296 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Sept.-Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. (erfüllt), event. weitere Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Rest 7½ % Tant. (mind. zus. M. 9000) an A.-R., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1906: Aktiva: Grundstücke 927 323, Fabrikgebäude 893 000, Wohn- gebäude 178 400, Masch. u. Anlagen 1 786 000, Geleise 149 000, Werkzeuge, Geräte u. Mobil. 62 000, Vorräte 1 521 507, Kassa 20 855, Wechsel 641, Debit. 2 228 545, Avale: a) Avalaccepte von Bankiers 345 375, b) eigene Sicherheitsaccepte 1 143 205, Versich. 18 100, Beteilig.-Kto 754 745, Hochöfenkto 8 401 634. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Teilschuldverschreib. 4 800 000, do. Zs.-Kto 108 000, R.-F. I 1 286 470, do. II 300 000 (Rückl. 50 000), Delkr.-Kto 57048, Beamten- Pens.-F. 123 750 (Rückl. 20 000), Arb.-Unterst.-F. 103 067 (Rückl. 15 000), Kredit. 4 133 309, dückständ. Löhne 89 796, Eisenbahnfrachten 223 575, Avale 1 488 580, z. Hochofen-Ern.-F. 25 000, Div. 500 000, do. alte 1300, Tant. 81 036, Grat. 23 000, an alte Arb. u. Witwen 5000, f. gemeinn. Zwecke 5000, Vortrag 76 398. Sa. M. 18 430 334. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 330 540, Zs. 144 824, Abschreib. 514 246, Gewinn 800 434, an alte Arb. u. Witwen 5000, f. gemeinn. Zwecke 5000, Vortrag 76 398. – Kredit: Vortrag 97 942, Fabrikat.-Ertrag 1 691 591, Pacht 512. Sa. M. 1 790 046 Kurs Ende 1897–1906: 105, 249.50, 364.50, 196, 127.50, 148, 188, 199, 241.50, 219.80 %. Eingef. 4./11. 1897 zu 136 %, erster Kurs 12./11. 125 %. Notiert in Berlin, u. zwar seit Nov. 1904 sämtl. Stücke. Dividenden 1894/95–1905/06: 0, 0, 10, 10, 22½, 30, 0, 2, 7, 8, 9, 10 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Walter Haenel, Alfred Waeschle. Prokuristen: Ing. M. Langer, Fr. Becker, W. Kann, A. Koerfer. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat P. Klöckner, Duisburg; Stellv. Gen.-Konsul Komm.- Rat Freih. Aug. von der Heydt, Elberfeld; Bergrat E. Othberg, Eschweiler; Wilh. Lehment, Friedenau; Florian Klöckner, Duisburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank, Berl. Handels-Ges.; Berlin, Cöln, Crefeld u. Düsseldorf: A. Schaaffh. Bankverein; Koblenz u. Duisburg: Mittelrhein. Bank; Barmen u. Hagen: Barmer Bankverein; Cöln: J. H. Stein; Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne; Mülheim (Ruhr): Mülheimer Bank; Gevelsberg u. Haspe: Märkischer Bankverein. Bergbau- u. Hütten-Actien-Gesellschaft „Friedrichshütte“, Sitz in Herdorf, Zweigniederlass. in Wehbach bei Kirchen a. d. Sieg. Gegründet: 9./9. 1896; eingetr. 22./9. 1896. Statutänd. 3./3. 1900 u. 3./2. 1906. Die G.-V. vom letzteren Tag beschloss den Sitz der Ges. von Neunkirchen nach Herdorf zu verlegen. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Die Erben des Komm.-Rats H. D. F. Schneider haben die ihnen gehörige Hochofenanlage Friedrichshütte bei Herdorf mit Gebäulichkeiten u. allem Zubehör, insbes. Masch., Kessel, Gas-, Wind-, Wasser- u. Dampfleitungen, der Platzanlage, Eisenbahn- anschluss u. Drahtseilbahn, Vorräte etc. nach dem Stande vom 1./7. 1869, ferner eine Reihe ihnen gemeinschaftl. gehöriger Gruben u. Grubenanteile mit den auf den Gruben lagernden Vorräten in die A.-G. zum Preise von M. 2 480 000 eingebracht. Zweck: Betrieb von Bergwerken u. Eisenwerken. Die Ges. betreibt ein Stahl- u. Walz- werk u. 2 Hochöfen, wovon einer 1901 neu zugerichtet mit 8 Cowper-Apparaten und einer Produktionsfähigkeit von 5000–6000 t pro Monat. Produziert wurden an Roh- und Spiegel- eisen 1899/1900–1905/1906: 55 314, 56 801, 32 915, 54 264, 44 683, 41 045, 62 770 t. Betriebs- mittel der Ges. 1./7. 1906 M. 1 629 101. Die G.-V. v. 3./3. 1900 beschloss den Ankauf (mit Wirkung ab 1./5. 1900) des Siemens- Martin-Stahlwerkes u. Blechwalzwerkes Carl Stein G. m. b. H. in Wehbach bei Kirchen a. d. Sieg für M. 1 654 783.12, wofür 1030 Aktien von 1900 à M. 1000 der Friedrichshütte mit Div.-Ber. ab 1./7. 1900 und M. 624 783.12 bar gewährt wurden. Das hinzugekaufte Werk hat eine Produktion von 22 000 t Blechen auf Grund der vorhandenen Einrichtungen, die 4 Blech- und Platinenstrassen, darunter eine ganz neue Grobstrasse, und 2 Martinöfen umfassten; ein dritter Martinofen zu 20 t Produktion nebst einer Dolomitanlage wurde 1900/1901 hergestellt. Grund- besitz 733,2 a, wovon 124 a Fabrikterrain und 380 a noch unbebaut. Am 30./6. 1905 besass die Ges. die Kuxe der Gruben: San Fernando (128), Leopoldzeche (128), Malscheid (128), Einigkeit (50), Stahlert (514), Pfannenberger Einigkeit (145), Bolln- bach (71), Hollertszug (113), Brüderbund (46), Dax (56¾), Ende und Adelaide (117), Gruben der Bataven (128), Unterster Osemund (115¼), ausserdem die sämtl. Anteile von 46 Gruben à 128 Kuxe und eine grosse Anzahl von Anteilen von anderen Gruben. Mit dem gesellschaft- lichen Bergwerksbesitz wurden in den letzten Jahren einige Anderungen vorgenommen, indem mehrere dem Gesellschaftsbetriebe benachbarte Grußenfelder angekauft wurden und da- gegen, ausser einigen unerheblichen Veräusserungen, der Gesellschaftsanteil von %% Kuxen von Grube Einigkeit an Fried. Krupp, Akt.-Ges. verkauft wurde; auch trat die Ges. 4/1000 Kuxe von Grube Brüderbund an die Charlottenhütte ab. Man hat den dabei erzielten Buch- gewinn zu vermehrten Abschreibungen und Rücklagen verwandt. Buchwert des Bergwerks- besitzes der Ges. am 30./6. 1906 zus. M. 901 842. „ Kapital: M. 4 000 000, zerlegt in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 480 000, erhöht lt. G.-V. v. 3./3. 1900 um M. 1 520 000 (auf M. 4 000 000) in 1520 Aktien zu M. 1000, div.-ber. ab