272 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. sowie Handelsgeschäfte aller Art. Im Betrieb befinden sich bei Alsdorf die Steinkohlengrube „Anna“ mit 3 Förderschächten und einem im Abteufen begriffenen Förderschacht (Eduard- schacht), ferner einem fünften bei Streiffeld im Bau (Adolf-Schacht, bis Sept. 1906 auf 151.76 m Teufe niedergebracht) mit Bahnanschluss Alsdorf, bei Eschweiler die Eschweiler Reserve-Grube bei Nothberg mit 2 Förderschächten und 3½ km langer Seilbahn nach der Con- cordiahütte, Bahnanschluss Eschweiler Rh. (zus. tägl. Förderung ca. 3500 t). Bei beiden Gruben befinden sich Kokereien mit Gewinnung der Nebenprodukte Ammoniak, Benzol, Teer etc. In Betrieb waren auf Grube Anna Ende Juni 1906 210 Koksöfen mit Gewinnung der Neben- produkte, im Bau begriffen zwei Batterien von je 66 Öfen. Auf Eschweiler Res.-Grube sind 60 Öfen mit Gewinnung der Nebenprodukte in Betrieb, im Bau begriffen 46 Koksöfen. Verkauf der Nebenprodukte in Ammoniak und Benzol durch die Vereinig. in Bochum, derjenige in Teer durch die Ges. für Teerverwertung m. b. H. in Duisburg-Meiderich, welcher der E. B. V. seit dem 1. Jan. 1906 beigetreten ist. Auf Grube Anna 1904/1905 eine neue Gasmotorenzentrale, eine Kohlenmischanstalt und eine Wasserreinigungsanstalt in Benutzung genommen, die Gasmotorencentrale ist in der Erweiterung begriffen. Beim Schachte Adolf in Streiffeld ist eine Dampfziegelei in Betrieb. Der Verein besitzt ferner im Inderevier 6 Steinkohlenfelder-Konc.: Ichenberg-Erweiterung, Beharrlichkeit, Glückauf III, IV u. V, 3 Braunkohlenfelder (Wilhelm, Friedrich und Inde V), 2 Schwefelkiesfelder (Zugabe I u. II), die Eisenstein-, Galmei-, Bleierz- und Steinkohlen-Konc. Gute Hoffnung und im Wurmrevier die 8 Steinkohlenfelder: Merkstein I u. II, Borschelen I–IV, Vorwärts, Rimburg und die 4 Braunkohlenfelder Herbach, Uebach, Hofstadt und Palenberg bei Merkstein bezw. Scherpenseel. Weitere Bohrungen nördlich des Feldes Rimburg wurden ebenfalls fündig u. gaben Veranlassung zu der Beleihung der Steinkohlenmutungen: Sophie, Amalie, Marie, Bernardine, Hilka, Else u. Sascha; diese gelegen in den Gemeinden Tevern, Scherpenseel u. Gangelt im Kreise Geilenkirchen. Die Ges. betreibt ferner nach der 1873 erfolgten Fusion mit der Ges. Concordia die Concordiahütte mit 2 grossen Hochöfen und bedeutende Eisenstein- u. Minettefelder. Die Hütte ist durch eine Seilbahn mit der Esch- weiler Reservegrube bei Nothberg, von wo der ganze Koksbedarf seit Dez. 1903 bezogen wird und dem eigenen Kalksteinbruche bei Hastenrath verbunden. Die Ges. ist bei dem auf holländ. Gebiete gelegenen Steinkohlenbergwerk Sociéeté anonyme des Charbonnages Réunis Laura et Vereeniging mit Sitz in Brüssel (A.-K. frs. 7 000 000) mit frs. 1 314 500 in 2629 Aktien à frs. 500 beteiligt, mit 80 % = M. 841 280 zu Buch stehend; 575 Genussscheine (parts de dividende) sind noch nicht bewertet. Der Beginn der regel- mässigen Kohlenförder. wurde durch mehrfache Wassereinbrüche verzögert. Weiter ist die Ges. bei den Gewerkschaften Wollmeringen mit M. 1 138 000 u. bei Escheringen mit M. 470 250, sowie bei der Ges. für Teerverwertung m. b. H. in Duisburg mit M. 210 000 beteiligt. An Areal gehören der Ges. jetzt 1405 ha 85 a 17 qm Land (darunter ca. 905 ha Wald) in den industriereichen Gegenden von Eschweiler u. Stolberg; ferner eine grosse Zahl Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser, sowie gemeinnützige Anstalten, für deren Ergänzung u. Vermehrung alljährlich bedeutende Summen aufgewandt werden, zahlreiche Familienwohnungen. In der Umgebung der neuen Schachtanlage Adolf b. Streiffeld wurden drei Güter in einer Grösse von 145 ha und nahe der Grube Anna b. Alsdorf das Gut Kellersberg in einer Grösse von 85 ha angekauft. 1905/06 wurden ca. 36 ha für M. 113 048 angekauft und 18 ha verkauft. Für Neubauten auf den in Betrieb befindl. Anlagen wurden 1905/06 verausgabt M. 862 875, für neue Wohnhäuser M. 368 035, für neue Schachtanlage Adolf M. 434 698, für Wäscheneubau, Koksofenanlage etc. b. Grube Anna M. 1 809 041, in Sa. M. 4 433 512. Der weitaus grösste Teil der Koksproduktion ist ab 1./1. 1903 bis Ende 1920 an die Röchlingschen Eisen- und Stahlwerke in Völklingen a. Saar nach einer den Roheisenpreisen folgend. Skala verschlossen. Gesamtausgabe für Gehälter und Löhne 1904/05 u. 1905/06 M. 5 684 002, 6 062 292. Die Ges. wird event. zur Verarbeitung des erzeugten Roheisens selbst übergehen. Zum 20./2. 1907 ist eine a. o. G.-V. mit folgender Tagesordnung einberufen. 1. Be- schlussfassung über die Genehmigung des mit der Vereinigungs-Ges. für Steinkohlenbau im Wurm-Revier zu Kohlscheid abzuschliessenden Verschmelzungsvertrages, demzufolge die Vereinigungs-Ges. für Steinkohlenbau ihr Vermögen als Ganzes unter Ausschluss der Liquidation auf den Eschweiler Bergwerksverein mit Wirkung ab 1./. 1906 übertragen soll u. die Aktionäre des Wurm-Revier gegen je nominell M. 9600, in Aktien des Wurm- Revier mit Div.-Scheinen ab 1./7. 1906 je nominell M. 6000, – neue Inhaber-Aktien des Eschweiler Bergwerks-Vereins mit Div.-Scheinen ab 1./7. 1906 erhalten sollen. 2. Für den Fall der Genehmigung zu 1: Erhöhung des A.-K. auf M. 28 624 500 um nominell M. 10 624 500 durch Ausgabe von 8850 Aktien à M. 1200 u. 3 Aktien à M. 1500 u. vom 1./7. 1906 ab div.-ber., unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre. 3. Für den Fall der Genehmigung zu 2: Weitere Erhöhung des A.-K. auf M. 32 000 000, um nominell M. 3 375 500 durch Ausgabe von 2812 Aktien à M. 1200 u. 1 Aktie à M. 1100 u. vom 1./7. 1906 ab div.-ber., Ausschluss des Bezugsrechts jedoch mit der Verpflichtung für das Übernahme- konsortium, die neuen Aktien den Aktionären des urspr. u. des erhöhten A.-K. in der Weise zum Bezuge anzubieten, dass auf je nom. M. 12 000 1 neue Aktie à M. 1200 bezogen werden kann. Beschlussfassung über die Modalitäten der Aktienbegebung. Kapital: M. 18 000 000 in 39 397 Aktien à M. 300 (Tlr. 100), 5147 Aktien à M. 1200 und 3 Aktien à M. 1500, welches sich folgendermassen verteilt: