286 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Umlauf. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1902–1906: 101, 103.50, 101.50, 102.60, 103.90 %. Zugel. Okt. 1902, eingef. 18./11. 1902 zu 101 %. Voranmeldekurs bis 14./11. 1902: 100.75 % unter Ausgleich der Stück-Zs. u. Zahlung von ½ Schlussnotenstempel. Geschäftsjahr: 1./8.–31./7. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige ausserord. Abschreib. u. Res., vertragsm. Tant. an Dir., alsdann an die Gewinnanteilscheine bis zu M. 30 (ohne Nachzahl.-Ber.), soddann bis 4 % Div. an die Aktionäre, vom Rest 15 % Tant. an A.-R. u. event. vertragsm. Tant. an Beamte, vom Überrest wird ¼ zur Amort. von Gewinnanteilscheinen nach Bestimm. durch das Los mit dem Betrage von M. 500 zuzügl. eines Aufgeldes von 10 %, also mit M. 550 ausgeschieden, Rest nach Verf. der G.-V. Gesamtabschreib. bis 1./7. 1905 M. 1 674 667. Bilanz am 31. Juli 1906: Aktiva: Grundstücke 452 354, Gebäude 1 326 078, Öfen 226 697, Masch. 765 589, elektr. Kraft- u. Lichtanlage 178 648, Eisenbahnanlage 34 338, Utensil. 69 437, Gas- u. Wasserleitung 1, Dampfheiz.-Anlage 1, Mobil. 1, Modelle 21 470, Neubaukto 63 142, Fuhrpark 1, Werkzeuge u. Geräte 236 775, Magazin 27 847, Waren 502 094, Kassa 4875, Effekten 12 533, Versich. 23 084, Wechsel 4563, Debit. 554 586, Abschlagszahlungen auf noch zu liefernde Masch. etc. 76 266. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Oblig. 840 000, do. Zs.-Kto 4762, do. Tilg.-Kto 43 260, R.-F. 20 659 (Rückl. 11 254, Delkr.-Kto u. Garantie-F. 5000, Unfall-Res. 10 000, Kredit. u. rückst. Löhne 442 878, Div. an Aktien 150 000, do. an Genussscheine 21 000, zur Auslos. von Genussscheinen 11 840, Tant. 25 463, Vortrag 5519. Sa. M. 4 580 381. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter 64 797, Unk. 94 587, Steuern 10 891, Reparat. 63 303, Zs. 42 399, Oblig.-Agio 1200, Abschreib. f. abgeriss. Gebäude 21 931, Sonderabschreib. 129 247, Reingewinn 225 076. Sa. M. 653 431. – Kredit: Betriebsgewinn M. 653 431. Kurs Ende 1891–1906: In Berlin: 94.75, 68.75, 60.50, 70, 81.80, 116, 163.70, 188.60, 207.25, 126, 87, 99, 99.25, 95.50, 110.10, 115.50 %. – In Frankf. a. M.: 95.60, 69, 61.50, 71.40, 83.60, 114.20, 161, 187.80, 207, 129.60, 86, 95, 99, 96.30, 111.50, 114.50 %. Eingef. 10./2. 1890 zu 148.50 %. Sämtl. Aktien sind seit Febr. 1906 zugelassen. Dividenden 1889/90–1905/06: Aktien: 10, 10, 4, 0, 2, 2, 4, 8, 12, 14, 12, 0, 0, 0, 0, 0, 5 %. Gewinn-Anteilscheine 1905/06: M. 30. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Martin Münzesheimer. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Alfred Weinschenk, Frankf. a. M.; Stellv. Ing. Otto Philipp, Bankier L. Zuckermandel, Berlin; Dr. Karl Sulzbach, Frankf. a. M.; Bank-Dir. Wilh. Jötten, Gelsenkirchen. Prokuristen: Hch. Schmitz, Carl Esser, Paul Arnold Loesenbeck. Zahlstellen: Eigene Kasse; Frankf. a. M.: Bass & Herz, Gebr. Sulzbach; Berlin: C. Schlesinger- Trier & Co.; Essen: Essener Credit-Anstalt. Georgs-Marien-Bergwerks- u. Hütten-Verein Sitz zu Georg-Marienhütte bei Osnabrück. Gegründet:4./6.1856; eingetr. 4./4. 1865. Letzte Statutänd. 28./11.1899, 5./12. 1904u. 20./12.1906, Hinzuerworben 1880 für M. 435 982 Zeche Perm bei Ibbenbüren, 1883 für M. 1 187 500 Zeche Friedrich Wilhelm daselbst, 1883 für M. 150 000 Zeche Hector imKreise Tecklenburg; ferner 1883 das Eisen- u. Stahlwerk zu Osnabrück, das durch Fusionsvertrag v. 8./2. 1885 für M. 4 250 000 in 2000 St.-Aktien à M. 1000 u. 1500 Prior.-Aktien à M. 1500 erworben wurde. Die G.-V. v. 27./7. 1889 genehmigte die Erwerbung des Steinkohlenbergwerks und der Steinbrüche am 7 Piesberge von der Stadt Osnabrück für M. 3 332 716. Zweck: Betrieb von Bergbau auf Eisenerzen; deren Verhüttung zu Roheisen; Fabrikat. von Stahl- u. Eisengusswaren, von Bessemerstahl u. Martinstahl etc.; Kohlenbergbau, Koks- brennerei, Cement- u. Schlackensteinfabrik u. Steinbrüche. Gesamtgrundbesitz des Vereins: 809 ha 4 a 51 qm. Die Ges. gehört dem Roheisensyndikat, dem Stahlwerks-Verband, dem Gussröhrensyndikat u. dem Rhein.-Westfäl. Kohlensyndikat mit 600 000 t Beteil.-Ziffer an. Die Ges. besitzt die Georg-Marienhütte mit 5 Hochöfen, 250 Koksöfen, Röhren- und Accidenzgiesserei, Cement- und Schlackensteinfabrik (diese mit bis 16 000 000 Steinen jährlicher Produktionsfähigkeit) etc., ferner die Eisensteinzechen Herminen-, Hedwigs- und Brockmannsgrube, sowie seit Anfang 1902 die Grubenfelder der Gew. Oranien, ferner die Anna-, Mathilden- und Louisenschächte am Hüggel; Friedrich Wilhelm, Perm und Hektor am Schafberge bei Ibbenbüren und Porta I mit Wittekind u. Adonis bei der Porta Westfalica, die Steinkohlenfelder am Limberge und im Dütethale, die Steinkohlenzeche Hilterberg b. Georg-Marienhütte, deren Betrieb An- fang 1903 eingestellt ist. Auf letzterer ist eine Neuanlage zur Brikettierung von Erzen errichtet, ferner eine grosse Teerdestillation zur Gewinnung von Nebenprodukten. Dampfkesselfabrikation. Die Abteil. Eisen- u. Stahlwerk mit den Puddlings-, Hammer-, Walz- u. Presswerken, sowie den verschiedenen Werkstätten zur Verarbeitung des Eisen- und Stahlmaterials ist mit der Central-Verwaltung in Osnabrück belegen. Betriebszweige: Herstellung von Eisenbahn-Oberbaumaterialien als Schienen, Schwellen, Laschen, Platten, Weichen etc., und zwar vornehmlich in patentierten Specialitäten, Anfertigung von Radsätzen und Achsen für Eisenbahnwagen, Schmiedestücken aller Art, namentlich auch für den Schiff- bau, sowie von Gussstücken aus Stahl u. Eisen. Ferner besitzt das Stahlwerk eine aus- gedehnte Werkstätte zur Herstellung von Eisenbahnwagen und Feldbahngeräten aller Art und eine Fabrik feuerfester Steine.