprodukte gebaut. Die ersten 45 Öfen u. die Nebenprodukten- Gewinnung sind am 1./2. 1906, die restl. 60 Öfen im Sommer 1906 dem Betrieb übergeben. Die der Firma Dr. C. Otto & Co. in Dahlhausen noch gehörenden restl. Hälften der Nutz- niessung aus den Nebenprodukten der beiden Teerkokereien auf Schacht Dannenbaum Tu. Prinz-Regent sind von der Ges. erworben worden u. 1906 in den Besitz der Ges. übergegangen. II. Das Steinkohlen- und Eisensteinbergwerk Friederika. Dasselbe ist durch zwei Schachtanlagen aufgeschlossen. Die Hauptgewinnung geht z. Z. auf der 210 m Sohle um. Auf der 3. (210 m) Sohle wird eine elektrische Hochdruckcentrifugalpumpe montiert. Der Maschinenraum ist bereits fertig gestellt. Neben den sonstigen erforderlichen Ver- waltungs- und Betriebsgebäuden befinden sich auf Schacht Friederika I eine Brikettfabrik. sowie 98 Koksöfen. III. Das Steinkohlenbergwerk Prinz-Regent. Das Grubenfeld ist durch eine Doppelschachtanlage aufgeschlossen. Beide Schächte haben eine Teufe von 500 m. Schacht V wurde am 1. Juli 1905 eingestellt. Derselbe wird für zwei Förderungen erweitert u. gleich- zeitig in Stein und Eisen gesetzt. An neuen Anlagen sind auf Prinz Regent fertig gestellt: ein neues Centralmaschinen- und Kesselhaus, ein Luftcompressor für 6000 cbm Leistung, eine liegende 3000 PS. Tandem-Dampfmaschine, ein Laufkrahn von 40 t Tragfähigkeit, 4 combinierte Röhrenkessel von je 250 qm Heizfläche, sowie die Kohlenbunker u. Konvoyer- anlage. Ferner wurde die Brikettfabrik mit 4 Pressen am 1. April 1906 in Betrieb gesetzt. Weiterhin wurden fertig gestellt: ein 2000 PS. Gasmotor, 2 Röhrenkessel, die Magerkohlen- wäsche, das Gebäude der Fettkohlenwäsche, ein Wasserhochbehälter für 180 cbm Inhalt. ein Gasometer, eine Centralcondensationsanlage. Die begonnenen Erweiterungsarbeiten im Zechenbahnhof nehmen ihren Fortgang. Die Koksofenanlage besteht aus 60 Otto-Hoffmann- Ofen mit Kondensationsanlage, Ammoniak- und Benzolfabrik. IV. Steinkohlenbergwerk Friedlicher Nachbar einschliessl. Baaker Mulde. Die Berechtsame liegt im Bergrevier Hattingen. Die querschlägige Ausrichtung ist 1850 m, die streichende Länge 2600 m. Zur Förderung dienen 3 Schachtanlagen, Friedlicher Nachbar I, II und Baaker Mulde, von denen die beiden ersten in Stein und Eisen stehen. Vorhanden eine Fett- und eine Esskohlen-Wäsche, 2 Brikettfabriken und 90 Koksöfen. Der in Angriff genommene Umbau des Zechenbahnhofs wurde zu Ende geführt. Auf dem durch Wegladen und Versetzen der Bergehalde frei gelegten früheren Haldenplatze Baaker Mulde wird das neue Holzmagazin eingerichtet und daselbst ein elektrisch betriebener Aufzug fertig montiert. Es wurden 6 neue Kessel mit 10 Atm. Dampfdruck angelegt und dem Betrieb übergeben. Die Leistungsfähigkeit des alten Meyer'schen Luftcompressors wurde durch Einbauen eines grösseren Luftcylinders erhöht. Die Gew. Friedlicher Nachbar ist mit der Hälfte des Kapitals d. h. mit M. 250 000 am Brikettwerk Dahlhausen G. m. b. H. in Linden (Ruhr) beteiligt, die andere Hälfte gehört der Gew. Langenbrahm in Rüttenscheid. Die Gew. Friedlicher Nachbar einschliesslich Baaker Mulde besitzt 19 Beamten- u. 39 Arb.- Wohnhäuser mit 30 bezw. 143 Wohnungen. V. Steinkohlenbergwerk Hasenwinkel einschl. des Feldes Holtbrügge. Die Berechtsame liegt im Bergrevier Hattingen. Die querschlägige Ausrichtung ist 1300 m, die streichende Länge 3750 m. Zur Förderung dient eine Doppelschachtanlage. Die Zeche besitzt eine Fettkohlenwäsche, sowie eine Kokerei von 140 Öfen. Ein Teil des Bahn- hofes wurde umgebaut und ein neues Stumpfgleis angelegt. An der Wäsche wurde ein elektrischer Aufzug gebaut, ebenso ein solcher auf der Kokerei. Ferner wurden einige kleinere Dampfmaschinen durch Elektromotore ersetzt. Insgesamt verfügt die Abteil. Bochum über 11 Förderschächte mit einer Beteiligungs- ziffer von 1 785 000 t Kohlen 428 000 t Koks, 246 000 t Briketts. Das Bergwerkseigentum