Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 309 Kurs: In Berlin: Alte Aktien Ende 1889–99: 130.50, 110.50, 86.10, 72.50, 68, 81.75, 99.30, 127.75, –, –, – %. Die Notierung dieser alten Aktien wurde ab 15./12. 1900 eingestellt. Kon v. Aktien Ende 1890–1906: 146. 115, 96.25, 92, 109.60, 132.90, 171.75, 191.90, 172.60, 135.10, 101, 90.75, 111.25, 119, 143.75, 169, 181.50 %. – Konv. Aktien auch in Dresden Ende 1890 bis 1906 145 114.75, 90, 91.50, 109.10, 131, 170.75, 190.25, 172, 134, 105, 89.75, 111, 119, 143, 169.80, 181.50 %. Dividenden 1886/87–1905/06: 5, 7, 10, 13, 10, 6, 4½, 5½, 6, 10, 15, 12, 9, 7, 2, 3, 4, 5, 8, 11 %. Div.-Zahl. spät. 2./1. Die Div. wird auch auf solche Aktien gezahlt, auf denen die Herab- setzung noch nicht durch Abstempelung vermerkt worden ist, aber nur in dem Betrage, als hätte die Abstempelung stattgefunden. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Komm.-Rat Jos. Hallbauer, W. Henkel, Eug. Köngeter. Prokuristen: W. Rose, H. Bode, M. F. E. Burow, O. Ebeling. Aufsichtsrat: (7–11) Vors. Geh. Komm.-Rat Gust. Hartmann, Dresden; 1. Stellv. Komm.- Rat Bank-Dir. Konsul E. Gutmann, Berlin; 2. Stellv. Konsul W. Knoop, Konsul Bankier Hugo Mende. Konsul Franz Täubrich, Geh. Komm.-Rat Bank-Dir. Konsul Georg Arnstädt, Justizrat Dr. Rudolph, Fabrikbes. Georg Zschille, Dresden; Königl. Ober-Bergrat a. D. Dr. Paul Wachler, Berlin. Zahlstellen: Eigene Werkskassen; Dresden u. Berlin: Dresdner Bank. Märkisch-Westfälischer Bergwerks-Verein in Letmathe bei Iserlohn. Gegründet: Sept. 1854. Letzte Statutänd. 18./12. 1899, 12./11. 1901 u. 29./12. 1902. Zweck: Bergbau auf Zinkblende, Schwefelkies, Galmei u. Bleierz u. Verarbeit. der Erze zu Rohzink u. Schwefelsäure in der 1874 vollendeten, 1891/92–1893/94 umgebauten chemischen Fabrik auf der Zinkhütte in Letmathe. 1889 wurde der Blende-u. Bleierzgrubenkomplex Ludwigs- hütte in Deutsch-Feistritz b. Graz (Steiermark) mit Lagern an Zinkblende u. silberhalt. Bleierzen für fl. 220 000 angekauft; 1890 bei Klagenfurt eine Anzahl von Freischürfen auf Zinkblende, Bleierze u. Lignitkohlen, 1894 das frühere Puddel- u. Walzwerk, jetzige Zinkwalzwerk Neuöge b. Letmathe für M. 204 000 erworben; ferner 1897 die Bleierz- u. Blendegrube Concordia b. Anzhausen. Die Gerechtsame umfasst 1 845 000 qm. Auch An- u. Verkauf von Schwefel- und Salpetersäure und von feuer- und säurefesten Produkten. 1900 hat die Ges. von ihrem bei Iserlohn ge- legenen Grundbesitz für M. 217 000 verkauft; der Gewinn wurde zur teilweisen Tilg. der An- leihe verwandt. Anfang 1901 wurde der Betrieb in den Blei- und Zinkgruben in Steiermark und der Grube Concordia eingestellt, weil die bisherigen Versuchsarbeiten, die grosse Geld- opfer gefordert haben, noch keine genügend günstigen Ergebnisse geliefert hatten, um bei der ungünstigen finanziellen Lage der Ges. die Aufwendung noch grösserer Summen zu rechtfertigen. Diese Bergbaue sollen verkauft werden; da es indessen ganz dahinsteht, wann und zu welchen Preisen sich Käufer finden werden, so hielt die Ges. es für geboten, die Buchwerte soweit durch Abschreib. von M. 1 113 020 herabzumindern, dass dieselben nur mehr den jederzeit realisierbaren Vermögenswert zum Ausdruck bringen. (Betreffs Sanierung s. bei Kapital.) Die Ges. verarbeitet z. Z. nur gekaufte Erze. Der Grundbesitz in Westfalen beträgt 67 ha 43 a, in Steiermark 35 ha 28 a. Auf Grube Concordia u. in Steiermark wurden 1903/1904 die Untersuchungsarbeiten wieder aufgenommen u. 1904/1906 fortgesetzt; bei Con- cordia ohne Ergebnis, dagegen in Steiermark auf Grube Rabenstein im Mayrhofer Stollen mit Erfolg. sodass daselbst mit der Gewinnung der Erze begonnen werden soll. (Versandt 1905/06: 117 t Zinkerze u. 10 t Bleierze.) Die Sonderrücklage von M. 373 210 wurde 1903/1904 auf- gelöst und davon M. 88 649 dem gesetzl. R.-F. zugewiesen u. M. 284 560 zu Extra-Abschreib. verwendet. Das Zinkwalzwerk Neuöge wurde Anfang 1906 an den Hohenlimburger Fabrik- u. Hüttenverein verkauft, Erlös M. 135 600 inkl. Grundstücke in Iserlohn. Die Ges. beabsichtigt bei Rheine i. W. eine Zinkhütte zu errichten. Produktion: 1897/98 1898/99 1899/1900 1900/01 1901/02 1902/03 1903/04 1904/05 1905/06 Verhüttete Erze t 15 862 15 394 13 868 15 482 15 677 16 930 16 776 15 939 15 737 Rohzink . . „ 6 440 6 305 5632 6 452 6 389 7 103 6 77?2 6 419 60979 Schwefelsäure . „ 12 479 11 565 9 526 11 107 11 676 11 782 11 348 10 966 10 967 Das Walzwerk produzierte aus Letmather Zink 1899/1900–1905/1906: 1345, 2163, 4098, 21 10, 2048, 1433, 571 t Zinkbleche. Arb.-Zahl zus. 460. Die Ges. ist bei dem Rhein.-Westf. Schwefel- säure-Syndikat beteiligt. Kapital: M. 1 200 000, und zwar: M. 600 000 in 1000 abgestemp. Nam.-Aktien (Nr. 1–1000) à Thlr. 200 = M. 600 u. M. 600 000 in 500 Aktien von 1903 Nr. 1001–1500 à M. 1200. Urspr. M. 2 100 000, Erhöhung um Thlr. 300 000 = M. 900 000 lt. G.-V. v. 12./10. 1872, wovon nur Thlr. 100 000 = M. 300 000 emittiert wurden, weitere M. 600 000 blieben unbegeben u. wurden It. Anzeige v. 1./12. 1899 zum 12./12. 1899 einberufen um die Bezugsberechtigten festzustellen. Bezugsrechte hatten nämlich die Aktionäre zu pari auf diese noch unbegebenen M. 600 000, doch hat von dem Bezugsrechte Niemand Gebrauch gemacht, infolgedessen dasselbe hin- fällig geworden ist. Das A.-K. betrug also von 1872–1901: M. 2 400 000. – Die Bilanz pro 1900/1901 ergab einen Verlust von M. 1 426 789 nach Vornahme der regelmässigen, sowie ausserord., durch Stillegung der Steiermark'schen Werke und der Grube Concordia ver- anlassten Abschreib. Zur Beseitigung dieser Unterbilanz, zur Schaffung neuer Mittel (auch zur Tilg. verschiedener Kreditoren und Bankschulden), sowie behufs Rekonstruktion des